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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
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iPod-Stereoanlage auf dem Schreibtisch – bis sie einschliefen, hatte sie die ganze Zeit eine Art Playlistschleife abgespielt. Und jetzt war sie verstummt.
    Sie warf einen Blick auf die Digitaluhr auf dem Nachttisch. Sie konnte nichts erkennen. Aber sie erinnerte sich, dass die Anzeige sanft geglüht hatte.
    Sie blickte sich um. In der ganzen Wohnung war es stockdunkel – kein leiser Schein kam vom Display der Mikrowelle in der Küche, keiner von der Stereoanlage auf dem Schreibtisch.
    Die einzige schwache Lichtquelle war die Straßenlaterne vor dem Fenster. Das bedeutete, dass der Strom in der Wohnung ausgefallen war, aber nicht im ganzen Viertel.
    Augenblicklich war sie hellwach, und eine Welle von Adrenalin durchströmte ihre Adern. Sie warf einen Blick zu Fatima, die nackt neben ihr lag. Sie atmete tief und schien zu schlafen.
    Sie richtete sich auf und blickte hinab auf die Straße. Noch keine Spur von Tageslicht. Wie spät war es eigentlich? Ihrem Gefühl nach irgendwann nach drei, doch ihre innere Uhr war nach der Reise noch durcheinander, und sie wusste es nicht sicher. Zwei dunkel gekleidete Männer mit Baseballkappen stiegen aus einem geparkten Auto. Sie sah keine Innenbeleuchtung, obwohl die Türen offen standen.
    Ihr Herz begann zu hämmern. Wer waren sie? Fatimas Leute oder der MI6?
    Es spielte keine Rolle. Die Augen nicht von den näher kommenden Männern wendend, griff sie nach Fatimas Schulter und schüttelte sie. »Fatima«, flüsterte sie. »Wach auf.«
    Fatima seufzte leise, die Stimme belegt von Wein und Sex und Schläfrigkeit.
    »Fatima«, wiederholte Delilah, diesmal etwas schärfer. »Wach auf, sofort.«
    Fatima stöhnte wieder, dann sagte sie: »Was ist denn los?«
    Delilah suchte mit Blicken die Straße ab, sah dann wieder auf die beiden Männer. »Da stimmt etwas nicht. Es gibt Schwierigkeiten.«
    »Was? Was meinst du?«
    Eine weitere dunkle Gestalt trat aus dem Schatten hinter einem geparkten Auto. Sie folgte den anderen Männern. Der Gang, die Haltung und die vorsichtigen Schritte des dritten Mannes sagten ihr sofort, dass er nicht zu den ersten beiden gehörte. Nein, im Gegenteil – er hatte ihnen aufgelauert. Einer der ersten beiden Männer musste bei seinem Näherkommen etwas gehört haben. Er wollte sich umdrehen. Der dritte Mann hob den Arm, und eine Pistole mit langem Schalldämpfer tauchte an seinem Ende auf. Die Pistole ruckte, und ein Anflug von Mündungsfeuer drang aus der Öffnung des Schalldämpfers. In der Wohnung war kein Laut zu hören. Der Mann sackte auf der Straße zusammen. Jetzt hatte auch der andere etwas bemerkt und fuhr herum. Die Pistole ruckte und blitzte abermals. Auch der zweite Mann fiel. Der Neuankömmling trat einen Schritt näher und schoss jedem Mann zur Sicherheit noch einmal in den Kopf. Dann blickte er gelassen nach links und rechts. Delilah sah sein Gesicht.
    Kent .
    Was er gerade getan hatte, erhöhte ihr Vertrauen in ihn nicht gerade. Überhaupt nicht. »Wir müssen hier weg«, sagte sie zu Fatima. »Sofort.«
    »Was?«
    Sie sprang aus dem Bett und packte Fatima am Arm. »Jemand ist hinter dir her. Keine Zeit. Komm schon!«
    »Aber ich bin nicht angezogen …«
    Sie zerrte so fest, dass Fatima aus dem Bett fiel. »Vergiss es! Sofort!«
    Fatima riss sich los und starrte Delilah vom Boden aus an. »Was redest du da?«
    Es war keine Zeit für Erklärungen. Fatima reagierte nicht schnell genug. Sie musste sich etwas einfallen lassen.
    Eine Chance gab es – sich neben der Tür auf die Lauer zu legen. Als Erstes würde dieser lange Schalldämpfer hindurchkommen. Sie sprang zu der Stelle, wo sie ihre Hose gelassen hatte, und riss das Hideaway-Messer heraus. »Fatima!«, zischte sie. »Weg vom Bett, darauf konzentrieren sie sich zuerst!«
    Im schwachen Schein der Straßenlaterne waren Fatimas Augen weit aufgerissen und voller Furcht. »Sie sind nicht meinetwegen hier!«, sagte sie mit beginnender Hysterie.
    Delilah verstand ihre Reaktion nicht. Nicht ihretwegen? Warum …
    Es gab einen lauten Knall, und die Tür schwang gewaltsam auf – eine spezielle Ladung, um das Schloss herauszusprengen.
    Die Entfernung war zu groß für einen Angriff. Delilah sprang zurück zum Bett und warf sich schützend über Fatima. Wenn Kent gewusst hatte, dass sie hier bei Fatima war, waren sie tot. Falls nicht, gab es noch eine Chance. »Erschießen Sie sie nicht!«, gellte sie. »Wenn Sie es tun, müssen Sie uns beide umbringen!«
    Fatima versuchte mit aller Kraft, sie
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