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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis
Autoren: Phillip Margolin
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wenig in Daniels Richtung.
    »Guten Morgen, Dr. Schroeder«, sagte Aaron Flynn mit einem Willkommenslächeln. Daniel legte einen Anwaltsblock auf den Tisch und fing an, sich Notizen zu machen. »Guten Morgen«, antwortete Schroeder, ohne das L ächeln zu erwidern.
    »Ich schlage vor, dass Sie zunächst einmal allen hier Ihren beruflichen Hintergrund und Ihren Aufgabenbereich schildern.«
    Schroeder r äusperte sich. »Von Haus aus bin ich niedergelassener Kinderarzt und fungiere derzeit als Vizepräsident und leitender medizinischer Sachverständiger bei Geller Pharmaceuticals.«
    »Könnten Sie uns ein wenig über Ihre Ausbildung erzählen?«
    »Ich habe an der Lehigh University meinen Abschluss in Chemie und Biologie gemacht und dann an der Oregon Health Sciences University Medizin studiert.«
    »Was haben Sie nach dem Medizinstudium gemacht?«
    »Ich habe an der State University of New York, dem Kings County Hospital Center in Brooklyn, mein Praktikum in Pädiatrie gemacht. Nach meiner Facharztprüfung war ich Assistenzarzt am Children's Hospital of Philadelphia.«
    »Was haben Sie nach Ihrer Zeit am Krankenhaus gemacht?«
    »Einige Jahre lang habe ich eine eigene Praxis geführt, bevor ich dann zu Geller Pharmaceuticals gewechselt bin.«
    »Als Sie zu Geller kamen, gab es da einen besonderen Produktionsschwerpunkt auf pädiatrischen Medikamenten?«
    »Ja, den gab es.«
    »Könnten Sie uns wohl ihren Werdegang beschreiben, seit Sie für Geller arbeiten?«
    »Ich habe in der Abteilung für klinische Forschung und Produktentwicklung angefangen und habe mich dann in unterschiedlichen Funktionen allmählich hochgearbeitet; ich wurde danach zum Vizepräsidenten für medizinische Angelegenheiten und schließlich zum Vizepräsidenten der Firma ernannt. In den letzten acht Jahren war ich für die Entwicklung und Zulassung von Produkten zust ändig, die wir auf den Markt gebracht haben.«
    »Und das schließt Insufort ein?«
    »Ja.«
    »Danke, Dr. Schroeder. Ich würde nun gerne mit Ihnen darüber sprechen, welchen Weg ein Produkt von der Entwicklung bis zur Marktreife nimmt, und ich möchte Sie bitten, uns einen Einblick in die einzelnen Schritte zu verschaffen, die es durchläuft. Bin ich richtig informiert, dass der erste Schritt darin besteht, etwas zu entdecken, das von pharmakologischer Bedeutung sein könnte?«
    »Ja.«
    »Und dann führen Sie vorklinische Versuche durch, das heißt Studien, die nicht am Menschen betrieben werden.«
    »Ja.«
    »Vielmehr werden die vorklinischen Versuchsreihen mit Tieren vorgenommen.«
    »Nicht unbedingt. Vor den Tierversuchen stehen möglicherweise Testreihen mit Gewebeproben oder an Zellen. Es kann auch eine Computersimulation dazugehören.«
    »Okay. Aber irgendwann kommen Sie an den Punkt, an dem Sie so genannte vorklinische Versuchsreihen machen müssen, um sich ein Bild sowohl von der Unbedenklichkeit als auch der Wirksamkeit zu machen?«
    »Ja.«
    »Und wenn Sie vorklinische Versuche machen, werden deren Ergebnisse der Federal Drug Administration, der Bundesbehörde für Arzneimittel, zur Prüfung unterbreitet, und dieser Vorgang ist als Antrag auf die Erforschung eines neuen Arzneimittels bekannt, korrekt?“
    »Ja.«
    »Was genau haben wir uns unter einem solchen Antrag vorzustellen?«
    »Die Bitte um eine Freistellung hinsichtlich der gesetzlichen Bestimmung, die es Ärzten oder Herstellerfirmen untersagt, Menschen im Rahmen einer klinischen Untersuchung Substanzen zu verabreichen, die nicht von der Federal Drug Administration zugelassen sind. Falls die FDA dem Antrag zustimmt, hat man die Genehmigung, mit dem Arzneimittel klinische Versuche an Menschen durchzuführen.«
    »Darf ich davon ausgehen, dass Sie als leitender medizinischer Sachverständiger von Geller Pharmaceuticals mit den Ergebnissen der vorklinischen wie auch der klinischen Versuchsreihen vertraut waren, die durchgeführt wurden, um festzustellen, ob Insufort ein unbedenkliches und wirksames Produkt ist?«
    »Nun, ich habe selbstverständlich die entsprechenden Studien überprüft.«
    Flynn l ächelte Schroeder an. »Darf ich das als ein Ja verstehen?«
    »Einspruch«, sagte Briggs und meldete sich damit zum ersten Mal zu Wort. »Dr. Schroeder hat nicht gesagt, dass er jede einzelne Studie und sämtliche Unterlagen dazu gelesen hat.«
    »Das stimmt«, sagte Schroeder.
    »Nun, Geller Pharmaceuticals hat umfangreiche Versuche an Nagetieren durchgeführt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sie waren mit den Ergebnissen
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