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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe
Autoren: Ben Bova
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Gerüchen aus dem dunklen, köstlichen Wald herbei: Blumen und Gräser und Moos und hohe Bäume, die sich wie Tänzer anmutig wiegten. Aber wichtiger noch war die Witterung von Tieren, von Nahrung: die leichtfüßige Antilope, die sich mit Hörnern und scharfen Hufen verteidigte, die kleinen Baumkletterer, die großen stachelbewehrten Wühler, die tagsüber in ihren Löchern blieben.
    Es war früh am Morgen, und die ferne Sonne war nur ein leuchtender Fleck am Himmel und stand noch so tief, daß sie von den Bäumen teilweise verdeckt wurde. Später am Tage würde Altair so hell erstrahlen, daß man ihn nicht mehr direkt anschauen konnte.
    Altair. Dieser Name schien seinem Gehirn eingeprägt zu sein, und dennoch kam er ihm seltsam und fremd vor.
    Vorsichtig drang er in den Wald ein, geräuschlos wie eine Schlange und mit eingezogenen Krallen; alle Sinne waren angespannt und auf Beute und Gefahren gerichtet. Die älteren Katzenwölfe – die ausgewachsenen männlichen Tiere, die viele Weibchen und Jungtiere um sich geschart hatten – konnten während des Tages schlafen und ihre Weibchen in der Nacht für sich jagen lassen. Sie verteidigten ihre Weibchen und Jungen und hatten sonst nichts zu tun. Die jungen Katzenwölfe mußten dagegen allein auf die Jagd gehen, und zwar gewöhnlich am Tage, bis sie stark genug waren, um es mit einem erwachsenen männlichen Tier aufzunehmen und ihm ein jüngeres Weibchen abspenstig zu machen.
    Er schlich durch das Unterholz, leise, ganz leise. Unten am Fluß würde er seine Beute finden. Der Wind kam vom Fluß her. Der Katzenwolf konnte die Antilopen riechen, die dort ihren Durst stillten, aber sie bekamen seine Witterung nicht in die Nase, während er sich an sie anpirschte. Gut so. Sein leerer Magen trieb ihn vorwärts.
    Sie wollen ihn doch nicht …
    Ich hatte es nicht vor, aber er scheint mit dem Biest einen so guten Kontakt zu haben, daß ich ihn jetzt nicht gern zurückholen möchte.
    Aber…
    Was soll schon passieren? Wenn er mit dem Tier arbeiten soll, muß er es schließlich auch fressen lassen.
    Komische Laute, dachte er. Ein Summen wie von Insekten, die um seine Ohren schwirrten. Doch dieses Summen war in seinem Kopf.
    Er schüttelte sein mächtiges Haupt und drang behutsam weiter vor, jetzt noch langsamer, weil er bereits das gurgelnde Geräusch des nahen Flusses hören konnte.
    Er duckte sich im Dickicht, bis sein Bauch den Boden berührte, und schob sich Zentimeter um Zentimeter nach vorn. Dann erstarrte er. Sechs der hörnertragenden Grasfresser standen am Ufer, mit den Hufen im kalten Wasser des reißenden Stroms. Einige beugten sich nieder, um zu trinken, während die anderen hochaufgerichtet stehenblieben und nach allen Seiten sicherten.
    Ein Knurren unterdrückend, zog er seine Muskeln zusammen und schickte sich an zu springen. Als das Tier, das ihm am nächsten war, den Kopf senkte, um zu trinken…
    Mit einem Satz schoß er aus dem Dickicht hervor, ein grauer Sendbote des Todes, der auf die ihm am nächsten stehende Antilope zuflog. Die anderen drehten sich auf der Stelle herum und stoben in verschiedene Richtungen davon. Das Beutetier, auf das er es abgesehen hatte, sprang ebenfalls davon, allerdings direkt nach vorn, auf die Mitte des Stromes zu. Das Wasser war seicht, aber reißend, und die Antilope stolperte. Dieses kleine Mißgeschick wurde ihr zum Verhängnis.
    Der Katzenwolf berührte einmal den Boden mit seinen sechs bekrallten Pranken, dann war er mit einem Satz auf dem Rücken der Antilope. Mit einem Hieb seiner Vorderpranke brach er dem Tier das Genick, während seine Mittel- und Hinterpranken die feiste Beute fest gepackt hielten. Zusammen fielen sie ins aufspritzende Wasser.
    Er raffte sich auf und zog die tote Antilope ans Ufer. Er hielt sie mit den beiden Vorderpranken und benutzte die mittleren und hinteren Beine zum Gehen.
    Der Geruch des Blutes, des Fleisches überwältigte ihn. Sein gewaltiges Haupt mit der schwarzen Schnauze zum Himmel emporrichtend, stieß er ein Triumphgeheul aus, das den Erdboden erzittern ließ.
    Aufhören! Aufhören! Holen Sie ihn zurück!
    Na schön, bei dem anschließenden Festmahl braucht er nicht mehr dabeizusein. Ende!

2
    Jeff öffnete die Augen und war wieder an Bord des Raumschiffes. Er wußte zwar, daß sein Körper niemals die Couch verlassen hatte, aber dennoch…
    Amanda und die andere technische Gehilfin waren gerade dabei, ihn loszuschnallen. Seine Mutter eilte auf die Couch zu. In ihrem hübschen Gesicht
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