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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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bebte im kalten Wind. »War Scott hier?«
    »Nein, wir haben alle Wracks untersucht und die Opfer fast ausnahmslos identifiziert. Nur wenige Menschen sind darunter.« Sie widmete ihm den gleichen prüfenden Blick, wie Molly es zu tun pflegte. »Warum?« Er zeigte ihr Mollys Transfunkfolie und erzählte von seiner unglücklichen Begegnung mit Scott. Die Vielbeiner schnatterten in irgendeiner Sprache auf die Roboter ein. Clothilde Kwai Kwich lauschte, als die Roboter gleichzeitig antworteten. »Wir haben eine seltsame Maschine bemerkt«, sagte sie endlich. »Sechsmal. Sie flog langsam und tief am Strand entlang, wie um uns zu beobachten. Die Inspektoren haben die Meinung geäußert, daß Ihre Beschreibung von Scotts beschädigtem Scout dem gesichteten Apparat entspricht.«
    »Welche Schlußfolgerung ziehen Sie daraus?«
    Sie schenkte ihre Aufmerksamkeit einem weiteren Gespräch zwischen den Vielbeinern und den Robotern. »Die Inspektoren vermuten, daß es sich bei diesem Stern um jenen Outsider handelt, dem Scotts Expedition galt«, übersetzte sie dann, »und daß er Scott irgendwie in seine Gewalt bekam, ihn als eine Art von Zombie zurück nach Exion IV schickte.«
    »Das könnte die Erklärung für seine veränderte Erscheinung und sein seltsames Verhalten sein.« Quamodian nickte. »Aber warum wollte er mich ermorden?«
    Die Roboter schnarrten, die Vielbeiner schnatterten. »Sie nehmen an, daß der Outsider ein Interesse an den Experimenten hegt, die Cliff Hawk auf der Erde durchführt«, sagte Clothilde Kwai Kwich. »Ihrer Auffassung nach will er keine Behelligung durch Sie dulden.«
    »Molly braucht mich«, murmelte er starrsinnig. »Ich gebe nicht auf.«
    »Sie können die Erde nicht aufsuchen.« Die eingesunkenen Augen der Frau glitzerten spöttisch. »Wir sind vollständig isoliert. Niemand antwortet unseren Signalen. Wenn das wirklich Cliff Hawks Outsider ist, befinden wir uns weit entfernt außerhalb der Galaxien. Unsere Liste umfaßt mehrere tausend tote Bürger. Keiner ist jemals von hier entkommen.«
    Quamodian deutete auf das Drahtgespinst zwischen den vier ungefügen Türmen. »Jemand hat es versucht. Jemand hat eine behelfsmäßige Transit-Station gebaut ...«
    »Sie stand bereits hier, als wir ankamen.« Sie zuckte die Schultern. »Damals schon waren die Konstrukteure tot und vergessen.«
    »Ich habe Transmittertechnik studiert.« Quamodian verschwieg, daß er kein Diplom erhalten hatte. »Der Tesserakt sieht aus wie ein gutes Testmodell in einem Laboratorium. Vielleicht kann ich ihn fertigstellen.«
    »Er ist fertig.«
    »Was stimmt nicht daran?«
    »Die Inspektoren meinen, daß dieser Stern Hawks Outsider ist. In dem Fall können wir die Entfernung zur Transit-Station Exion recht genau schätzen. Aber ein Distanzwert ist nutzlos ohne Richtungswert, und wir haben keinerlei Bezugspunkte.«
    »Ich kenne ...« Quamodian unterbrach sich. »Ich habe einen guten Orientierungssinn. Allerdings gerät er durch den Transit jedesmal durcheinander. Gewöhnlich kehrt er nach der Ankunft zurück. Diesmal ...« Besorgt schüttelte er den Kopf. »Diesmal nicht.«
    Erregung erfaßte die anderen. Die Roboter knarrten, die Vielbeiner plärrten. Sie umdrängten ihn. Das Gesicht der Frau war bleich. »Monitor Quamodian, die Inspektoren kennen einen Forschungsbericht bezüglich Ihrer Orientierungsfähigkeit. Einige Experten haben konstatiert, Sie besäßen eine unerklärliche Perzeption hyperräumlicher Kongruenzen. Falls Sie über einen, solchen Sinn verfügen, ist dies der richtige Zeitpunkt, ihn einzusetzen.«
    »Ich werde es versuchen«, murmelte er. »Aber ich fühle mich noch immer verloren.« Angestrengt versuchte er sich zu orientieren. Sein Unwohlsein verstärkte sich. Kalter Schweiß brach ihm aus den Poren. Die schreckliche Sonne pulsierte und wirbelte. »Zwecklos!« Er keuchte. »Ich kann es nicht mit bloßem Willen lenken. Entweder ist es da oder nicht.«
    »Wiederholen Sie den Versuch«, schnauzte Clothilde Kwai Kwich, »es sei denn, hier gefällt es Ihnen!«
    »Almalik!« Er spürte Zorn aufwallen. »Glauben Sie ...« Es geschah, während er sprach. Die rote Sonne rutschte an ihren Platz. Die Übelkeit verschwand. Er wußte mit präziser Genauigkeit, wo er sich aufhielt. »Dort ist Exion.« Er wies an den Himmel. »Rechts von der Sonne. Erweitern Sie den Äquator um einen halben Durchmesser.«
    »Monitor, sind Sie sich dessen sicher?«
    »Ich ...« Zweifel begannen an seinem neuen Gefühl der Sicherheit zu
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