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Der Schädelschrank

Der Schädelschrank

Titel: Der Schädelschrank
Autoren: Jason Dark
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sich sah. Allerdings stellte er sich so hin, dass er von einer der hochkant stehenden Teppichrollen verdeckt wurde.
    Die drei Männer waren ihm wichtiger.
    Der grauhaarige Trödler konnte einfach nicht übersehen werden. Suko kannte ihn von der vergangenen Nacht her, aber der Hut, den der Mann da getragen hatte, war jetzt verschwunden.
    Seine beiden Besucher standen vor ihm. Eine kleine, aber sehr kompakte Theke, auf der eine Kasse stand, trennte die drei Männer.
    Die Typen, denen wohl der Van gehörte, sah Suko nur von hinten. Beide trugen schwarze Lederjacken und Jeans. Beide besaßen einen kurzen Haarschnitt, bei dem der Friseur auch im Nacken anständig abgeschnitten hatte, denn dort leuchtete helle Haut.
    »Du hast die Klunker, Phil!«, behauptete der eine.
    »Nein, ich habe sie nicht!«, antwortete Young.
    »Sollen wir deinen Laden durch die Mangel drehen?«
    »Könnt ihr machen. Ihr werdet sie nicht finden.«
    Der zweite lachte so meckernd wie eine Ziege. »Wir haben aber keine Lust, uns wie Elefanten zu benehmen«, erklärte er dann, »wir wollen nur wissen, wo das Zeug ist.«
    »Ich habe es nicht.«
    »Nein, nein, das glauben wir nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Augusto es uns gesagt hat.«
    »Wer ist Augusto?«, wollte Young irritiert wissen.
    »Das war unser dritter Mann bei dem Einbruch.«
    »Toll. Dann fragt ihn doch.«
    »Das können wir leider nicht. So ein verdammtes Schwein hat ihn mitten auf der Straße abgestochen. Bevor Augusto starb, hat er uns noch einen Namen nennen können. Jetzt rate mal, was er da gesagt hat.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Es war dein Name.«
    Der Trödler blieb gelassen. »Na und? Was habe ich denn damit zu tun?«
    »Du hast die Klunker in Verwahrung genommen, mein Freund. Das ist alles. Oder warum hätte er uns sonst deinen Namen nennen sollen?«
    »Ich kenne keinen Augusto. Und jetzt haut ab. Ihr habt mich schon lange genug aufgehalten.«
    »Das werden wir nicht tun, Phil. Hast du schon mal davon gehört, dass Menschen kurz vor ihrem Tod immer die Wahrheit sagen?«
    Young zuckte mit den Schultern.
    »Und Augusto hat die Wahrheit gesagt.«
    »Hat er nicht!«
    Es folgte ein Laut, den Suko bereits früher gehört hatte. Typisch für einen Schlag gegen Fleisch und Haut.
    Der Trödler war getroffen worden. Er kippte nach hinten und prallte zu Boden. Dabei fiel er gegen irgendwelche Gegenstände, die anfingen zu scheppern.
    Die Kerle setzten nicht nach. Sie warteten ab, bis sich der Händler wieder aufgerichtet hatte. Das geschah ziemlich schwerfällig, und er musste sich dabei am Rand der Theke festhalten.
    Er blutete aus der Nase, hütete sich aber davor, das Blut abzuwaschen. Er hätte es nur weiter verschmiert.
    »Na, fällt dir jetzt etwas ein?«
    »Ich habe die Klunker nicht!«
    »Oh je. Er will nicht reden.« Der Mann auf der rechten Seite hatte die Worte fast bedauernd ausgesprochen. »Das ist natürlich alles sehr schlecht für dich.«
    »Ich kann sie mir nicht aus den Rippen schneiden.«
    »Das sollst du auch nicht.«
    »Euer Augusto hat Müll erzählt. Okay, ich kenne ihn, das gebe ich zu. Aber wir waren uns nicht eben sympathisch. Er wollte mir irgendwelche Briefmarken andrehen. Es war nur ein Vorwand. Tatsächlich wollte er mich berauben. Er hat es nicht geschafft. Ich war stärker und konnte ihn aus dem Laden prügeln.«
    »He, Supermann!« Der Sprecher klatschte in die Hände. »Er hat dich wohl nicht vergessen.«
    »Ja, sieht ganz so aus. Er wollte sich jetzt rächen, indem er euch angelogen hat.«
    Die beiden warfen sich einen Blick zu.
    »Komisch«, sagte der Sprecher, »ich kann ihm einfach nicht glauben. Du etwa, Nat?«
    »Auch nicht.«
    »Dann müssen wir uns doch hier mal ein wenig umsehen. Vielleicht auch an seiner Seite der Theke. Und damit er nicht stört, werden wir uns mit ihm kurz beschäftigen...«
    »Genau das werdet ihr nicht tun!«, erklärte Suko und löste sich aus seiner Deckung...
    Die beiden »Kunden« reagierten, als hätten sie Schläge in den Nacken bekommen. Sie zuckten nach vorn, jedoch nur für einen Moment. Dann drehten sie sich um.
    Dass sie ziemlich groß waren, hatte Suko bereits feststellen können. Nun sah er zum ersten Mal ihre Gesichter und erkannte, dass die beiden noch recht jung waren – knapp über 20 –, und die harten Blicke hätten auch zu irgendwelchen Killern gepasst.
    »Nat?«, sagte der Linke.
    »Ja.«
    »Hau dem Chink eine aufs Maul.«
    »He!«, beschwerte sich der Trödler. »Das ist ein...«
    »Halt’s
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