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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe
Autoren: Ben Bova
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mischten sich Besorgnis und Stolz.
    „Jeff, geht es dir gut?“
    Er nickte und merkte im selben Augenblick, daß man ihm den Metallhelm abgenommen hatte.
    „Klar“, erwiderte er. Doch es klang ziemlich matt. Er fühlte sich tatsächlich schwach, ein bißchen benommen. „Ich bin ganz okay.“
    Sein Vater war neben die Mutter getreten. „Du hast deine Sache gut gemacht, Jeff. Wir sind stolz auf dich.“
    Als sich Jeff aufrecht setzte, schien alles um ihn her zu schwanken.
    „Jeff!“ Seine Mutter ergriff seinen Arm.
    „Es ist schon gut“, sagte Dr. Carbo. „Diese kleine Orientierungsschwäche war vorauszusehen. Es ist gleich vorüber.“
    Amanda trat mit einem Becher auf Jeff zu, ein Lächeln auf ihrem dunkelhäutigen Gesicht. „Hier, Pfadfinder, trink das.“
    „Pfadfinder?“
    Amandas Lächeln ging in ein breites Grinsen über.
    „Schlag das Wort einmal in der Bibliothek nach. Es stammt aus einem Buch, das du lesen solltest.“
    Er grinste zurück und trank die Medizin. Sie wärmte und tat gut. Genauso wie Amanda.
    „Wie fühlst du dich?“ fragte seine Mutter.
    „Okay. Prima.“
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich!“
    Sein Vater hatte sich bereits abgewandt und unterhielt sich ernsthaft mit Dr. Carbo. „Was geschieht nun?“
    Carbo warf schnell einen Blick auf Jeff und schlenderte dann mit Dr. Holman quer durch den Raum, auf die Kontrolltafel zu.
    „Nun“, sagte er leise, „Ihr Sohn hat einen festen Kontakt zu einem Katzenwolf hergestellt. Wenn die Verbindung jedesmal so gut klappt, können wir den Katzenwolf als Späher verwenden, als Kundschafter… um andere Tiere aufzuspüren, die uns nützlich sein können.“
    „Glauben Sie, daß auch andere Kinder mit den Tieren da unten in Verbindung treten können?“
    Carbo zuckte die Achseln. „Ich hoffe es. Wir Erwachsenen hatten jedenfalls nicht soviel Erfolg. Alles hängt jetzt von den Kindern ab. Entweder sie schaffen es, oder wir machen hier Schluß und kehren zur Erde zurück.“
    Jeff beobachtete die beiden Herren, wie sie langsam das schimmernd weiße Laboratorium durchquerten. Sein Vater war ein großer Mann mit breiten Schultern und einer kräftigen Brust, und sein energisches, ebenmäßiges Gesicht war von langem goldenem Haar umrahmt. Ganz anders als Jeffs eigenes Gesicht, das schmal und dunkel war. Dr. Carbo hatte ein rundliches Gesicht, bekam allmählich eine Glatze und war im übrigen gedrungen und ein wenig beleibt. Er sah immer so aus, als ob er sich rasieren müsse. Doch seine Augen waren stets strahlend und quicklebendig, und sie lächelten selbst dann noch, wenn seine Miene sonst ganz ernst war.
    „Ich möchte meinen, daß der Test ein voller Erfolg war“, sagte Dr. Holman.
    Carbo zog die Brauen hoch. „Nun, wir wissen noch nicht, ob er das Tier unter Kontrolle bringen kann.“
    „Ja… aber er hat einen ganz einwandfreien Kontakt hergestellt. Und alle Sinneswahrnehmungen kamen durch. Wir konnten auf dem Bildschirm genau erkennen, was das Tier sah. Es ist einfach phantastisch!“
    „Ich vermute, daß sie doch nicht blind sind. Obwohl sie kein Organ besitzen, das wie ein Auge aussieht…“
    Dr. Holman entgegnete: „Diese schuppenartigen Partien am Kopf sind Infrarot-Rezeptoren, genau wie ich angenommen habe. Das Tier sieht im infraroten Wellenbereich, der für uns unsichtbar ist.“
    „So etwas ist mir noch nie vorgekommen.“
    „Sie waren eben noch nie auf dem Boden da unten!“ versetzte Dr. Holman mit Nachdruck. „Unser eigener Gesichtssinn ist dort unten völlig wertlos. Die permanente Wolkendecke schirmt das Sonnenlicht vollständig ab. Der Boden leuchtet zwar ein wenig, aber man kann höchstens fünf Meter weit sehen, und das Gefühl für Entfernungen und Richtungen geht vollkommen verloren.“
    „Aber – wenn wir Gegenstände durch das Gehirn und die Sensoren des Tieres sehen, erscheinen sie hell und klar.“
    Dr. Holman nickte. „Gewiß. Und wenn ein Katzenwolf auf die Erde versetzt würde, wäre er wahrscheinlich genauso blind, wie wir es drüben auf Altair VI sind.“
    Jeff strengte sich an, das Gespräch mitzubekommen, während seine Mutter und Amanda auf ihn einredeten. Er gab den Versuch auf.
    „Hast du Hunger?“ fragte seine Mutter. „Ich habe das Essen für dich bereitgestellt, und du kannst sofort etwas bekommen. Laura wird bei uns essen – die Polcheks kommen zu uns rüber…“
    Jeff spürte plötzlich den quälenden Hunger des Katzenwolfs, die Spannung vor dem Sprung auf den Rücken der
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