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Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Titel: Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7
Autoren: Ravensburger
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Welt kennen gelernt, findet ihr nicht?“
    Kim runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht“, sagte sie zögernd. „Trolle und Elfen jedenfalls gibt es nicht, oder?“
    Leon antwortete nicht. Er hob nur die Schultern und startete den Drucker.
    Kim wandte sich an Julian. „Und du? Was meinst du?“
    Aber auch Julian blieb stumm. Er hatte Kims letzte Frage gar nicht gehört. Denn als Kim die Elfen erwähnt hatte, war ihm sein Fiebertraum in Rotas Hütte eingefallen. Julian sah Rota, wie sie sich über ihn beugte, und ein heimlicher Zauber bemächtigte sich seines Herzens.
    „He, Julian!“, riss Kim ihn aus seinen Gedanken. „Glaubst du nach unserer Zeitreise an Trolle und an Elfen?“
    Julian schreckte hoch. „Nein, Trolle gibt es natürlich nicht“, erwiderte er. „Aber Elfen – nun ja …“



Haithabu – Hauptstadt der Wikinger

Haithabu – Hauptstadt der Wikinger
    Etwa 300 Jahre, von 800 bis 1100 nach Christus, prägten die Wikinger die Geschichte Europas. Die Franken nannten sie Normannen, in Russland hießen sie Waräger. Das skandinavische Wort Wikinger stammt vom Begriff „Wik“ ab, was so viel wie Bucht oder Handelsort bedeutet. Ein Wikinger war nach diesem Verständnis ein Mensch, der sich auf einem Beutezug befand.
    Die Wikinger waren keine geschlossene Volksgruppe, sondern lebten ursprünglich als Bauern in verschiedenen Stämmen an den Küsten von Skandinavien. Heute wird davon ausgegangen, dass die Wikinger aufgrund von widrigen Lebensumständen ihre Heimat verließen, um im wohlhabenden und klimatisch angenehmeren Mitteleuropa zu siedeln.
    Schnell verbreiteten die Wikinger Angst und Schrecken in ganz Europa. Sie waren als gnadenlose Mörder und Plünderer verschrien. Dabei wurde oftmals übersehen, dass die Wikinger auch hervorragende Geschäftsleute und vor allem geniale Seefahrer und Bootsbauer waren, denen es unter anderem gelang, die so genannte Neue Welt (die amerikanische Küste) mit ihren Schiffen zu erreichen – 500 Jahre vor Kolumbus.
    Die Wikinger schlossen sich zu losen Verbänden zusammen und unternahmen Plünderungszüge an alle Küsten Europas. Sie gelangten nach Kiew im Osten, nach Neufundland (gehört heute zu Kanada) im Westen, zum Weißen Meer im Norden und bis weit ins südliche Mittelmeer hinein. Im Jahr 860 griffen die Wikinger sogar Konstantinopel an, 845 attackierten sie Paris und Hamburg, 863 waren Köln und ein Jahr später Xanten an der Reihe. Ab dem Jahr 835 wurde London jährlich überfallen. Die Taktik der Wikinger war ebenso einfach wie gut: Ihre Schiffe tauchten scheinbar aus dem Nichts auf. Dann ging alles blitzschnell. Die Wikinger drangen in die Städte ein, plünderten und waren in Windeseile wieder über alle Berge. Manchmal verschleppten sie auch die Bevölkerung, um sie zu versklaven oder gegen ein hohes Lösegeld einzutauschen.
    Doch die Wikinger waren, wie gesagt, auch sehr gute Geschäftsleute – und hier kommt Haithabu ins Spiel. Im 8. Jahrhundert entwickelte sich ein schwunghafter Handel zwischen Westeuropa und Skandinavien mit den Wikingern. Haithabu (der Name leitet sich von „Heithabyr“ = Heideort ab) mauserte sich von einem unbedeutenden Örtchen in der Nähe der heutigen Stadt Schleswig in Schleswig-Holstein zu einem bedeutenden Umschlagplatz für Waren aus aller Welt.
    Grund für Haithabus Aufstieg war die günstige Lage der Stadt. Sie lag gut geschützt im Landesinneren, hatte aber über die 40 Kilometer lange Schlei einen direkten Zugang zur Ostsee. Richtung Westen waren es auch nur 16 Kilometer über Land bis zu den nächsten schiffbaren Flüssen. Zudem führte eine wichtige Handelsroute, der Heerweg, fast direkt an Haithabu vorbei. Dieser Heerweg verband Jütland im Norden mit den Städten im Süden.
    Der dänische König Göttrik siedelte im Jahr 808 Kaufleute in Haithabu an, die ihm Steuern zahlen mussten. Rasch wuchs der Ort und hatte in seiner Blütezeit rund 1000 Einwohner.
    Im 9. und 10 Jahrhundert war Haithabu der wichtigste Handelsplatz in ganz Nordeuropa. Nicht nur Kaufleute lebten in der etwa 24 Hektar großen, durch einen Wall mit Palisaden befestigten Stadt, sondern auch Handwerker und Fischer. Neben wirtschaftlichen Impulsen gingen von Haithabu aber auch kulturelle Signale aus: Um 850 errichtete man in Haithabu die erste christliche Kirche Skandinaviens, 948 wurde die Stadt sogar zum Bischofssitz erhoben. Der christliche Glauben löste damit allmählich den heidnischen Glauben ab. Außerdem war Haithabu ein wichtiger
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