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Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Titel: Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7
Autoren: Ravensburger
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Schwert jetzt?“, wagte Leon zu fragen.
    Leif ballte die Fäuste, dass seine Knochen knackten. „Ein Nichtsnutz namens Grimar besitzt es. Auch er ist ein Jarl wie mein Bruder. Mit seinem Stamm wohnt Grimar hoch oben im Norden. Früher war Grimar mal ein guter Krieger, ein Draufgänger.
    Aber er war auch ein Zauberer. Man erzählt sich, dass Grimar direkt mit den Göttern sprach. Eines Tages geriet er bei einem Feldzug in einen Hinterhalt. Die Lage schien aussichtslos, denn der Feind war übermächtig. In seiner Not soll Grimar Odin angefleht haben, ihm zu helfen. Und Odin scheint ihn erhört zu haben. Sagt jedenfalls Grimar. Wie dem auch sei – mitten in der Schlacht stieß Grimar auf ein besonders prächtiges Schwert. Es steckte einfach im Boden und soll verführerisch gefunkelt haben. Grimar nahm das Schwert an sich und konnte damit die Feinde zurückschlagen. Keine Frage, es muss ein magisches Schwert sein. Odins Schwert. Grimar kehrte als Held heim.“
    Leif trank einen großen Schluck, bevor er fortfuhr: „Im Laufe der Zeit wurde Grimar jedoch fett und faul. Seit er das Schwert besitzt, ruht er sich nur noch auf seinem Erfolg aus und glaubt, dass ihn das Schwert beschützt. Grimar ist längst nicht mehr würdig, es zu tragen. Mein Brüderchen wird es sich mit unseren Kriegern holen – wenn Skuld es so will.“
    Die Freunde warfen sich heimliche Blicke zu – ein magisches Schwert! Nur zu gut erinnerten sie sich an das prächtige Schwert, das sie im Museum von Haithabu gesehen hatten! Ob es sich etwa um dasselbe Schwert handelte?
    „Ja, man weiß nie, was das Schicksal mit einem vorhat“, orakelte Tjorgi. Seine Stimme klang traurig.
    Leon fiel die Geschichte ein, die Tjorgi ihnen noch erzählen wollte. Er dämpfte die Stimme. „Meinst du etwa Gunbjörn und Raven?“
    Der Wikingerjunge beobachtete seinen Vater. Leif redete jetzt mit seiner Frau und beachtete die Kinder nicht weiter.
    „Vor zwei Monaten fuhren die beiden auf der Schlei los“, begann er leise. „Gunbjörn und Raven sind auch Onkel von mir. Sie wollten herumreisen und Geschäfte machen. Ihr Schiff war hoch beladen mit Fellen. Eigentlich wollte auch Erik, unser Jarl, mit. Aber der bekam in der Nacht vor der Abreise hohes Fieber und blieb deshalb hier. Zum Glück, wie sich herausstellen sollte …“ Der Junge legte eine Pause ein.
    In diesem Moment fuhr ein kühler Wind in ihren Rücken. Die Freunde drehten sich um und erkannten einen Mann, der durch die Tür schritt. Er schlurfte an der Herdstelle vorbei, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Auch Leif und Asa verstummten. Als das Licht auf das Gesicht des Neuankömmlings fiel, staunten die Kinder. Dieser Mann war kein Greis, wie sein schleppender Gang hatte vermuten lassen, sondern höchstens dreißig Jahre alt.
    Julian begann wieder zu frösteln. Mit diesem Mann stimmte etwas nicht. Er ließ seinen Blick über die Versammelten gleiten, aber seine Augen wirkten leer und tot. Dann setzte er sich und starrte ins Feuer.
    „Willst du etwas essen?“, fragte Asa freundlich.
    Keine Antwort.
    „Fleisch mit Pilzen, das magst du doch so gern“, lockte Asa.
    Wieder keine Reaktion.
    Seufzend füllte Asa eine Schale und stellte sie vor dem Mann auf den Boden. Dann nahm sie ihre Unterhaltung mit Leif wieder auf.
    „Das ist er“, murmelte Tjorgi. „Das ist Raven. Er ist nicht mehr derselbe seit dem Tag, als er von dieser Fahrt zurückkehrte!“
    „Was ist passiert?“, fragte Kim.
    „Niemand weiß es“, sagte Tjorgi mit belegter Stimme. „Raven kam drei Tage nach der Abfahrt zurück, ohne Gunbjörn und ohne das Schiff. Ein Fischer, der ein Stück weiter oben an der Schlei lebt, brachte ihn her. Raven war völlig verstört. Ihm und Gunbjörn muss während der Fahrt etwas Grauenhaftes zugestoßen sein. Der Fischer berichtete, dass er Raven halb tot am Ufer gefunden habe. Er nahm ihn mit in seine Hütte und rettete ihm so das Leben.
    Irgendwie brachte er aus Raven heraus, dass er in Haithabu lebt. Tja, so kam Raven wieder heim. Doch von Gunbjörn fehlt jede Spur, vermutlich ist er tot. Raven hat zwar überlebt, aber er spricht nicht mehr. Ihn scheint etwas zu quälen – vermutlich die Erinnerung an das, was er gesehen hat. Er nimmt an nichts mehr teil. Manche glauben sogar, dass auch er tot ist.“
    Tjorgi sah die Freunde voller Furcht an. „Vielleicht ist Raven ein Grenzgänger zwischen der Totenwelt Hel und unserer Welt Midgard !“
    Bedrückt schwiegen die Kinder. Nach außen hin schien Kim am
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