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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
Autoren: Stefan Burban
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letzten, vielsagenden Blick zu.
    »Ich bleibe bei ihr«, bot sie sich sofort an.
    Scott strich sanft über Lauras blonde Haare, küsste sie auf die Stirn und verließ die Krankenstation. Außerhalb des Lazaretts sah es allerdings nicht viel besser aus als darin. Auf dem Schiff schien das Chaos ausgebrochen zu sein. Ständig wurde der Weg von herabgestürzten Stahlträgern oder anderen Trümmern versperrt. Techniker und Marines waren überall im Einsatz, um zumindest die schlimmsten Gefechtsschäden zu beseitigen. Auf vielen Gesichtern fand man grimmige Entschlossenheit, tiefe Wut, gepaart mit Niedergeschlagenheit. Sie wussten etwas, das Scott bisher entgangen war.
    Er fand Admiral Hoffer nicht auf der Brücke. Stattdessen traf er den grauhaarigen, alten Admiral zwei Decks darunter, wie er gerade einigen Marines half, einen Korridor frei zu räumen.
    Scotts Wertschätzung des Admirals nahm sogar noch zu. Einen Lamettaträger, der sich die Hände schmutzig machte, um sein Schiff wieder flottzubekommen, traf man heutzutage selten.
    Der Admiral hatte seine Uniformjacke ohne viel Wert auf das Protokoll auf den Boden gelegt und die Ärmel seines Hemds bis zum Bizeps hochgerollt. Am Kragen und unter den Armen zeigten sich bereits deutliche Schweißflecken. Trotzdem stemmte er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen einen Stahlträger, der sich verkeilt hatte und den Korridor blockierte. Zusammen mit fünf Marines schaffte er es ächzend, das schwere Ding aus seiner Lage zu lockern und umzuwerfen.
    Scott nahm vor dem Admiral Haltung an. Erst da wurde er von Hoffer bemerkt, der ihm zu verstehen gab, er solle bequem stehen.
    »Das war gute Arbeit im Asalti-System«, eröffnete der Admiral ohne Umschweife das Gespräch.
    »Danke, Sir.«
    »Mein tiefempfundenes Beileid zu ihren Verlusten.« Er sah sich im Korridor um und Scott erkannte, dass er mit seinen nächsten Worten nicht nur diesen Korridor oder dieses Schiff meinte, sondern die komplette Flotte damit einschloss. »Glauben Sie mir, ich weiß genau, wie Sie sich jetzt fühlen.«
    »Vielen Dank, Sir. Es waren alles gute Leute.«
    »Das waren sie mit Sicherheit.«
    »Sir?«
    Bei Scotts fragendem Tonfall sah der Admiral interessiert auf. »Ja?«
    »Ich würde gern ein Gesuch einreichen, um die Lieutenants Cameron Scarpe, Matthew Russel, Norman Calloway, Justin Ndefo und Peter Halsten posthum auszuzeichnen.«
    Hoffer lächelte, hob seine Jacke auf und streifte sie sich über, knöpfte sie aber nicht zu. »Reichen Sie Ihr Gesuch ein. Ich unterzeichne es.«
    »Sir, das weiß ich wirklich zu schätzen.«
    Hoffer wischte den Dank mit einer knappen Handbewegung beiseite. »Danken Sie mir nicht, Major. Ihre Leute haben sich das verdient.«
    Tränen traten in Scotts Augen und er sah betreten beiseite in der Hoffnung, dass es dem Admiral nicht auffiel. Schnell blinzelte er sie weg. Hoffer war taktvoll genug wegzusehen, bis Scott das Problem gelöst hatte.
    »Weiß man schon, was für Sprengsätze für die Anschläge auf die Schiffe verwendet wurden?«
    Hoffer zuckte unschlüssig mit den Achseln. »Nicht genau. Nur dass der Sprengstoff in den Körpern der Saboteure war. Von denen ist nicht viel für eine Obduktion übrig, aber wir wissen inzwischen, dass sich das Zeug in der Magenschleimhaut verankert hatte und normales Wasser sowie eine nicht näher zu bestimmende Substanz, die in einem künstlichen, hohlen Zahn versteckt war, als Katalysator dienten.«
    »Also mussten sie nur Wasser trinken und auf den hohlen Zahn beißen, um die Explosion auszulösen?«
    »So ist es. Ein verdammtes Teufelszeug. Wir glauben, dass die Kinder der Zukunft es von den Ruul haben. Uns ist jedenfalls nichts Vergleichbares bekannt.«
    »Von denen werden wir sicher noch mehr hören«, prophezeite Scott. Unerwähnt ließ er, dass er sich auf die nächste Begegnung schon sehr freute.
    »Mit Sicherheit. Jetzt wo es erst richtig losgeht.«
    »Mir ist aufgefallen, dass wir aus dem Hyperraum gefallen sind, Sir«, wechselte Scott das Thema. »Wo sind wir jetzt?«
    »In einem unbewohnten System auf halbem Weg zwischen Asalti und New Zealand. Ich habe diesen Ort für den Fall eines Rückzugs als Notsprung in die Navigationscomputer einspeisen lassen. Wir müssen ein paar dringende Reparaturen durchführen, bevor wir unsere Reise fortsetzen können. Aber man versicherte mir, dass wir in einer Stunde bereits wieder unterwegs sind. Hoffentlich stimmt das. Jede Sekunde ist kostbar.«
    Bevor Scott fragen konnte, was die
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