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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
Autoren: Stefan Burban
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zur LZ noch frei?«, erkundigte sich der Truppführer.
    »Negativ. Sie haben euch schon fast den Weg abgeschnitten. Zur Alternativ-LZ ebenfalls.«
    »Wie lange noch, bis die Flugzeuge bei dir sind?«
    »Etwas zwischen vier und sechs Minuten.«
    Der Truppführer überlegte fieberhaft und knirschte dabei unbewusst mit den Zähnen. Das war keine genaue Schätzung, aber vermutlich das Beste an Informationen, das der Pilot derzeit liefern konnte.
    »Dann hol uns hier ab«, entschied er schließlich.
    »Bist du irre?« Bei dem überraschten Ausbruch, der jegliche Form der Funkdisziplin vermissen ließ, musste der Truppführer unbewusst lächeln. Sofort verdrängte er die Emotion wieder. Sie lenkte ihn von seiner Aufgabe ab.
    »Wir haben keine andere Wahl. Schaffst du das in der kurzen Zeit?«
    »Hab ich eine Wahl?«
    »Nein. Wir erwarten dich vor dem Haus.«
    »Zieht die Köpfe ein. Ich komme im Sturzflug runter.«
    Ein weiteres Lächeln huschte für eine Sekunde über das Gesicht des Truppführers. Dann öffnete er eine Comverbindung zu seinem gesamten Trupp.
    »Alle herhören. Der Plan hat sich geändert. Wir werden hier abgeholt.«
    »Wie? Hier?«, antwortete einer der Soldaten verwirrt.
    »Direkt vor dem Haus. Wir sind von sämtlichen LZ abgeschnitten. Also macht schnell. Wir sammeln uns auf der Veranda. Und vergesst die Ladungen nicht. Bewegt euch!«
    Die letzten Worte schrie er fast und setzte sich selbst im gleichen Augenblick in Bewegung. Die beiden Soldaten, mit der befreiten Geisel zwischen sich, folgten ihm deutlich langsamer.
    Als der Truppführer die Veranda erreichte, warteten dort bereits der Scharfschütze und vier Leute seines Kommandos. Als die übrigen beiden eintrafen, keuchten sie vor Anstrengung. Die Geisel war allem Anschein nach kein leichtes Paket.
    Der Truppführer warf einen kurzen Blick auf das rauchende Wrack eines umgestürzten Hover-Trucks. Der Motorblock und die Fahrerkabine waren von mehreren gezielten Schüssen durchlöchert worden. Eine Leiche hing halb aus dem geborstenen Fenster der Windschutzscheibe. Vier weitere Leichen lagen um das Wrack verteilt.
    Triebwerksheulen zog seine Aufmerksamkeit wieder in Richtung Himmel. Das Einsatzteam beobachtete jede Wolke, jeden Vogel, in der Hoffnung, es wäre die ersehnte Rettung.
    »Da!«, schrie plötzlich einer der Soldaten. Und tatsächlich stieß aus einer Wolkenbank die unverkennbare Silhouette mit der flachen Schnauze und den Stummelflügeln eines Shuttles mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf das Anwesen herab.
    Zuerst schien der Pilot die Kontrolle zu verlieren. Die Soldaten am Boden zogen unwillkürlich die Köpfe ein. Einige wichen sogar einen Schritt zurück. Als würde ihnen das im Falle eines Unglücks etwas nutzen … Sollte das Shuttle tatsächlich abstürzen, war es vollkommen gleichgültig, wo sie standen.
    Aber der Pilot wusste, was er tat. Nur knapp einen Meter über dem Dach der Veranda fing sich das Shuttle, ging in einen sanften Schwebeflug über und setzte geschmeidig auf dem freien Platz vor der Veranda auf.
    Der Truppführer schüttelte bewundernd den Kopf. Er hatte immer gewusst, dass der Pilot gut war. Aber in solchen Augenblicken erkannte er erst, wie gut dieser wirklich war.
    Die Shuttlerampe ging auf und rastete mit metallischem Klicken ein.
    »Ein wenig Beeilung, wenn ich bitten darf«, schrie der Pilot aus dem Innern. »Hier wird's gleich ungemütlich.«
    »Ihr habt den Mann gehört«, gab der Truppführer ihm recht. »Besser wir verschwinden jetzt.«
    Der Truppführer wartete, bis auch der letzte seiner Männer und Frauen das Shuttle betreten hatte. Erst dann folgte er ihnen. Es war für ihn Ehrensache, den Ort des Geschehens als Letzter zu verlassen. Hinter ihm schloss sich die Rampe wieder und das Raumfahrzeug setzte sich in Bewegung, noch bevor er sich gesetzt und angeschnallt hatte.
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«, fragte er den Piloten.
    »Die Flugzeuge sind in etwa dreißig Sekunden hier.«
    »Ganz schön dicht.«
    »Wem sagst du das.«
    Der Abgeordnete sah sich erstmals aufmerksam im Shuttle um. Sein Blick klärte sich und langsam schien ihm klar zu werden, dass er gerade gerettet worden war.
    »Wer seid ihr Typen eigentlich?«, fragte er verwirrt.
    Der Truppführer zog einen kleinen, rechteckigen Gegenstand aus der Tasche. Das Gerät wies keinerlei Kennzeichen oder Beschriftungen auf. Nur einen Kippschalter an der Seite, eine kleine Antenne und zwei Leuchtdioden, von denen eine rot leuchtete.
    »Herr
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