Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
Bedrohung musste realer sein, als irgendjemand vermutete.
    Als er endlich sein Quartier erreichte, wartete bereits jemand auf ihn. Obwohl im Schatten verborgen, erkannte er auf den ersten Blick die mollige, aber nichtsdestotrotz attraktive Gestalt von Captain Laura Barron. Seiner Stellvertreterin bei den Panthern. Die Australierin mit dem schulterlangen, lockigen Haar begrüßte ihn mit einem strahlenden Lächeln. Ein Lächeln, das rasch schwand, als sie ihm in die Augen sah. Da sie nur einen Kopf kleiner war als Scott, konnten sie sich fast auf Augenhöhe unterhalten.
    »Was ist los?«, fragte sie sofort.
    »Was willst du?«, fragte er ungehaltener zurück, als es beabsichtigt gewesen war.
    Ein anderer Mensch als Laura hätte sich vielleicht beleidigt oder sogar angegriffen gefühlt. Doch sie erfasste seine Stimmung mit einem Blick und erkannte, dass seine Wut nicht ihr galt.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, gab sie statt einer bissigen Bemerkung sarkastisch zurück.
    Scott lächelte geknickt. »Tut mir leid. Es ist nur …«
    Sie hob mahnend den rechten Zeigefinger. »Nein, lass mich raten. Es ist wieder Dern, richtig?!«
    Scott stutzte überrascht. »Woher weißt du das?«
    Sie hob den Kopf und schnupperte übertrieben. »Es liegt ein Hauch von Östrogen in der Luft.«
    Scott biss sich auf die Lippe, konnte aber nicht verhindern, dass sich ein Lachanfall Bahn brach, in den Laura sofort einstimmte. Er dauerte mehrere Minuten und am Ende mussten sie sich Lachtränen aus den Augen wischen.
    »Und jetzt Klartext«, fragte Laura schließlich. »Was ist los?«
    »Wir haben einen neuen Auftrag«, unterrichtete er sie, während er die Tür aufschloss.
    »Schon wieder? Ist ja schön, wenn die eigene Arbeit geschätzt wird, aber sie sollten uns doch wenigstens ein paar Tage zur Erholung lassen. Wann geht's denn los?«
    »Gleich morgen.« Scott betrat sein Quartier, zog die unbequeme Uniformjacke aus und warf sie achtlos aufs Bett. Das Quartier war für einen Offizier recht genügsam eingerichtet. Außer Bett, Schrank und ein paar Stühlen stand nur noch ein alter Schreibtisch in der Ecke.
    Die Tür hatte er offen gelassen, da er wusste, dass es alles an Aufforderung war, die Laura brauchen würde. Wie erwartet ging sie ihm nach und schloss diskret die Tür hinter sich.
    »Und worum handelt es sich diesmal? Müssen wir wieder Feuerwehr spielen?«
    »So ähnlich. Etwas ist im Busch und wir sollen nach dem Rechten sehen.«
    »Hört sich nicht so wild an.« Laura zog ihre Stirn in Falten, als sie ihn eindringlich musterte. »Da ist doch noch mehr, oder?!«
    Scott trat hinter seinen Schreibtisch, öffnete die oberste Schublade und holte eine Flasche und zwei Gläser heraus. Mit hochgezogener Augenbraue warf er seiner Stellvertreterin einen kurzen Blick zu, die auffordernd nickte.
    »Kann man so sagen«, antwortete er auf ihre Frage, während er zwei Gläser bis zum Rand mit dem rotbraunen Schnaps füllte und eins davon an Laura weiterreichte. »Coltor glaubt, dass wir es diesmal mit den Ruul zu tun bekommen.«
    Die Neuigkeit kam so unvermittelt, dass Laura überrascht nach Luft schnappte.
    »Das hat er gesagt?«
    »Mit so vielen Worten? Nein. Wichtiger ist vielmehr, was er nicht gesagt hat.«
    »Und das wäre?« Sie beugte sich interessiert nach vorn und nahm einen ersten Schluck.
    »Dass Team Leopard uns begleiten wird. Coltor will auf Nummer sicher gehen. Deswegen schickt er zwei Teams. Außerdem habe ich den Eindruck, er glaubt nicht, dass ein Team allein es schaffen könnte.«
    »Und da schickt er ausgerechnet diesen Schleimer? Bist du sicher?«
    Bei Lauras salopper Ausdrucksweise musste Scott lächeln. Die Unterhaltung mit seiner Stellvertreterin tat ihm gut. Vor allem, da er wusste, dass jedes hier gesprochene Wort von ihr absolut vertraulich behandelt würde. Eher würde sie sich die Zunge abbeißen, als etwas davon auszuplaudern.
    »Genau das Gleiche hab ich mir auch gedacht. Nur in nicht ganz so schmeichelhaften Worten.« Scott trank nun ebenfalls und genoss das Gefühl, als sich der Alkohol langsam seinen Weg hinunter in den Magen bahnte. Anschließend erzählte er von seiner kurzen, verbalen Auseinandersetzung mit Dern.
    »Glaubst du ihm? Vielleicht will er sich nur wieder mal wichtig machen.«
    »Das dachte ich anfangs auch. Doch leider hab ich das unangenehme Gefühl, dass der Vollidiot dieses eine Mal die Wahrheit gesagt hat. Und das gibt mir sehr zu denken.«
    »Du hast immer noch nicht gesagt, was genau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher