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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff
Autoren: Rexanne Becnel
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Augen. »Willst du damit sagen, dass du mich liebst Rhonwen?«
    Sie nickte langsam, weil ihre Kehle wie zugeschnürt war, und trat wieder ganz dicht an ihn heran. »Ja«, brachte sie mühsam hervor. »Ich liebe dich schon lange.«'
    »Kann das wahr sein?«, flüsterte er, doch plötzlich stieg wieder Misstrauen in ihm auf. »Liebst du mich wirklich? Oder ist das irgendein neuer Trick, um Rhys zu retten?«
    »Nein! Ich liebe dich von ganzem Herzen, Jasper, aber ... aber ich gebe zu, dass ich Rhys gern retten würde. Er hat es nicht verdient in irgendeinem fernen Gefängnis zu verschimmeln.«
    »Rand hat nicht die Absicht ihn mit einem langen Kerkeraufenthalt zu bestrafen.«
    »Was?« Sie starrte ihn überrascht an. »Wirklich nicht?«
    »Nein.« Jasper runzelte die Stirn. »Ändert das irgendetwas?«
    Rhonwen seufzte erleichtert. »ja ... Nein ... Ich meine, es ändert nichts an meiner Liebe zu dir ... « Sie verstummte.
    »Ja, red weiter. Du liebst mich. Aber was ist mit Rhys?«
    Sie schluckte hart und wusste, dass es an der Zeit war, Stolz und Furcht über Bord zu werfen. »Es ändert nichts an meiner Liebe zu dir, Jasper. Diese Liebe ist tief und beständig. Aber ... aber ich werde deinen Bruder jetzt leichter als meinen Schwager akzeptieren können ... das heißt wenn du mich überhaupt heiraten willst.«
    »Ich will.«
    »Ja?«
    Jasper griff nach ihren Händen und führte sie an seine Lippen, so als wollte er mit diesen zarten Küssen ihren Bund fürs Leben besiegeln. Dann schaute er ihr tief in die Augen.
    »Ich will dich nicht belügen, Rhonwen. Ja, ich habe mit sehr vielen Frauen geschlafen, aber ich wollte von ihnen nie mehr als flüchtigen Genuss. Aber du ... vom ersten Moment an, als ich dich am Fluss sah, wollte ich so viel mehr von dir. Ich brauche so viel mehr von dir. Ich muss ganz sicher sein, dass du mich liebst.«
    Tränen traten ihr in die Augen - Tränen des Glücks. »Ich liebe dich, Jasper.« Lachend führte sie nun ihrerseits seine Hände an ihre Lippen. »Ich wollte dich nicht lieben, aber es ist doch passiert. »
    Dann lag sie in seinen Armen, und sie tauschten einen langen süßen Kuss, mit dem sie sich ewige Liebe versprachen. Doch bald wurde dieser Kuss immer leidenschaftlicher.
    »Rhonwen ... o Rhonwen«, stöhnte Jasper heiser.
    »Ich liebe dich.« '
    »Dann heirate mich morgen.«
    » O ja!«
    »Oder noch besser - gleich heute Abend! «
    » O ja!«
    Ohne Vorwarnung hob er sie auf seine Arme, und dieses Mal spürte sie den Schmerz in ihrer Seite kaum. Er hatte es sehr eilig, in die Burg zu kommen. Die Torwärter lachten, als er mit Riesenschritten die Zugbrücke überquerte. Isolde, die auf dem Hof getrödelt hatte, kicherte und klatschte vor Freude in die Hände. Von irgendwoher tauchte Josselyn auf, ein wissendes Lächeln auf den Lippen. Glücklich und verlegen legte Rhonwen ihren Kopf auf Jaspers Schulter.
    »Gibt es an diesem Ort denn überhaupt keine Privatsphäre?«, knurrte er.
    »Später«, vertröstete Josselyn ihn schmunzelnd.
    »Wir wollen heiraten«, berichtete Rhonwen und küsste ihren Zukünftigen auf den Hals.
    »Das wissen wir«, riefen Isolde und Josselyn im Chor.
    Während sie den großen Hof überquerten, gesellten andere Personen sich zu ihnen: Osborn und zwei andere Ritter; Gavin und Gwen; zwei Zofen. Von Gratulanten umringt, trug Jasper seine Braut die Stufen zur Halle hinauf. Rand wartete grinsend auf der Schwelle.
    Von außen wirkte die Festung kalt und bedrohlich, dachte Rhonwen glücklich. Doch innerhalb der Burgmauern war es ein Zuhause, warm, sicher und gemütlich.
    Ihr fielen plötzlich Newlins Worte ein. Das Ende der Welt, die du gekannt hast.
    Ja, ihr altes Leben war vorüber. Aber das neue würde schöner sein, weil sie jetzt liebte und geliebt wurde.

EPILOG
     
    Rosecliffe Castle, Juni 1146
    Die Glocken der Burgkapelle läuteten. Es waren Gavin und Gwen, die mit vereinten Kräften am Glockenseil zogen, wobei sie immer wieder den Boden unter den Füßen verloren. Das brachte sie jedes Mal zum Lachen, und sie wirbelten ausgelassen umher.
    »Schluss jetzt Kinder!« Josselyn klatschte in die Hände. »Eine Taufe ist eine ernste Angelegenheit.« Doch ein breites Lächeln strafte ihre Worte Lügen. Sie freute sich so, Taufpatin von Jaspers und Rhonwens Sohn zu sein, dass nichts ihr die Laune verderben konnte. Nicht einmal ihre eigenen lärmenden Sprösslinge.
    Der Priester wartete auf dem Innenhof neben dem Taufbecken, das man aus der Kapelle ins Freie getragen
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