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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
Autoren: Stefan Burban
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Pazifisten. Sie verfügen nur über ein schwaches Militär. Eigentlich eher so etwas wie eine Polizeitruppe. Ihre Flotte zählt vielleicht im Ganzen zwei Dutzend Schiffe. Es sind Wissenschaftler, Künstler, Handwerker und Kaufleute. Das ist im Prinzip auch schon alles, was ich weiß.«
    »Ihre Zusammenfassung trifft es eigentlich schon ganz gut«, nickte Coltor. »Vor zweiundsiebzig Stunden ist jegliche Kommunikation mit dem Asalti-System abgebrochen.«
    »Technische Probleme?«
    »Das dachten wir zuerst auch. Der Asalti-Botschafter hat augenblicklich ein diplomatisches Kurierboot abgeschickt. Es hätte sich bereits vor geraumer Zeit melden sollen, aber es ist wie vom Erdboden verschluckt. Der Botschafter hat uns darauf hin offiziell um Hilfe ersucht. Und der Präsident hat sie gewährt.«
    Scott formte mit den Händen eine Pyramide und stützte sein Kinn darauf ab, während er nachdachte. Das war wirklich beunruhigend, aber noch kein Grund, in Panik auszubrechen. Auf Anhieb fielen ihm drei oder vier andere Erklärungen ein, weshalb sich weder das System noch das Schiff bisher gemeldet hatten.
    »Es gibt noch mehr«, erklärte Coltor, als hätte er Scotts Gedanken gelesen. Der Lieutenant Colonel griff eine Fernbedienung und aktivierte damit den Bildschirm hinter sich. Das Gerät erwachte flackernd zum Leben. Scott beugte sich interessiert vor. Das Bild, das immer wieder von statischem Rauschen unterbrochen wurde, zeigte das Innere eines Schiffes.
    Das Bild bewegte sich vorwärts. Der Truppführer der Panther erkannte, dass es von der Helmkamera eines Marines stammen musste. Es wurde nun deutlicher und Scott schreckte überrascht und angewidert zurück.
    Der Boden des fremden Schiffes war mit Leichen übersät. Asalti-Leichen. Einige der Wunden konnte er nicht identifizieren, aber andere waren unverkennbar. Von den Blitzschleudern der Ruul.
    Der Marine, dessen Helmkamera die ganze Szene aufnahm, drehte auf einmal den Kopf und betrachtete die gegenüberliegende Wand des Korridors. Dort stand etwas mit Grün geschrieben. Schriftzeichen der Asalti.
    »Dieser Asalti-Kreuzer hat vor etwas mehr als 24 Stunden das New-Zealand-System erreicht«, beschrieb Coltor ruhiger, als ihm zumute sein musste. »Schwer beschädigt. Die Besatzung war tot. Marines enterten das Schiff und fanden das vor.« Er wies auf das Bild.
    »Mein Gott …«
    »Gott hat damit herzlich wenig zu tun, fürchte ich«, konterte der Lieutenant Colonel mit bitterem Lächeln. »Diese Schriftzeichen sind Asalti-Sprache.« Coltor schaltete den Bildschirm ab und wandte sich ihm wieder zur Gänze zu. »Sie wurden mit Asalti-Blut an die Wand geschrieben.«
    Scott fuhr ein eisiger Schauer über den Rücken. »Was bedeuten sie?«
    »Sie kommen.«
     
    Als Scott das Büro des Lieutenant Colonels verließ, war es bereits früher Morgen und die Sonne ging schon über der Steppe auf. Das übrige Gespräch war beunruhigend und alarmierend gewesen. Das Briefing hatte seine ganze Kraft gekostet und ihm dröhnte der Kopf von den ganzen geheimdienstlichen Informationen, die er erhalten hatte. Aber jetzt wollte er nur noch eins. Schlafen.
    »Nun sieh mal einer an, wen der Wind uns da ins Haus geweht hat.«
    Scott blieb schlagartig stehen und bemühte sich, eine neutrale Miene aufzusetzen. Hätte er auch nur das leiseste Zeichen von Verachtung gezeigt, wäre das nur zusätzliches Wasser auf dem Mühlstein von Major Carlton Derns Sarkasmus gewesen. Ohne Eile drehte er sich um und gähnte übertrieben.
    »Was willst du, Carlton? Ich hab's eilig.«
    »Oh, unnötig aufhalten will ich dich ja wirklich nicht«, erwiderte Major Carlton Dern, der Kommandeur Team Leopards der ROCKETS. Das zweitbeste Team nach den Panthern. Dern war der Meinung, die Kampfsimulationen und Missionen wären eine Art Wettbewerb, weshalb er ständig mit Scott und dessen Leuten konkurrierte. Dass ihre Punktzahl bei den Übungen aber regelmäßig hinter den Leistungen der Panther zurückblieb, war für Dern eine Quelle ständigen Verdrusses.
    Mit seinen eins sechzig war er gute zwei Köpfe kleiner als Scott. Aber der Major mit dem platinblond gefärbten Haar und der Stoppelfrisur schlenderte breitbeinig näher, als würde ihm das ganze Gebäude gehören. Unter normalen Umständen hätte Scott den kleinen Wicht einfach ignoriert. Doch seine Müdigkeit gepaart mit Derns Arroganz goss Öl ins Feuer seiner Wut.
    »Spuck schon aus, was du willst!«, fuhr Scott ihn an. »Mir steht heut wirklich nicht der Sinn nach
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