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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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sich an sie und die Soldaten. »Wir hatten nicht vor, euch etwas anzutun. Wir wissen, dass ihr den Ring habt. Ihr werft nur euer Leben von euch, wenn ihr ihn uns noch länger verweigert. Der Ring Ikribus nutzt euch nichts. Hört endlich zu leugnen auf und überlasst ihn uns.«
    »Hunde!« fauchte Sonja. Sie spuckte vor den Priestern auf den Boden und hob drohend ihr Schwert. »Lord Olin hatte recht! Der Ring verbreitet Wahnsinn und Tod und zieht alle, die ihn begehren, in den Untergang, damit Ikribu sich an ihren Leiden ergötze. Ja, selbst euch, seine Priester – wie ihr wohl besser als jeder andere wisst. Wir haben den Ring nicht und wir wollen ihn auch nicht mehr. Was können wir tun, es euch zu beweisen?«
    »Ihr habt ihn also nicht?« höhnte der Führer. »Wer hat ihn denn?«
    »Pelides. Noch in der Nacht ritt er mit ihm zu Asroths Festung.«
    Der Priester blickte sie lange überlegend an. Dann wendete er sich seinen Leuten zu. Sie steckten die Köpfe zusammen und flüsterten. Schwitzend und zitternd funkelte Sonja sie an, und von der verkrampften Hand um den Schwertknauf hoben sich die Knöchel weiß ab. Som hinter ihr ächzte in seinem Bemühen, sich den schier unerträglichen Schmerz zu verbeißen. Sie drehte sich zu ihm, und ihr Herz wurde zu Eis beim Gedanken an diese verruchten Ikribu-Anhänger.
    Die Akoluthen traten auseinander, und ihr Oberpriester wandte sich wieder an Sonja: »Herzog Pelides hat keine Ahnung, wie dieser Ring zu benutzen ist«, sagte er düsteren Tones. »Da wir den Ring nicht mehr rechtzeitig in die Hand bekommen können, brauchen wir einen anderen magischen Schutz, um gegen Asroth vorgehen zu können. Zwar könnt ihr uns den Ring nicht mehr geben, wohl aber etwas anderes.«
    Sonja funkelte ihn nur stumm an.
    »Wir brauchen ein Menschenopfer«, erklärte der Priester. »Nur so …«
    »Schert euch zur Hölle!« fluchte Sonja und hob das Schwert.
    Ungerührt fuhr der Akoluth fort: »… nur so können wir des erforderlichen Schutzes gegen Asroths Kräfte sicher sein.«
    Sonja spuckte vor ihm aus. Wütende Stimmen erhoben sich hinter ihr.
    Der Wortführer der Stygier achtete nicht darauf, sondern schaute sich mit brennenden Augen um. Sein Blick fiel auf Som. »Gebt uns jenen Mann dort«, forderte er. »Er zeichnete sich im Kampf durch seinen Mut aus und weigert sich trotz seiner tödlichen Wunden zu sterben.«
    Som fand die Kraft, sich nach vorn zu werfen und zu brüllen: »Nein! Nein! Lass es nicht zu! Lasst nicht zu, dass sie meine Seele stehlen!«
    Trotz all seiner Tapferkeit ließ diese Vorstellung ihn vor Furcht zittern, wie Sonja sah. Der Stygier lächelte grimmig.
    »Lasst es nicht zu!« rief Som erneut mit schriller Stimme. Mit aller Kraft bemühte er sich auf die Füße zu kommen. »Ihr stygischen Hunde! Ihr werdet meine Seele nicht bekommen! Som wird als Krieger sterben! Kommt her und kämpft! «
    Tias versuchte ihn zurückzuhalten, als er sich hochquälte und frisches Blut aus seinem Rücken strömte.
    »Kommt her, ihr Hunde, ich werde euch zeigen …«
    »Som!« brüllte Sonja. »Legt Euch wieder nieder! Sie werden Euch nicht …«
    Plötzlich brach der Riese zusammen und kippte mit vollem Gewicht nach vorn. Tias schrie auf. Som schlug mit aller Wucht auf. Flüchtig bewegte er noch eine Hand, dann rührte er sich nicht mehr.
    »Er ist tot!« sagte Allas heiser.
    Sonja wandte sich an die Akoluthen. »Teufelsbrut! Habt ihr seine Seele gestohlen?«
    Der Wortführer schüttelte den Kopf. »Nein, Rothaar. Wir werden also ein anderes Opfer brauchen!« Wieder schaute er sich um.
    Sonja fauchte ihn an. »Ihr werdet niemanden bekommen … und nichts außer Stahl in eure schwarzen Herzen, wenn ihr …«
    »Der dort.« Der Priester deutete auf Allas. »Er ist jung und stark und voll Lebens- und Willenskraft.«
    »Verdammt!« brüllte Sonja. »Habt ihr mich nicht gehört?«
    Der Stygier lächelte abfällig.
    Die Soldaten bildeten eine dichte Reihe und versperrten den Weg zu Allas. Alle hatten die Schwerter erhoben. »Ihr werdet keinen bekommen, Höllenbrut!« knurrte einer.
    Der Oberpriester hob eine Hand und deutete. »Holt ihn!« befahl er seinen Leuten mit ruhiger Stimme.
    Die Schwarzgewandeten traten entschlossen vorwärts. Ihre Augen glühten, und ihre Zauberringe waren alle entblößt.
    Doch plötzlich hob ihr Führer eine Hand, wandte sich ihnen zu und sagte: »Lauscht!«
    Die Akoluthen blieben stehen. So sehr Sonja sich auch bemühte, sie hörte nichts. War das ein neuer Trick
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