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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: James Aitcheson
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Eroberung überhaupt noch am Leben war – und falls ja, was ihr widerfuhr –, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es ist aber bekannt, dass ihre zweite Tochter mit Harold, Gunnhild, im Kloster von Wilton erzogen wurde (viel später, um das Jahr 1093 herum, wurde sie durch den Earl of Richmond, Alan den Roten, entführt). Daher ist die Vermutung nicht widersinnig, dass Eadgyth, falls sie noch lebte, zusammen mit ihr im Anschluss an den normannischen Sieg und den Tod ihres Mannes in Hastings dort Zuflucht suchte. Falls das der Fall war, hat sie vermutlich ein behagliches Leben geführt. Ian W. Walker liefert in seinem Buch Harold: The Last Anglo-Saxon King (Sutton 1997) starke Argumente dafür, dass sie mit der Edith »the Fair« und der Edith »the Beautiful« identisch war, die im Domesday Book erwähnt werden. Falls er recht hat, dann war sie zur Zeit der Eroberung eine wohlhabende Frau mit Landbesitz im Wert von mehr als 520 Pfund, was seinerzeit eine beträchtliche Summe war.
    Guillaume Malet ist eine weitere geheimnisvolle Figur. Zunächst einmal gibt es keine konkreten Beweise dafür, dass er vor der Eroberung in England war, auch wenn ich der Zwecke dieses Buchs wegen der traditionellen Ansicht gefolgt bin, dass es sich so verhielt. Es gab während der ersten Jahre von König Eadwards Herrschaft (1042-1066) mit Sicherheit einen erheblichen Zustrom von Normannen. Eadward war im Exil in der Normandie aufgewachsen, und als er nach England zurückkehrte, um den Thron zu besteigen, wurden daher einige wichtige Positionen mit seinen normannischen Anhängern besetzt. Falls Malet vor 1066 in England war, könnte er zu diesem Zeitpunkt herübergekommen sein oder später Land von seiner englischen Mutter geerbt haben. Es ist wahr, dass er 1069 ein Landgut in Alkborough besaß, aber dessen Zerstörung durch northumbrische Rebellen auf dem Weg nach York ist wiederum meine Erfindung.
    Was den Rest von Malets Familie betrifft, wissen wir überraschend wenig. Es herrscht keine Übereinstimmung darüber, wie viele Kinder Malet mit Elise hatte, wie alt sie jeweils waren oder auch nur (bemerkenswert!) wie sie hießen. Was diesen Roman betrifft, bin ich dem Stammbaum gefolgt, den Cyril Hart in seinem Artikel »William Malet and his Family« ( Anglo-Norman Studies , Bd. 19, 1996) skizziert hat. Robert Malet hat eindeutig gelebt, und Beatrice ebenfalls, obwohl ich einige Details ihres Lebens verändert habe.
    Wie das Verhältnis zwischen Malet und Harold Godwineson im Einzelnen aussah, wird ebenfalls debattiert. In einer Quelle wird er als Harolds compater bezeichnet, worunter Historiker normalerweise verstanden, dass die beiden Paten bei einer Taufe waren, aber wessen Taufe und wann ist unmöglich zu bestimmen. Ob aus dieser Bekanntschaft je eine richtige Freundschaft wurde, ist eine andere Frage. Zumindest wissen wir, dass Malet, als die Dinge sich 1066 zuspitzten, auf der normannischen Seite kämpfte, und daher die Freundschaft zwischen ihm und Harold, wenn sie je bestanden hat, nicht von langer Dauer gewesen sein konnte.
    Die Geschichte von Malets Beziehung zu Eadgyth und seine Rolle bei Harolds Begräbnis beruht auf der Verbindung zweier historischer Überlieferungen. Die erste stammt aus unserer frühesten Darstellung der Eroberung, dem Carmen de Hastingae Proelio (Lied von der Schlacht von Hastings) , in dem ein Mann erwähnt wird, der halb Engländer und halb Normanne ist und vom normannischen Herzog für das Begräbnis verantwortlich gemacht wurde. Die gleiche Geschichte wird von dem Chronisten Wilhelm von Poitiers erzählt, der diesen Mann als Guillaume Malet identifiziert.
    Viele andere, sich oft widersprechende Geschichten über Harolds Tod und Begräbnis entstanden in den auf die Eroberung folgenden Generationen. Als Ergebnis ist Harolds letzte Ruhestätte auch heute noch unbekannt. Eine Anwärterin ist Waltham Abbey, die Harold selber 1060 wieder errichten ließ und die sowohl der Historiker Wilhelm von Malmesbury als auch die Waltham Chronicle des Kanonikats anführen. Aber das Carmen erzählt eine völlig andere Geschichte, in der Harold, anstatt ein christliches Begräbnis zu erhalten, auf heidnische Weise unter einem steinernen Grabhügel beigesetzt wird, der aufs Meer hinausschaut. Dieser Version der Ereignisse zufolge wurde ein Stein neben seinem Grab errichtet, auf dem die Botschaft eingemeißelt war: »Du ruhst hier, Harold, auf Geheiß des Herzogs, damit Du weiterhin der Wächter des Meers und der
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