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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Schmerzes wogten über Soms Rücken. Som brüllte und kam mit der Kraft der Wut auf die Beine. Er packte den Priester am Handgelenk, gerade als dieser den Ring wieder auf ihn richten wollte. Knochen barsten, der Schwarzgewandete kreischte. Knurrend schleuderte Som auch ihn in den Tümpel.
    Dann taumelte Som zu einem Baum, sank in die Knie und hielt sich an der Rinde fest.
    Die wild kämpfenden Soldaten stellten fest, dass die Akoluthen als Gegner ernster zu nehmen waren, als sie gedacht hatten. Sonja, die sich zwei Priestern gegenübersah, musste alle Willenskraft einsetzen, um nicht den bannenden Augen zu erliegen, während sie gleichzeitig den schlangenschnellen Bewegungen ihrer Waffenarme auswich und mit der Klinge um sich schlug. Einen traf sie tief in die Seite, den anderen in die Brust. Und als sie ihre Klinge zurückzog, wäre sie fast von der Kraft des Ringes eines dritten getroffen worden, den sie auch noch töten musste.
    Ein Akoluth löste sich aus dem Kampfgetümmel und sprang auf einen Verwundeten, der hilflos auf seinen Decken lag. Der Mann konnte nur noch einen Schrei ausstoßen, ehe die Zauberkraft des Ringes seine Stirn zermalmte.
    Allas brüllte vor Wut und bemühte sich, sein Schwert zu ziehen. Tias duckte sich vor Furcht, als der Stygier sich in ihre Richtung wandte.
    »Kämpf gegen einen Bewaffneten!« schrie Allas. Es gelang ihm endlich, das Schwert frei zu bekommen, doch er war immer noch nicht imstande, auf seinem verletzten Bein zu stehen, so konnte er nichts weiter tun, als sich auf seinem linken Ellbogen zu drehen, während er die Klinge schwang. Der Stygier umkreiste ihn wie eine sprungbereite Spinne und wartete mit unbewegtem Gesicht auf eine Blöße.
    Mit furchtgeweiteten Augen starrte Tias auf den Priester und riss krampfhaft Pelides’ Dolch aus der Scheide.
    Plötzlich griff der Akoluth Allas mit ausgestrecktem Ring an. Allas schwang das Schwert, doch er durchschnitt nur leere Luft, während der Stygier mühelos auswich und sich schnell wieder umdrehte. Tias beugte sich vorwärts, den Dolch in der Faust. Der Stygier hatte ihr jetzt den Rücken zugewandt …
    »Allas!«
    Noch während sie den Namen ihres Liebsten rief, sprang sie und stach mit all ihrer Kraft zu. Der lange Dolch drang tief in den Rücken des Akoluthen. Er schrie, warf die Arme hoch und fiel nach vorn. Tias wimmerte, ihre Hand war um den Dolchgriff wie erstarrt. Mit entsetztem Gesicht beobachtete sie den Mann zu ihren Füßen, der sich mit blutigem Rücken bemühte wieder hoch zu kommen.
    »Noch mal, Tias!« brüllte Allas und stützte sich auf. »Schnell, stich zu!«
    Tias schrie wie in großen Schmerzen, riss den Dolch hoch und stieß wieder und immer wieder zu. Sie spürte Warmes, Nasses über ihre Hände strömen, durch die Finger rinnen.
    »Genug, Tias!« brüllte Allas, dem es endlich gelang, auf die Knie zu kommen und zu ihr zu kriechen. »Hör auf!« Er fasste ihr Handgelenk, nahm ihr den Dolch und zog sie an sich.
    Sie schlang die Arme um ihn und weinte.
    Der Kampf erlahmte. Zwanzig Soldaten standen noch, die restlichen lagen tot oder sterbend herum. Von den Akoluthen waren etwa ein Dutzend auf den Füßen, die anderen tot.
    Ein letzter Soldat ging zu Boden, von zwei Priestern gleichzeitig bedrängt. Da rief ein Stygier offenbar der Führer:
    »Haltet ein, Diener Ikribus, ehe er uns alle als Opfer zu sich holt. Wir geben diesen Toren eine letzte Chance.«
    Die Männer in Schwarz sammelten sich und standen mit brennend gelben Augen. Die Soldaten beobachteten sie grimmig und fragten sich, was sie als nächstes im Schilde führten.
    Da entdeckte Sonja Som, der sich in einer Blutlache keuchend an einem Baum festhielt. Auch Allas sah ihn. Er versuchte sich zu erheben, doch der Schmerz in seinem Bein ließ es nicht zu.
    »Tias!« krächzte er. »Mir geht es gut. Hilf du Som – ich glaube, er ist schwerverletzt.«
    Tias wischte sich die Tränen aus den Augen, nickte und rannte zu dem Riesen. Sie riss einem Gefallenen den Umhang von den Schultern und bemühte sich, damit das Blut zu stillen, das aus Soms Rücken quoll, aber es nutzte wenig. Som sackte mit klappernden Zähnen und bebenden Gliedmaßen nach vorn. Gekrümmt auf der Seite liegend, beobachtete er die Stygier.
    »Den Ring!« zischte der Wortführer der Priester. »Gebt uns den Ring, Rothaar!«
    Sonja funkelte ihn an und brüllte wütend: »Ihr Dummköpfe … wir haben ihn nicht!«
    Der Akoluth trat näher an sie heran. »Die Dummköpfe seid ihr!« wandte er
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