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Der Regenmoerder

Der Regenmoerder

Titel: Der Regenmoerder
Autoren: Sidney Sheldon
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Stimme am Telefon, „wir haben einen Umzug eines Mannes an dieser Adresse getätigt, vor drei Wochen."
    „Und haben Sie auch noch die Adresse, wohin der Umzug
ging?" fragte Sekio Yamada.
„Aber gewiß doch." .I
Und er bekam sie.

    Es fing an zu regnen. Alan Simpson war bereit. Er streckte den Kopf zum Fenster hinaus und spürte den wunderbaren Regen auf seinem Gesicht. Jetzt konnte er wieder tun, was er nach Gottes Willen tun mußte! Nämlich wieder eine verkommene Seele in die Hölle zu schicken.
    Er ging zum Wandschrank und öffnete ihn. Vor ihm saß Akiko, auf den Stuhl gebunden, und mühte sich immer noch vergeblich, sich von den Fesselstricken zu befreien. Simpson lächelte.
    „Bemühen Sie sich nicht weiter. Ich binde Sie jetzt los."
    Einen Moment lang keimte Hoffnung in Akiko auf. Dann aber sah sie den Blick in seinen Augen und wußte, daß alles hoffnungslos war. Aus diesen Augen sprach der Wahnsinn. „Ich muß Sie leider bestrafen", sagte Simpson. „Sie haben versucht, mich an die Polizei zu verraten. Du bist ein ganz böses, schlimmes Mädchen, weißt du das?"
    Akiko versuchte zu antworten, aber sie hatte noch den Taschentuchknebel im Mund.
    „Ja, ja!" wiederholte Alan Simpson. „Und weißt du auch, was mit bösen, schlimmen Mädchen geschieht? Du wirst es bald erfahren."
    Er ging in die Küche und machte den Lebensmittelschrank auf, aus dem er eine Einkaufstüte füllte. Alles mußte genauso geschehen wie bei allen anderen bisher. Sie mußte eine Lebensmitteltüte in der Hand haben, wenn sie starb. Der einzige Unterschied jetzt würde sein, daß er ihr das Messer an die Kehle hielt, um sicherzustellen, daß sie nicht zu entfliehen versuchte, bevor er sie erwürgte.
    Als er mit diesen Vorbereitungen fertig war, holte er seinen Regenschirm. Alles muß genau sein wie immer.
    „Ich habe jetzt seine Adresse", sagte Sekio Yamada.
    „Und wenn er sie gar nicht dort gefangenhält?" fragte Detective Blake.
    Das hatte Yamada bereits bedacht. Er zählte allerdings darauf, daß der Würger Akiko in seiner eigenen Wohnung gefangenhielt. Wenn er sich darin irrte, dann war Akiko verloren.
    „Es ist unsere einzige Chance", sagte er. „Los!"
    Sie stiegen in ihren Polizeiwagen, und Yamada trieb den Fahrer an. „Treten Sie aufs Gas, Mann!"
    Der Fahrer drehte den Anlasserschlüssel. Aber die Batterie war leer.
    „So", sagte Alan Simpson im selben Augenblick zu Akiko. „Wir beide machen jetzt einen schönen kleinen Spaziergang." Akiko wußte, was das zu bedeuten hatte. Sie schüttelte heftig den Kopf.
    „Na, nun mach aber keine Geschichten", sagte Alan Simpson, „wenn du nicht willst, daß ich dir jetzt gleich das schöne Hälslein aufschlitze. Klar?" Und er drückte ihr das Messer an den Hals. Akiko erstarrte wie gelähmt.
    „So ist es besser. Jetzt binde ich dich los, aber du bleibst schon ruhig sitzen, bis ich dir sage, du sollst aufstehen. Verstanden?" Akiko antwortete nicht. Er drückte ihr das Messer ,wieder etwas stärker in die Haut, bis sie gehorsam nickte. „So ist es brav", sagte Alan Simpson.
    Er durchschnitt ihre Fesselstricke mit seinem scharfen Messer, und sie war wieder frei. Sie versuchte aufzustehen, aber es wurde ihr schwindlig.
    Sie legte sich eine Hand an die Stirn und sagte: „Ich glaube, ich werde ohnmächtig."
    „Lieber nicht, sonst töte ich dich gleich hier." Das allerdings wollte er gar nicht. Sie mußte draußen im Regen sterben, damit ihre Schuld von ihr abgewaschen werden konnte. Er packte sie am Arm. „Na, los jetzt!"
    Er griff sich die Lebensmitteltüte und schob sie Akiko in den
Arm.
„Was soll denn das?"
    „Halt den Mund und tu, was man dir sagt!" herrschte er sie an. „Wir tun jetzt so, als hättest du im Supermarkt eingekauft, und als du gehen wolltest, hat es zu regnen angefangen, aber du hast keinen Schirm dabeigehabt. Verstanden?"
    Akiko nickte. Sie hatte zuviel Angst, um zu diskutieren. „Und ich habe dir angeboten, dich heimzubegleiten, weil ich einen Regenschirm hatte."
    Er griff nach seinem Schirm und drängte Akiko zur Tür. „Wir gehen jetzt hinaus. Aber Wenn du auch nur einen Mucks tust, schneide ich dir die Kehle durch, ist das klar?"
    Akiko versuchte zu sprechen, aber ihre Kehle war zu trocken. Alan Simpsons Wohnung lag im ersten Stock des Wohnhauses. Er führte sie am Arm mit sich die Treppe hinab. In der Hand hielt er sein Messer.
    Akiko betete, daß ihnen jemand auf der Treppe begegnen möge. Irgendwer, der ihr helfen könnte. Aber sie begegneten
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