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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
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ich, ich hätte es getan. Das wäre besser gewesen als das andere.«
    Sie spürte, wie der Zorn in ihr hochstieg. »Wagen Sie es nicht, mir die Schuld zu geben, weil ich sie beschützt habe!«
    »Das tue ich nicht. Ich mache mir selbst Vorwürfe. Es war meine Entscheidung, nicht Ihre. Wie auch immer, ich … ich bewundere Sie für das, was Sie getan haben. Immerhin hat sie versucht, Sie in die Falle zu locken.«
    »Nein.«
    »Aber sie wusste, dass diese Männer unterwegs waren …«
    »Sie hatte keine Ahnung. Vielleicht hätte sie es wissen können, aber sie versuchte, es zu ignorieren. Sie war in etwas verwickelt, dessen Konsequenzen sie nicht ins Gesicht sehen wollte. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor?«
    Er antwortete nicht.
    Sie rieb sich die Schläfen. Die Sonne war zu grell. Sie spürte einen ziehenden Kopfschmerz.
    »Haben Sie Hunger?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Würden Sie vielleicht trotzdem gern etwas essen gehen?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ich glaube, Sie brauchen jemanden, mit dem Sie sprechen können. Jemanden, der versteht.«
    Sie dachte an John. »Das letzte Mal, als ich mich aus diesem Grund auf jemanden eingelassen habe, hat es sehr schlimm geendet.«
    »Tatsächlich? Wäre es sehr egoistisch, wenn ich sage: Ich bin froh, dass er jetzt nicht hier ist?«
    »Ja, das wäre es.«
    »Also gut, dann bin ich egoistisch.«
    Eine junge Mutter mit zwei kleinen Mädchen an der Hand ging an ihnen vorbei. Die Kinder hielten sich an der Mutter fest und tranken mit der anderen Hand aus Bechern etwas, das wie Chocolat chaud roch. Delilah fand den Duft plötzlich ganz köstlich. Sie war hungriger, als sie gedacht hatte.
    »Falls Sie etwas damit zu tun hatten, was ihr zugestoßen ist, Kent, und ich finde es heraus, dann gibt es nichts, was Sie retten kann.«
    »Ich glaube Ihnen.«
    »Und wenn ich Ihnen jetzt glaube und später herausfinde, dass Sie mich angelogen haben, dann schneide ich Ihnen das Herz heraus.«
    »Es ist mir klar, dass Sie das nicht metaphorisch meinen.«
    »Nein. Das tue ich nicht.«
    »Ich lüge Sie nicht an, Delilah.«
    Sie sah ihm in die Augen. Sie glaubte ihm. Sie hoffte, dass das nicht naiv war. Um ihretwillen und um seinetwillen.
    Sie seufzte. »Es wird niemals aufhören, Kent. Nie. Nicht, solange wir ewig so weitermachen.«
    »Ich weiß.«
    »Warum tun Sie es dann?«
    Er hob die Arme und ließ sie hilflos fallen. »Ich weiß, dass wir in einer Falle sitzen. In einem brennenden Haus, in dem alle Türen und Fenster verbarrikadiert sind. Das ist mir klar. Aber ich sehe keinen Ausweg. Alles, was ich sehen kann, ist die sehr seltene und unwahrscheinliche Möglichkeit von kurzen Augenblicken der … Gnade.«
    »Ist es das, was Sie mir anbieten?«
    Er blickte feierlich drein. »Eigentlich hoffte ich, Sie würden es mir anbieten. Wie gesagt, so egoistisch bin ich.«
    Sie schenkte ihm ein leises, zögerndes Lächeln. Vielleicht war es gut, mit jemandem zu reden. Oder wenigstens nicht allein zu sein. Vielleicht war das einer dieser kurzen Augenblicke.
    Sie wusste es nicht genau. Aber es wäre eine Schande gewesen, nicht wenigstens zu versuchen, es herauszufinden.
    »Laden Sie mich zu einer Chocolat chaud ein«, sagte sie.
    Er nickte. »Machen wir zwei daraus.«

Danksagung
    Mein Dank gilt Lori Kupfer, die Delilah wieder einmal mit Kleidung, Make-up und Schmuck ausgestattet hat. Außerdem danke ich Naomi Andrews, dem Autor J. A. Konrath und den Schriftstellerinnen Lara Perkins und Laura Rennert für ihr unverzichtbares Feedback zum Manuskript. Es wäre sogar möglich, dass Laura ursprünglich die Idee zu dieser Geschichte hatte, aber an solche Dinge kann ich mich immer nur ganz schwer erinnern.
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