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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank
Autoren: Jason Dark
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Maul! Wir wollen gar nicht wissen, wer er ist. Außerdem hasse ich Lauscher. Es bleibt dabei, Nat.«
    Suko hob die Arme. »Ich denke, ich sollte Ihnen etwas erklären, sonst gibt es später Probleme.«
    Der Sprecher schüttelte den Kopf. »Ist nicht, Chink. Wir machen das auf unsere Art und Weise.«
    »Nein, ihr...« Man ließ Suko nicht weitersprechen.
    Nat zog eine dieser ekligen Stahlruten unter seiner Jacke hervor. Er spielte mit dem vorderen Teil. »Ein Schlag, und du hörst die Engel singen!«
    »Bitte, lass es sein Nat. Ich bin eine Nummer zu groß für dich. Glaub mir das.«
    Nat wollte nicht hören. Er ging noch einen Schritt vor, drehte die Schlaghand und schlug von der Seite her nach Suko’s Kopf. Es war ein gemeiner und hinterhältiger Schlag, auch verdammt schnell geführt – doch nicht zu schnell für Suko, dessen Reflexe perfekt waren und der sich mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite drehte. Zugleich sackte er in die Knie, sodass die Stahlrute über seinen Kopf hinwegpfiff.
    »Ha!« Nat hatte den Laut ausgestoßen.
    Noch in der gleichen Sekunde gurgelte er auf, da hatte ihn die Gegenreaktion erwischt. Ein Tritt wie aus dem Nichts landete in seinem Gesicht. Zum Glück in der unteren Hälfte, also mehr am Kinn und am Hals, und so blieb seine Nase verschont und verwandelte sich nicht in einen blutigen Klumpen.
    Der Schläger stand auf der Stelle. Er begriff es nicht. Er glotzte Suko nur an, und dabei wurden seine Augen glasig.
    Der Inspektor wusste, dass der eine Tritt ausgereicht hatte. Zwischen ihm und dem anderen Typen an der Theke sackte Nat zusammen. Er blieb bewusstlos liegen, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Der zweite, der eigentliche Wortführer, hatte nur zugeschaut. Bis jetzt. Nun kam Bewegung in ihn. Dass er Linkshänder war, bemerkte Suko sehr schnell. Mit der rechten Hand stützte er sich auf die Theke, mit der linken holte er ein Messer hervor. Er
    ***
    drehte die Klinge, um sie schleudern zu können, aber diesmal war Phil Young schneller.
    Er hatte die Hand auf der Theke gesehen.
    Er sah auch die geschlossene Schere in seiner Nähe.
    Blitzschnell packte er zu. Für einen Moment blitzte die Grausamkeit in seinen Augen auf. Dann rammte er die Schere nach unten, und auf seinem Mund erschien ein böses Grinsen.
    Einen Herzschlag später war nur noch ein Schrei zu hören. Und der klang fürchterlich. Alle Schmerzen der Welt, die ein Menschen empfinden konnte, vereinigten sich darin. Der Schläger brüllte, während das Blut in die Höhe spritzte und das grelle Lachen des Trödlers dazwischen klang.
    Suko stand für den Moment wie erstarrt. Der Mann war nicht dazu gekommen, sein Messer zu werfen. Durch seinen Kopf huschten so viele Gedanken, die er gar nicht in die Reihe bringen konnte. Er hatte die Aktion des Händlers erlebt, aber diese Brutalität hätte der nicht ins Spiel bringen dürfen.
    Der Verletzte sank in die Knie, während Young’s Lachen allmählich verstummte.
    »Ich habe Ihnen das Leben gerettet!«, rief Young, als er Suko’s vorwurfsvollen Blick bemerkte.
    Suko ging nicht darauf ein. Er wand dem Mann das Messer aus der Hand und schleuderte es zwischen das in der Nähe stehende Gerümpel. Er stellte keine Fragen, sagte auch sonst nichts, sondern riss die leicht gekippt stehende Schere aus dem Handrücken des Mannes.
    »Holen Sie Verbandszeug!«, befahl er Young.
    »Habe ich nicht.«
    Suko schaute sich die Wunde an. Die Schere war zum Glück glatt durch die Hand gedrungen und hatte keine Knochen oder Sehnen verletzt. Trotzdem war es ein verdammt böser Schnitt, und Suko konnte nur ein Taschentuch um die Hand wickeln und so versuchen, die Blutung ein wenig einzudämmen. Der Verletzte schaute ihm dabei zu. Sein Gesicht war totenbleich geworden.
    »Das hätte nicht sein müssen!«, erklärte Suko.
    »Was? Was?«, keifte der Trödler. »Ich habe Ihnen das Leben gerettet.«
    »Bestimmt nicht. Ich wäre auch mit dem zweiten locker fertig geworden. Aber das spielt jetzt keine Rolle.«
    Der Verletzte stieß keuchend seine Atemzüge aus. »Darüber reden wir noch, Phil Young.«
    »Klar, du Arschloch, ich kann es kaum erwarten.«
    Suko hörte nur zu. Wäre er nicht als Zeuge dabei gewesen, hätte der Trödler sicherlich anders gehandelt und hätte versucht, den jungen Mann zu töten. Das traute Suko ihm durchaus zu. Es war zu spüren, dass er die beiden Eindringlinge hasste. Überhaupt hatte sich hier in diesem Laden eine Aura des Bösen gebildet.
    Der Mann, der auf den Namen
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