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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition)
Autoren: Leslie Tentler
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stämmiger Gefängniswärter in Uniform saß. Wie Caitlyn wusste, begann hier der Hochsicherheitsbereich. Beide, sie und Morehouse, zeigten ihre Besucherausweise vor und trugen sich in die Liste ein. Der FBI-Agent gab seine Waffe ab, bevor sie schließlich durch eine Metalldetektorschleuse traten, die in einen fensterlosen Flur mündete. Neben einer Tür am Ende des Korridors wartete ein zweiter Wärter auf sie. Er hatte sich gegen die Wand gelehnt, doch sobald sie sich näherten, straffte er sich und wartete auf ein Zeichen von Morehouse, dass sie bereit war, hineinzugehen.
    „Bringen wir es hinter uns.“ Caitlyns Stimme klang ruhigund verbarg die Gefühle, die sie mit sich herumtrug. Morehouse nickte kurz und der Wärter entriegelte die Tür.
    „Benimm dich, Cahill“, befahl der Mann barsch, als Caitlyn den Raum betrat. Sie wartete, bis sich die Tür hinter ihr mit einem metallischen Schnappen schloss, dann nahm sie auf dem Stuhl gegenüber Joshua Platz. Sie legte ein kleines digitales Aufnahmegerät auf die verwitterte Tischplatte zwischen ihnen.
    „Frohe Weihnachten, Caity. Ich dachte schon, du würdest nicht kommen.“
    „Ich sagte doch, ich würde kommen. Es hat nur einige … Zeit gedauert.“
    Joshua trug einen viel zu großen Overall über seiner dünnen Gestalt, und seine Handgelenke waren mit Handschellen an den Tisch gefesselt. Sein tiefschwarzes Haar war etwas länger geworden, doch abgesehen davon sah er exakt so aus wie vor sechs Wochen, als sie ihn zum ersten Mal besucht hatte. Damals hatten Reid und Agent Tierney sie begleitet.
    „Ich verstehe. Du hast eine Menge durchgemacht, seit wir zuletzt miteinander gesprochen haben, nicht wahr?“ Joshua schüttelte mitfühlend den Kopf, doch seine dunklen Augen blitzten dabei ein wenig auf. „Ich habe von der hässlichen Sache mit Tierney gehört. Wer hätte das gedacht?“
    Caitlyn saß starr auf ihrem Stuhl und ermahnte sich in Gedanken. Sie war nicht hergekommen, um Joshua mit seiner Rolle bei dem, was ihr passiert war, zu konfrontieren. Sie blieb sachlich. „Ich möchte die Namen der Frauen wissen und wo wir ihre Überreste finden können. Du hast zwei versprochen, erinnerst du dich?“
    „Du wirst sie bekommen, aber vorher will ich reden.“ Er lehnte sich leicht in seinem Stuhl vor, die Handschellen klirrten dabei gegen den Sicherheitsbügel.
    „Wie geht es dir denn, Caity? Nach dem, was ich gehört habe, also wenn Agent Novak nicht gewesen wäre, dann hättest du wie diese Barbiepuppe geendet, die Tierney so gerne hatte.“ Joshua grinste, und sein Blick wanderte zu dem Fenster,hinter dem Morehouse und der Wärter den Besuch überwachten. „Wo wir von Novak sprechen, wo ist er? Es ist seltsam, dass er dich ganz allein und schutzlos hierherkommen lässt. Es sei denn, Richie Cunningham da draußen soll den Job übernehmen.“
    Sie schluckte ihre Gefühle hinunter und schaute demonstrativ auf seine gefesselten Handgelenke. „Ich muss vor dir nicht beschützt werden.“
    Er schüttelte sich das struppige Haar aus den Augen.
    „Ich bin sehr beschäftigt, Joshua. Wirst du mir geben, wofür ich hergekommen bin, oder nicht?“
    „Entspann dich.“ Er senkte die Stimme. „Aber ich will zuerst etwas von dir . Ich will sie sehen.“
    „Ich weiß nicht, was du …“
    „Die Narben.“ Sein Blick fiel auf die langen Ärmel ihres Kaschmirpullovers. Caitlyn spürte, wie ihr Herz zu rasen anfing.
    „Komm schon“, drängte er leise. „Ich weiß, dass Tierney immerhin so weit gekommen ist.“
    Ihr Hals schmerzte förmlich vor Ekel. Ein hartes Klopfen ertönte an der Tür. Morehouse kam in den Raum hinein, die Hände in die Hüften gestützt. Er bedachte Joshua mit einem warnenden Blick.
    „Ist schon gut“, sagte Caitlyn und nahm sich zusammen. Sie drehte sich auf ihrem Stuhl zu dem Agenten um und hielt seinem Blick stand, bis er sich widerstrebend aus dem Raum zurückzog.
    „Also, wie steht’s, Caity?“, fuhr Joshua fort, sobald sie wieder allein waren. „Was, wenn ich den Einsatz erhöhe. Ich werde ein weiteres Mädchen preisgeben – das wären dann drei. Alles für ein bisschen Anschauen.“
    Sie schluckte hart. „Wie viele … gibt es denn noch?“
    „Einschließlich der zwei, die ich dir schon versprochen habe? Vier.“
    „Ich will alle vier. Und ich will die Namen und Fundorte zuerst.“ Caitlyn kämpfte gegen den Hass an, der in ihr hochkroch. „Dann werde ich … dir zeigen, was du willst.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das glaube
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