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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
Autoren: Richard Laymon
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Spaß. Reg dich wieder ab.«
    »Männer und ihre Spielzeuge«, meinte Barbara, als Pete die Waffe wieder unter dem Sitz versteckte.
    Pete bog von der Straße ab und hielt neben den Zapfsäulen einer alten Tankstelle. Er hupte mehrmals, als wollte er den Tankwart rufen.
    »Mein Gott«, murmelte Barbara.
    »Hey, wär das nicht was, wenn jetzt wirklich einer auftauchen würde?«
    Larry blickte an den Zapfsäulen vorbei. Eine Verandatreppe führte zu einem kleinen Laden hinauf, dessen Fliegengittertür nur noch in einer Angel hing. Auf einem verblichenen Holzschild über dem Eingang stand der Name des Geschäfts: Holman’s. Zur Straße hin waren sämtliche Scheiben zerbrochen. Die Fensteröffnungen sahen aus wie Mäuler mit scharfen gläsernen Zähnen.
    »Wir könnten hier starten«, schlug Pete vor.
    »Prima.« Larry dachte, es wäre auch interessant, sich einige der Häuser anzusehen, an denen sie auf dem Weg vorbeigekommen waren, aber das konnten sie auch ein anderes Mal tun. Der Ortskern reizte ihn mehr.
    »Schließt besser die Türen ab«, sagte Pete.
    »Hier ist doch niemand, der was klauen könnte«, antwortete Barbara.
    »Wäre es dir lieber, wenn ich die Magnum mitnehme?«
    »Okay, schon gut, wir schließen die Türen ab.«
    Larry verriegelte die Türen auf seiner Seite, dann trafen sie sich alle vor dem Wagen.
    »Mir wäre wohler, wenn wir die Pistole mitnehmen würden«, sagte Pete.
    »Aber mir nicht.«
    »An so einem Ort kann man nie wissen.«
    »Wenn du meinst, dass es gefährlich ist, sollten wir wieder fahren.« Barbara schüttelte sich ihr flatterndes blondes Haar aus dem Gesicht. Als der Wind ihre Bluse unterhalb des letzten Knopfs auseinanderwehte, erhaschte Larry einen Blick auf ein dreieckiges Stück ihres gebräunten Bauchs.
    »Vielleicht gibt es hier Klapperschlangen«, gab Pete zu bedenken.
    »Wir passen einfach auf, wo wir hintreten.« Jean wollte ebenso wie Larry die Diskussion um die Waffe so schnell wie möglich beenden, ehe sich ein Streit daraus entwickelte.
    »Genau«, sagte Larry. »Und wenn uns irgendwelche üblen Typen über den Weg laufen, schicken wir euch die Kanone holen.«
    »Vielen Dank. Und ihr Jungs versteckt euch so lange.«
    »Dir würde das nichts ausmachen, oder, Süßer?«
    Statt einer Antwort grabschte Pete Barbara an den Hintern. So wie sie zuckte und wegsprang, musste er ziemlich fest zugedrückt haben. Sie wirbelte herum. »Pass bloß auf, ja?«
    »Los, wir gucken mal in Holman’s Laden rein«, sagte Jean und ging schnell zur Treppe.
    Larry folgte ihr. »Vorsichtig«, ermahnte er sie. Die ausgeblichenen Stufen waren wellig und von Rissen durchzogen. Die vorletzte war in der Mitte durchgebrochen, eine Hälfte fehlte, die andere hing an rostigen Nägeln herab.
    Jean hielt sich am Geländer fest, kletterte über die zerbrochene Stufe und überquerte wohlbehalten die Veranda. Als sie die Fliegentür aufzog, stieg Larry ebenfalls die Treppe hinauf. Die Stufen knarrten unter seinem Gewicht, aber sie hielten.
    »Du solltest das lieber nicht probieren«, warnte Pete Barbara, während er den beiden anderen folgte. »Die Bretter werden zerbrechen wie Streichhölzer.«
    »Hör doch auf«, antwortete sie.
    Larry bewunderte Barbara für ihre Beherrschung. Es war wirklich dämlich von Pete, Witze über den Körperbau seiner Frau zu reißen. Sie war groß, vermutlich über eins achtzig. Aber obwohl sie keine Bohnenstange war wie viele große Frauen, war sie bestimmt nicht übergewichtig. Larry hatte sie schon in allen möglichen Kleidungsstücken gesehen, auch im Badeanzug und im Nachthemd, und ihr Körper gefiel ihm sehr. Er wusste, dass Pete stolz auf ihr Aussehen war. Aber manchmal übermannte ihn offenbar der Neid. Pete war kompakt und kräftig gebaut, aber auch wenn er noch so viele Hanteln stemmte, würden ihm trotzdem immer fünfzehn Zentimeter fehlen, um Barbara auf Augenhöhe zu begegnen.
    Anstatt ihn Gnom oder Pinscher zu nennen, hatte sie ihn bloß gebeten aufzuhören. Bewundernswert.
    Sie stieg die Treppe hoch, ohne dass eine Stufe zerbrach.
    Im Inneren von Holman’s roch es nach trockenem altem Holz. Larry hatte erwartet, dass es im Haus heiß und stickig wäre, aber der Schatten und die Brise durch die zerbrochenen Fensterscheiben machten es erträglich. Eine dünne Schicht Sand bedeckte den Hartholzboden. An den Wänden, der L-förmigen Esstheke und den Füßen der Drehhocker davor hatten sich kleine Sandverwehungen gebildet.
    Der Essbereich nahm ungefähr ein Drittel
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