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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition)
Autoren: Leslie Tentler
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Augen bewegte.
    „Zuerst habe ich nur darüber fantasiert, dieselben Dinge zu tun wie dieser kleine Freak. Ich dachte, es würde mir reichen, aber ich habe gemerkt, dass ich mehr wollte. Ich habe das Pferd getötet, dabei an Caitlyn gedacht und gewusst, sie würde es sehen. Cahill hat es zum Aufwärmen vorgeschlagen“, sagte er kalt. „Er hat auch die Erste ausgesucht – Allison Murrell, eine eingebildete Schickeria-Tante, die gerne mal einen über den Durst getrunken hat. Es war ein Kinderspiel, sie von diesem Parkplatz hinter dem Lokal in Middleburg zu entführen. Eine betrunkene Schlampe weniger auf der Welt.“
    „Und die anderen?“
    „Die waren meine Wahl.“ Mitch klopfte sich auf die Brust und offenbarte so etwas wie Stolz. „Auch Bliss Harper. Ich habe sie genau hier in diesem Haus kennengelernt, erinnerst du dich? Caitlyn hat uns angerufen wegen der Puppe. Meiner Puppe , genau genommen. Ich habe mit Harper gesprochen, nachdem du nach oben gegangen warst. Gut aussehende Frau. Ich dachte, wir hätten etwas gemeinsam, weil wir doch beide kürzlich geschieden wurden. Ich schlug vor, einen trinken zu gehen, aber diese Eiskönigin hat mich kalt abblitzen lassen – sie fand, sie wäre zu gut für mich.“
    Mitch schnaubte. „Ich wusste, ich würde sie allein erwischen, irgendwann.“
    Reid spürte, wie sich sein Kiefer anspannte. Seine Kopfschmerzen hatten sich verschlimmert, und er musste sich konzentrieren, um weiterzusprechen. „Was ist mit Caitlyn? War sie auch deine Wahl?“
    „Cahill wollte sie. Er war ganz versessen darauf, dass ich sie mir nehme, sobald ich meine Fähigkeiten perfektioniert hatte. Aber die Wahrheit ist, ich hatte beschlossen, sie auszulassen. Die ganze Sache wurde zu heiß, besonders nach dem Beinahe-Zusammenstoß auf dem Parkdeck. Harper sollte meine Letzte sein. Ich wollte aufhören, bevor ich gefasst wurde.“
    „Du hast die Schachfiguren vor meiner Tür hinterlassen …“
    „Um zu beweisen, dass ich genauso gut bin wie du!“, schrie Mitch. Sein Gesicht wurde rot vor Wut. „Ich war genau vor deiner Nase. Du bist Johnstons Top-Profiler und du konntest es trotzdem nicht erkennen! Keiner konnte das! Aber dieser Fettsack von Reporter hätte mich beinah enttarnt.“
    Er fluchte widerlich, und eine Ader auf seiner Stirn trat hervor. „Ich war so nah dran. Die Sache mit Hunter und den Morden hatte ich schon in trockenen Tüchern – ich war fertig –, und dann ruft mich dieser beschissene Cahill aus dem Gefängnis an, befiehlt mir, seine Schwester zu entführen, oder er würde mich verpfeifen. Er hat mir vierundzwanzig Stunden gegeben.“
    Sein Blick bohrte sich in Reids Augen. „Du solltest gar nicht in ihrem Haus sein.“
    Reid gab sich Mühe, seine Waffe festzuhalten. Er fühlte, wie Blut durch seinen Hemdsärmel sickerte. Mitch bemerkte es ebenfalls. Er hob eine Augenbraue.
    „Sieht so aus, als ob du eine Wundnaht aufgerissen hättest, Kumpel. Bist du dir sicher, dass du das Ding da wirst halten können?“
    „So lange, wie ich es halten muss“, antwortete Reid. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Ihre Waffen waren immer noch aufeinander gerichtet, als plötzlich Polizeisirenen durch die Nacht drangen. Sie bewegten sich Richtung Georgetown. Einige Augenblicke lang lauschte Mitch ihrem wehklagenden Ton. Er schien abgespannt und erschöpft.
    „Ich werde nicht ins Gefängnis gehen.“
    „Du hast keine Wahl.“
    Mitch kicherte leise. „Du bist so schwach wie ein kleinesKätzchen, Reid. Ich könnte dich jetzt zusammenschlagen. Ein Hieb auf den Arm, und du würdest auf dem Boden verbluten, bevor dir noch jemand helfen könnte.“
    „Du hattest heute Nacht zweimal die Gelegenheit, mich zu töten – bei Caitlyn im Haus und jetzt genau hier. Du hast sie nicht genutzt.“ Es war wahr. Mitch hätte ihn an beiden Orten erschießen können. Beide Male hatte er eine günstige Angriffsposition gehabt. Reids verletzter Arm zitterte vor Anstrengung. „Selbst wenn du an mir vorbeikommst, wir wissen jetzt, dass du es bist. Es gibt kein Zurück.“
    Er bekam ein heißes Gesicht und seine Stimme wurde rau. Widersprüchliche Gefühle wallten in Reid auf. Er hatte seinen Partner verloren, und zugleich verspürte er einen scharfen Stich in der Brust, weil Mitch ihn verraten hatte. „Hast du wirklich geglaubt, du könntest einfach aufhören , Mitch? Diese Frauen umbringen, die Morde jemand anderem anhängen und einfach in dein altes Leben zurückkehren? Du brauchst Hilfe …“
    Auf
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