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Der Pistoleiro: Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders

Der Pistoleiro: Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders

Titel: Der Pistoleiro: Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders
Autoren: Klester Cavalcanti
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aus, als hätte sich ein Schleier über das ruhige Wasser gelegt. Júlio lenkte das Kanu nah ans Ufer, bis er den Rumpf auf Sand auflaufen spürte, und legte das Paddel beiseite. Er hielt die Hände ins Wasser und strich sich mit den nassen Händen durchs Haar. Dann wusch er sich den Schweiß von Gesicht, Hals und Oberkörper.
    Nur mit seiner kurzen Hose bekleidet, streckte er die Arme aus, bis er Ritinhas Knie berührte, sie umschlang seine Hände. Sein Atem ging so schwer, dass man ihn zwischen dem Geschrei der Tukane und Aras hören konnte, das aus dem Wald drang. Er verlor die Beherrschung und zog Ritinha mit hungrigem Blick an sich.
    »Langsam, Júlio«, sagte das Mädchen. »Wir sind allein. Niemand wird uns stören.«
    »Ich kann nicht mehr, Ritinha«, stöhnte er, während er die Hände unter ihre Bluse schob.
    »Langsam«, sagte sie noch einmal lächelnd und hielt seine Hände davon ab, ihre Brüste zu berühren.
    »Was ist los, Ritinha? Deshalb sind wir doch hergekommen, oder? Willst du es etwa nicht mehr?«, fragte er ärgerlich und enttäuscht.
    »Nein, ich will es. Ich will es genauso wie du. Nur nicht so … nicht so überstürzt. Seit wir hier angekommen sind, hast du mich noch nicht einmal geküsst.«
    Júlio sah ein, dass die Freundin recht hatte. Er war so erregt, dass er gar nicht mehr daran gedacht hatte, zärtlich zu sein. Und das, obwohl er doch selbst die Zärtlichkeiten als Krönung ihrer Beziehung empfand. Er nahm die Hände von Ritinhas Körper und sah zu Boden. Da fühlte er, wie sie ihn fest umarmte und sein Gesicht mit Küssen bedeckte. Noch immer war sein Blick auf den Boden des Kanus gerichtet, als Ritinha ihre Bluse auszog. Aber er schämte sich so sehr, dass er den Kopf nicht heben konnte. Sie nahm Júlios Hände und legte sie auf ihre Brüste.
    »Ich gehöre dir«, flüsterte ihm das Mädchen ins Ohr.
    Es war der längste Kuss seines Lebens, erinnert sich Júlio. Ihre Münder umschlangen einander, die Zungen schienen zu tanzen. Nie würde er das verrückte Glück vergessen, das er verspürte, als er Ritinhas Brustwarzen mit seiner Handfläche zart berührte, um sie dann kräftig zu drücken. Er erinnert sich immer noch deutlich an sein Erstaunen, als sie in seine Hose griff. So ein Verhalten hatte er von einem Mädchen wie Ritinha nicht erwartet und noch unglaublicher fand er es, als sie ihn fest packte. Dieses Befremden steigerte seine Erregung ins Unermessliche. Ritinha berührte ihn mit der rechten Hand, mit der linken zog sie seinen Kopf zu ihren Brüsten.
    Ihr Seufzen und unregelmäßiges Atmen zeigten ihm, dass es ihr genauso gut gefiel wie ihm. Jetzt war die Zeit gekommen, sie dort zu berühren, wo sie es noch nie erlaubt hatte. Er schob seine Hand in Ritinhas Shorts und spürte, dass sie feucht war. Es war das erste Mal, und so dachte der Junge, es sei Schweiß. Erst drei Tage später erfuhr er vom Onkel, dass die Feuchtigkeit ein Zeichen der Erregung ist. Er streichelte sie immer heftiger.
    »Langsam, Júlio, langsam. Sonst tut es weh.«
    Wortlos zog er ihr die Shorts aus. Dann riss er nervös an seiner eigenen Hose und kniete sich zwischen ihre Beine. Ihr Kopf ruhte auf dem oberen Rand des Kanus, sie sah ihn mit rätselhaftem Blick an, einer Mischung aus Vergnügen, Unruhe, Zärtlichkeit und Verlangen. Das muss Liebe sein, dachte er. Er legte sich auf sie und versuchte, in sie einzudringen.
    »Mach langsam, ja? Vergiss nicht, dass ich Jungfrau bin.«
    »Ich auch«, sagte er.
    »Wirklich?«
    »Natürlich.«
    »Wie schön, dann ist es für uns beide das erste Mal.«
    Als Júlio in Ritinha eindrang, schrie sie vor Schmerz, und er fragte, ob er aufhören sollte. Als Antwort umklammerte Ritinha seine Hüften mit ihren Beinen. Ihr schien es zu gefallen, trotz der Schmerzen. Bis heute weiß er nicht, wie sie plötzlich die Stellung hatte umkehren können. Er kann sich nur erinnern, dass er auf einmal mit dem Rücken auf dem kalten Boden des Kanus lag und sie auf seinem Becken saß. Das Mädchen stützte ihre Hände auf seiner Brust ab und schien auf seinem Schoß zu tanzen. Er erlebte eine bis dahin unvorstellbar gewesene Wonne und schloss die Augen. Eine sanfte Brise wehte aus dem Urwald, gleichmäßig schaukelte das Boot. Ritinhas Hände legten sich um sein Gesicht. »Mach die Augen auf, Júlio. Schau mich an«, sagte sie. Er gehorchte, und das Bild, das sich ihm bot, war bezaubernd: Ritinhas schweißbedeckte Haut glänzte in der Sonne, deren Strahlen zaghaft durch die
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