Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
einigem Abstand.“
    „Wissen Sie, welches Ziel sie ansteuern?“ fragte Dr. Holman, dessen Stimme schon wieder ganz frisch und geschäftsmäßig klang.
    Dr. Polchek verzog den Mund. „Da kommen verschiedene Gebiete in Frage… in der Nähe des Äquators gibt es eine Reihe von reizenden Fleckchen… regelrechte Erholungsgebiete. Jedenfalls für die Tiere. Warmes Meerwasser, Berge, die den Nordwind abhalten, dichte Wälder…“
    „Geeignete Standorte für Camps und Luftumwandlungsanlagen.“
    „Ja, das meine ich auch.“
    „Sehr schön. Wir sollten die drei günstigsten Gebiete genauer erkunden und vermessen. Stellen Sie fest, ob überall reichlich Tiere zur Verfügung stehen… wir werden sie brauchen. Wir müssen den Rückstand eines ganzen Jahres aufholen, also dürfen wir keine Zeit mehr verlieren .“
    „Nein!“ hörte Jeff sich selber sagen.
    Dr. Holman starrte seinen Sohn an. „Was hast du gesagt?“
    „Ich… sagte… nein.“ Alle wandten sich Jeff zu. Ihm war plötzlich, als befände er sich in einem Zimmer voll feindseliger, unkontrollierter Katzenwölfe.
    „Wir können so etwas einfach nicht machen“, fuhr er fort. „Wir müssen die Tiere in Frieden lassen. Wir dürfen sie nicht umbringen, das ist nicht recht.“
    „Jeffrey“, entgegnete sein Vater geduldig, „ich weiß, daß du eine Zuneigung zu diesem Tier gefaßt hast…“
    „Es geht nicht nur um Crown. Es geht um den ganzen Plan. Wir haben kein Recht, die Tiere auszurotten, damit wir den Planeten übernehmen können. Es muß eine bessere Lösung geben.“
    Dr. Carbo schaltete sich ein: „Aber Jeff, unsere ganze Arbeit, all die Leute im Dorf, all die Menschen auf der Erde…“
    „Wir helfen den Menschen auf der Erde nicht wirklich“, platzte Amanda auf einmal heraus. „Wir helfen uns selber und einer Handvoll anderer Menschen, die es sich leisten können, hierher zu kommen. Selbst wenn wir Altair VI in ein Paradies verwandeln könnten, wäre damit nur einem halben Prozent der Erdbevölkerung geholfen.“
    Carbo blinzelte ihr zu. Aber er widersprach ihr nicht.
    Dr. Holman schüttelte den Kopf. „Es hat keinen Sinn, über diesen Punkt zu diskutieren. Wir sind hierhergeschickt worden, um diesen Planeten in eine bewohnbare Welt zu verwandeln…“
    „Ich mache da nicht mit“, sagte Jeff. Und als er das sagte, wurde ihm bewußt, daß er es ernst meinte. „Ich helfe nicht mit, Crown und den ganzen Planeten da unten zu vernichten. Und ich werde den anderen Kindern sagen, sie sollen ebenfalls nicht mithelfen. Sie werden auf mich hören.“
    „Du kannst nicht…“ Dr. Holmans Gesicht lief vor Empörung rot an.
    „Jeff hat recht“, sagte Anna Polchek. „Wir haben nicht das moralische Recht, diese Lebewesen dort unten auszurotten. Mit der Zeit werden sie einen hohen Intelligenzgrad erreichen. Doch selbst wenn das nicht zutrifft, dürfen wir sie nicht auslöschen. Es ist unmenschlich.“
    Dr. Holman schlug mit der Faust auf sein Bett ein. „Und was soll ich der Regierung sagen, wenn wir zur Erde zurückkehren? Daß wir unser Unternehmen wegen der Einwände eines Jungen und einer sentimentalen Frau kurzerhand abgebrochen haben?“
    „Nein“, erwiderte Mrs. Polchek ruhig. „Sie sagen den Leuten, daß wir beschlossen haben, unsere wunderbare Technologie dafür einzusetzen, die Erde in Ordnung zu bringen. Wir sollten unseren eigenen Planeten zu einem Menschheitsparadies machen!“
    „Wir können nicht…“
    „Doch, wir können!“ rief Jeff begeistert. „Wenn wir diesen Planeten verwandeln können, warum können wir dann nicht auch die Erde verwandeln?“
    „Du begreifst nicht die politischen Probleme… die sozialen und ökonomischen…“
    Bernie Carbo fing an zu lachen. „Ja, ja… diesen Planeten nach unseren Wünschen umzumodeln, das ist sehr viel einfacher, als auf der Erde Ordnung zu schaffen. Doch vielleicht haben die beiden recht, Peter. Vielleicht sollten wir tun, was sie vorschlagen.“
    „Ihr seid alle verrückt geworden“, murmelte Dr. Holman. „Und ihr macht mich genauso wahnsinnig, wie ihr selber seid. Es ist Irrsinn! Wir brauchen tausend Jahre, um die Erde wieder herzurichten, nach allem, was wir ihr angetan haben.“
    „Okay“, sagte Jeff. „Tausend Jahre. Wenn wir sofort anfangen.“
    Sein Vater versuchte die Stirn zu runzeln, aber sein Gesicht entspannte sich zu einem bekümmerten Lächeln. „Jeff, mein Junge… du mußt eines Tages für das Präsidentenamt kandidieren.“
    Jeff grinste und zuckte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher