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Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7

Titel: Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7
Autoren: Ravensburger
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töten!“

Das magische Schwert

Das magische Schwert
    Am nächsten Morgen wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Die Freude über die erfolgreiche Verteidigung von Haithabu war angesichts der schlimmen Folgen des Angriffes verflogen. Die Holzpalisaden, die die Stadt landeinwärts schützten, hatten erhebliche Schäden davongetragen. Fünf Speicher, ein Anleger, ein Hallenhaus und zwei Ställe waren niedergebrannt.
    „Insgesamt haben wir fünfzig Schweine und dreißig Rinder verloren.“ sagte Tjorgi betrübt. Mit seinen neuen Freunden war er dabei, verkohlte Balken des zerstörten Hallenhauses wegzuschleppen. „Das ist ein furchtbarer Verlust, beim Thor.“
    „Aber alle Bewohner haben den Angriff überlebt, das ist doch viel wichtiger“, versuchte Kim ihn zu trösten.
    „Ja, natürlich“, stimmte Tjorgi ihr zu. „Doch wir brauchen das Vieh. Schließlich gibt es uns Milch und Fleisch. Wir können nicht nur von Fisch leben.“
    Kim schwieg nachdenklich. Ein Maunzen ließ sie zu Boden schauen. Kija streunte vorbei, rieb sich kurz an Kims Beinen und hockte sich dann genau vor sie hin. Die grünen und jetzt weit geöffneten Augen der Katze erfassten die des Mädchens und fixierten sie. Dann drehte Kija ihren Kopf.
    Kim folgte dem Blick und erkannte, dass die Katze auf die Tür eines stattlichen Hauses in unmittelbarer Nähe starrte – Eriks Haus. Und diese Tür stand einen Spalt offen …
    Das Schwert, durchfuhr es Kim! War gerade niemand in Eriks Haus, konnten sie sich hineinschleichen und das magische Schwert anschauen? Erik war sicher nicht da. Kim hatte ihn vorhin beim Reparieren des kaputten Anlegers gesehen.
    Der Gedanke ergriff mehr und mehr Besitz von Kim, er wurde zu einem unvorstellbar starken, alles beherrschenden Wunsch, dem sie sich nicht entziehen konnte. Sie musste dieses Schwert sehen!
    Doch so einfach war das nicht. Immerhin war Tjorgi bei ihnen. Also arbeitete Kim erst einmal weiter. Aber dann hatte sie Glück. Tjorgi wurde von seiner Mutter gerufen und damit beauftragt, Leif einen Krug Met zu den Palisaden zu bringen.
    „Komme gleich wieder!“, rief Tjorgi den Gefährten zu und war auch schon verschwunden.
    Kim weihte Leon und Julian ein.
    „Du kannst da unmöglich einfach reingehen“, sagte Julian. „Das gehört sich nicht. Und wenn Erik uns erwischt, wird das böse Folgen haben.“
    Auch Leon war eher skeptisch. „Warum fragen wir ihn nicht einfach, ob er uns das Schwert zeigt?“
    „Weil wir es noch nicht einmal anfassen dürften“, erwiderte Kim. „Und ich will dieses Schwert richtig untersuchen, versteht ihr?“
    Ohne die Reaktion der Freunde abzuwarten, lief sie mit Kija zu Eriks Haus. Insgeheim hoffte Kim natürlich, dass Leon und Julian ihnen folgten. Doch erst, als sie nur noch wenige Schritte von der offenen Tür entfernt war, drehte Kim sich um.
    „Schön euch zu sehen“, sagte sie grinsend zu ihren Freunden, die direkt hinter ihr waren. Sie sah sich um. Niemand schenkte ihnen Beachtung. Schon schlüpften Kim und Kija durch die Tür. Der Schwanz der Katze peitschte von einer Seite zur anderen. Leon und Julian kamen hinterher.
    Ein düsterer, verräucherter Raum erwartete sie. Sobald sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, erkannten die Freunde, dass auch in diesem Haus die Feuerstelle den Mittelpunkt bildete. Das Feuer war erloschen, eine schwache Glut schimmerte rötlich.
    „Hallo?“, fragte Kim in den Raum hinein.
    Keine Antwort. Kim lauschte. Nichts, es war vollkommen still in Eriks Reich. Offenbar war wirklich niemand hier. Kims Puls beschleunigte sich. Jetzt mussten sie nur noch das Schwert finden … Sie warf einen hoffnungsvollen Blick zu Kija. Die Katze glitt gerade an der Kornmühle vorbei und verschwand hinter einem Vorhang. Kim nickte Leon und Julian zu und lief dem Tier hinterher. Vorsichtig schob sie den dicken Stoff beiseite. Dahinter befanden sich eine reich mit Fellen gepolsterte Ruhestätte und eine rechteckige Holztruhe, auf der zwei Tranlampen standen. Und vor der Truhe hockte fast andächtig Kija! Mit einem Satz war Kim dort.
    „Nein!“, zischte Julian. „Lass das lieber!“
    Doch Kim jetzt war nicht mehr zu bremsen. Sie öffnete die Truhe und nahm das Schwert heraus. Dann trug sie es zu einem Spalt in der Hauswand. Ein Streifen Tageslicht fiel auf die Waffe und ließ sie aufblitzen.
    Das Schwert war etwa 120 Zentimeter lang. Die vergoldeten Felder auf Knaufkrone und Parierstange wurden durch Silberdrähte abgeteilt und waren
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