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Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Titel: Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7
Autoren: Ravensburger
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sind, was die Wikinger angeht.“
    „Das sehe ich auch so“, sagte Kim nachdenklich. Nach einer Pause fuhr sie fort: „Warum reisen wir nicht hin? Dann sehen wir ja, wie es wirklich war!“
    Julian verzog das Gesicht. „Habe mir schon gedacht, dass dieser Vorschlag kommt …“
    Leon zupfte an seinem Ohrläppchen. „Was spricht dagegen, wenn wir mal wieder eine kleine Zeitreise mit Tempus unternehmen?“
    Julian seufzte. „Es spricht dagegen, dass die Wikingerzeit eine grausame Epoche war. Das wird nicht ungefährlich.“
    „Die Reisen sind nie ungefährlich“, erwiderte Leon lässig. „Das ist ja gerade das Spannende daran!“
    „Ich bin dabei!“, rief Kim begeistert. „Dann können wir auch gleich mal überprüfen, ob es wirklich Trolle, Elfen oder magische Schwerter gab – wie Leon glaubt.“
    Julian nickte ergeben. „Okay, auf nach Haithabu!“, sagte er. „Ich schlage das Jahr 965 nach Christus vor. Damals erlebte Haithabu seine große Blüte. Steht jedenfalls hier in meinem Buch.“
    Nur wenige Minuten später standen sie vor dem hohen Bücherregal, hinter dem der Zeit-Raum verborgen war. Sie schoben das Regal, das auf einer Schiene befestigt war, zur Seite.
    Nun tauchte das düstere, mit vielen Schnitzereien verzierte Tor zu Tempus auf. Als Erster schlüpfte Leon durch die Tür, dann folgten Kim und Kija – und am Schluss Julian.
    Bläulicher Dunst empfing die Freunde. Der Boden pulsierte unter ihren Füßen wie ein mächtiges Herz. Der Raum lebte … Aus den hunderten von Türen, die in einem wilden, unkontrollierten Rhythmus auf- und zuschlugen, drangen unheimliche Geräusche: Lockender Gesang, Kanonendonner, ein mächtiges Gurgeln.
    Nach einigem Suchen fanden die Freunde die Tür, über der die Jahreszahl 965 stand. Leon riss sie auf. Das Kreischen einer Möwe ertönte, dann das Prasseln eines Feuers, schließlich der Lärm einer Schlacht. Kim nahm die Katze auf den Arm. Dann fassten sich die Freunde an den Händen und konzentrierten sich mit aller Macht auf Haithabu. Denn nur so war gewährleistet, dass sie auch am richtigen Ort landeten. Ein starker Wind erfasste die Kinder und zog sie durch die Tür in eine fremde Welt. Alles um sie herum wurde schwarz.

Das Schiff mit dem Drachenkopf

Das Schiff mit dem Drachenkopf
    „Ein Wetter wie in Siebenthann.“ Julian nieste.
    Leon lachte. „Mecker nicht rum. Es ist nun einmal Herbst – und wir sind hier ziemlich weit nördlich!“
    „Richtig, Jungs“, rief Kim, während sie Kija auf dem Boden absetzte. „Wir sind in Haithabu, wenn mich nicht alles täuscht.“
    Julian atmete auf. Vor ihnen reihten sich die typischen, länglichen Hallenhäuser der Wikinger aneinander. Die Szenerie glich den Zeichnungen von Haithabu in den Geschichtsbüchern. Sie mussten wie geplant im Jahr 965 nach Christus dort gelandet sein. Das erkannte Julian an dem halbkreisförmigen Wall mit Palisaden, der die Häuser schützend umschloss. Und dieser Wall, das wusste Julian, war etwa in dieser Zeit errichtet worden. Im Hafen ragten mehrere breite Anleger weit ins Wasser hinaus, an denen Fischerboote und Handelsschiffe vertäut waren. Zwischen manchen hatten die Wikinger Lagerhäuser gebaut, vor denen Karren standen und Fässer lagen.
    Kim riss Julian aus seinen Gedanken, als sie gegen die Planken des Schiffes klopfte, durch das sie Haithabu offensichtlich betreten hatten. „Den Pott dürfen wir nicht vergessen. Er ist unsere Rückfahrkarte nach Siebenthann.“
    Julian nickte. Tempus wählte mitunter merkwürdige Orte aus, um sie in ein neues Abenteuer zu entlassen. Diesmal war es eben ein Wikingerschiff. Er sah genauer hin. Das mächtige Kriegsschiff war über hölzerne Rollen an Land gezogen worden und wurde offenbar gerade repariert.
    Vorder- und Hintersteven waren mit Furcht einflößenden Drachenköpfen aus Holz geschmückt. Die Drachen hatten ihre Mäuler weit aufgerissen und zeigten lange, spitze Zähne. Auf dem vorderen landete eben eine Möwe, die einen kleinen Fisch aus dem bleigrauen Wasser der Schlei gefischt hatte.
    „Kommt, schauen wir uns ein wenig um!“, schlug Leon vor. „Da segelt gerade eine Knarre in den Hafen!“
    „Eine was?“, fragte Kim nach.
    „Eine Knarre“, wiederholte Leon leise seufzend, „ein Transportschiff der Wikinger! Und jetzt kommt!“
    Zögernd setzte sich auch Julian in Bewegung.
    „Was ist los?“, fragte Leon ihn. „Beunruhigt dich etwas? Oder gefallen dir unsere neuen Klamotten nicht?“
    Julian schüttelte den Kopf.
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