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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
Autoren: Brandon Sanderson
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Als er sich zurücklehnte und aß, unterhielten sich die anderen Brückenmänner wieder miteinander und redeten über ihre Heimat und ihre Vergangenheit – Dinge, die früher tabu gewesen waren. Einige Männer aus anderen Mannschaften – Verwundete, denen Kaladin geholfen hatte, und auch ein paar einsame Seelen, die noch wach waren – kamen herüber. Die Männer von Brücke Vier hießen sie willkommen, gaben ihnen Eintopf und machten Platz für sie.
    Alle sahen so erschöpft aus, wie Kaladin sich fühlte, aber niemand sprach davon, ins Bett zu gehen. Er erkannte auch den Grund dafür. Sie saßen zusammen, aßen Fels’ Eintopf, hörten den leisen Gesprächen zu, während das Feuer knisterte und tanzende gelbe Lichtf locken in die Luft schickte …
    Das war entspannender als jeder Schlaf. Kaladin lächelte, lehnte sich zurück, blickte zum dunklen Himmel und dem großen Saphirmond hoch. Dann schloss er die Augen und lauschte nur noch.
    Drei weitere Männer waren tot. Malop, der ohrlose Jaks und Narm. Kaladin hatte sie im Stich gelassen. Aber er und Brücke Vier hatten dafür Hunderte andere beschützt. Hunderte, die nie wieder gezwungen wurden, auf einen Brückenlauf zu gehen, die auch niemals wieder die Pfeile der Parschendi abbekamen und nicht wieder kämpfen mussten, wenn sie es nicht wollten.
Siebenundzwanzig seiner Freunde hatten überlebt – teils wegen dem, was er getan hatte, teils auch aufgrund ihres eigenen Heldenmutes.
    Siebenundzwanzig Männer hatten überlebt. Endlich war es ihm gelungen, jemanden zu retten.
    Und das war fürs Erste genug.

38
GEISTERBKLUT

    S challan rieb sich die Augen. Sie hatte Jasnahs Notizen durchgelesen – zumindest die wichtigsten. Sie allein hatten einen dicken Stapel gebildet. Sie saß noch in dem Alkoven; allerdings hatten sie einen Parscher losgeschickt, der ihr ein Laken gebracht hatte, das sie sich über den Krankenhauskittel gelegt hatte.
    Ihre Augen brannten vom vielen Weinen und Lesen in dieser Nacht. Sie war erschöpft. Dennoch fühlte sie sich höchst lebendig.
    »Es stimmt«, sagte sie. »Ihr habt Recht. Die Bringer der Leere sind die Parscher. Ich kann zu keinem anderen Schluss kommen. «
    Jasnah lächelte. Sie wirkte merkwürdig selbstzufrieden, obwohl sie doch nur eine einzige Person überzeugt hatte.
    »Und was kommt als Nächstes?«, fragte Schallan.
    »Das hat mit deinen früheren Studien zu tun.«
    »Mit meinen Studien? Ihr meint: mit dem Tod Eures Vaters?«
    »Allerdings.«
    »Die Parschendi haben ihn angegriffen«, sagte Schallan. »Sie haben ihn plötzlich und ohne Vorwarnung getötet.« Sie sah die andere Frau durchdringend an. »Das war doch der ursprüngliche Grund für Eure Nachforschungen, nicht wahr?«

    Jasnah nickte. »Diese wilden Parscher – die Parschendi von der Zerbrochenen Ebene –, sie sind der Schlüssel.« Sie beugte sich vor. »Schallan, die Katastrophe, die uns erwartet, ist allzu real und schrecklich. Ich brauche keine mystischen Warnungen oder theologische Predigten, um Angst zu bekommen. Ich bin auch so schon völlig verängstigt.«
    »Aber wir haben die Parscher gezähmt.«
    »Wirklich? Schallan, denk doch an das, was sie tun, wie sie angesehen und wie oft sie von uns benutzt werden.«
    Schallan zögerte. Die Parscher waren überall.
    »Sie sorgen für unser Essen«, fuhr Jasnah fort. »Sie arbeiten in unseren Lagerhäusern. Sie kümmern sich sogar um unsere Kinder. Es gibt kein einziges Dorf in ganz Roschar, in dem es keine Parscher gibt. Wir beachten sie nicht weiter; wir erwarten einfach, dass sie da sind und das tun, was sie schon immer getan haben: arbeiten, ohne sich zu beschweren.
    Doch eine Gruppe wurde plötzlich von friedlichen Freunden zu metzelnden Kriegern. Irgendetwas muss sie aufgebracht haben. Es war wie vor Hunderten von Jahren – zu der Zeit, die wir als die Epoche der Herolde kennen. Damals gab es eine Periode des Friedens, gefolgt von einem Eroberungszug der Parscher, die – aus Gründen, die niemand verstanden hat – plötzlich vor Wut wahnsinnig geworden sind. Das ist es, was hinter dem Kampf der Menschheit steckte, der sie davor bewahren sollte, in die Verdammnis verbannt zu werden. Das war es auch, was unsere Zivilisation beinahe ausgelöscht hätte. Dies war die schreckliche, sich wiederholende Katastrophe, die so beängstigend war, dass die Menschen bald von ihr als von den Wüstwerdungen sprachen.
    Wir haben die Parscher gefördert. Wir haben sie in jedem Teil unserer Gesellschaft aufgenommen. Nun
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