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Der Rucksackmörder

Der Rucksackmörder

Titel: Der Rucksackmörder
Autoren: Jaques Buval
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inmitten einer Oase der Ruhe. Hier, im idyllischen Moorebank, hat sich ein Einwanderer mit seiner Familie niedergelassen. Eine Familie, die noch in die Geschichte dieses Kontinents eingehen wird.

    Stijphan Milat, am 26.12.1902 in Jugoslawien geboren, war mit 21 Geschwistern aufgewachsen. Die Armut war groß; der Erste Weltkrieg hatte Elend und Hunger ins Land gebracht Die Felder lagen brach und brachten längst nicht den Ertrag, den eine solche Großfamilie zum Überleben benötigte. Acht Jahre nach dem Ende des schrecklichen Krieges, der viele jugendliche Träume zerstört hatte, wanderte Stijphan, der nach dem Krieg den Beruf des Steinmetzes erlernt hatte, mit einer seiner Schwestern nach Australien aus. 1934 lernte er in Australien die erst 14-jährige Margaret – seine Frau – kennen, die er am 11.11.1936 heiratete. Margarets Eltern waren vor vielen Jahren aus England eingewandert. Sie waren nicht gerade glücklich über diese Verbindung. Aber die Liebe, die Margaret ihrem Mann entgegenbrachte, ließ sie vieles vergessen.
    Margaret ist erst 24 Jahre alt als sie am 27.12.1944 ihrem fünften Kind auf der Entbindungsstation des Krankenhauses das Leben schenkt. Es ist ein Junge mit stahlblauen Augen und schwarzen Haaren, dem sie liebevoll den Namen Ivan gibt.
    Diesmal ist sie sich fast sicher, dass es ihr letztes Kind sein wird, das sie zur Welt gebracht hat.
    Doch Ivan bekommt noch neun weitere Geschwister.
    Margaret liebt ihre Kinder, und sie zieht viel Kraft aus der Gewissheit dass ihr Mann ein fleißiger und zuverlässiger Familienvater ist. Gut, manchmal ist er vielleicht ein wenig zu streng zu den Kindern. Doch er sorgt für seine Familie, dessen konnte sie sich sicher sein.

    An diesem Abend ist Margaret Milat mit ihren Kindern allein zu Hause, allein in dieser gottverlassenen Gegend. Ihr Mann ist bei der Arbeit, wie fast jeden Tag. Er arbeitet meist auch am Wochenende, anders könnte er seine 15-köpfige Familie nicht ernähren.
    Es regnet seit Stunden. Im Takt eines Trommelwirbels peitscht der Wind die großen Tropfen an die Fenster. Es ist bereits dunkel geworden. Da bemerkt Margaret, wie ein Unbekannter durch den Garten schleicht und sich dem Hause nähert Außer sich vor Angst, beobachtet sie aus dem unbeleuchteten Zimmer im Erdgeschoss, wie der Fremde das Fenster erreicht Sie kann nur zwei Hände erkennen, die mit einem großen Schraubenzieher versuchen, gewaltsam das Fenster zu öffnen. Das Werkzeug dringt immer tiefer in den Fensterrahmen ein. Das Schloss scheint bereits nachzugeben.
    Geistesgegenwärtig rennt sie zu ihrer kleinen Abstellkammer, die sich im selben Stockwerk befindet Sie will das Leben ihrer Kinder verteidigen. Koste es, was es wolle. Im Dunkeln öffnet sie die knarrende Tür und tastet mit beiden Händen nach einer schweren Axt die ihr Mann immer zum Baumfällen benutzt Allen Mut zusammennehmend geht sie ganz langsam zurück in das dunkle Zimmer. Sie geht zum Fenster, das sich Zentimeter für Zentimeter öffnet.
    Ihre Stimme überschlägt sich und sie schreit: »Geh weg, sonst schlage ich zu.«
    Noch immer kann sie kein Gesicht erkennen. Nur die Hände. Es scheint ihr, der Einbrecher will sich gerade am Fenster hochziehen.
    Da ruft sie noch mal: »Lass los, sonst schlage ich zu!« Sie wartet nicht mehr auf eine Antwort. Blind vor Angst nimmt sie das Beil in beide Hände, holt aus und schlägt mit dem schweren Beil auf den unteren Fensterrahmen. Geradewegs auf die Hand, die nicht weichen will. Die Fensterscheibe zerspringt in tausend Scherben, und der Rahmen bricht krachend auseinander. Dann ist es ruhig. Sie kann nicht erkennen, was vor dem Fenster geschieht zu sehr peitscht der Regen in das Zimmer. Einige Schritte tritt sie vom Fenster zurück in den Raum, und plötzlich hallen Schmerzensschreie durch die Nacht Schemenhaft verliert sich eine flüchtende Gestalt in der Dunkelheit. Erregt, außer sich vor Angst ist diese kleine Frau, als die schwere Axt ihr aus den Händen gleitet. Nicht nur um ihr eigenes Leben bangend, viel mehr um das ihrer minderjährigen Kinder, sieht sie dem Fliehenden nach. Ihre Augen sind wie gebannt in die Dunkelheit gerichtet, und sie nimmt nicht wahr, was auf der Fensterbank zurückbleibt. Sie überlegt, wie sie das zerborstene Fenster ersetzen oder abdichten kann. Noch einmal nimmt sie allen Mut zusammen und geht zum Fenster. Erschrocken muss sie erkennen, was dieser eine Schlag ihrer Axt hinterlassen hat. Überall Blut das der Regen auf dem Sims
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