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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben
Autoren: Alexandra Ivy
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runzelte die Stirn. »Was hast du darin?«
    »Eine Auswahl an grässlichen Hilfsmitteln, die verwendet werden, um die Toten wiederzubeleben«, antwortete Viper gedehnt, wobei ein zynisches Lächeln seine Lippen umspielte. »Dadurch gehe ich als Lebewesen durch.«
    Ein praktischer kleiner Gegenstand, das musste Dante zugeben. Und genau die Art von Gegenstand, die Viper üblicherweise sammelte. Er sah zu, wie Viper den Beutel unter sein Hemd schob. Unvermittelt zogen sich seine Brauen zusammen.
    »Verdammt, was ist dir denn zugestoßen?«, verlangte Dante zu wissen, als er die Brandwunden auf dem glatten Fleisch bemerkte.
    Mit einer ruckartigen Handbewegung schloss der ältere Vampir sein Hemd, um die Male zu verbergen.
    »Es gab eine kleine Auseinandersetzung zwischen dem Schwarzmagier und mir.«
    »Was für eine Auseinandersetzung?«
    »Ich war der Ansicht, er solle tot sein, und er war anderer Meinung.«
    Dante lächelte schief. Es hatte wenig Sinn, Viper Vorträge zu halten, was das Eingehen solcher Risiken anging. Wenn er sich erst auf der Jagd befand, konnte nichts ihn aufhalten.
    »Ich nehme an, du hast ihn von deiner Denkweise überzeugt?«
    »Schließlich ja.« Verärgerung flammte in dem blassen Gesicht auf. »Ich war nachlässig. Seine Macht war größer, als ich angenommen hatte.«
    Also gab es keinen Schwarzmagier mehr. Ein Problem weniger, mit dem sie sich beschäftigen mussten.
    »Was machst du hier?«
    Vipers Präsenz schien plötzlich den ganzen Raum zu füllen. Selbst das Kerzenlicht wurde dunkler.
    »Bevor ich ihm die Kehle herausriss, schwor der Magier, dass die Hexen die Absicht hätten, uns alle in die Abgründe der Hölle zu verbannen. Ich kam zu dem Schluss, dass ich dazu noch nicht bereit bin.«
    Dante ließ eine Hand auf Vipers Schulter fallen. Es war nicht erforderlich, Worte zu wechseln. Sie würden gemeinsam jagen, wie sie es schon Jahrhunderte zuvor getan hatten.
    Es gab nur wenige Dinge, die ihm mehr Hoffnung geben konnten.
    »Die Hexen haben Abby«, erklärte er.
    »Wo?«
    Dante nahm sich einen Augenblick Zeit, um seine Gedanken nach seiner Gefährtin auszustrecken. »Unter uns. Im Keller.«
    Viper nickte langsam. »Kannst du kämpfen?«
    »Ich kann den Hexen keinen Schaden zufügen, die den Zauber wirkten, der mich an den Phönix bindet. Die neueren Hexen sollten keine Schwierigkeit darstellen.«
    Viper lächelte und entblößte dabei seine Fangzähne. »Überlasse sie mir.«
    »Da gibt es auch eine Dämonin«, warnte Dante ihn. »Wir müssen uns vergewissern, dass sie keine hässliche Überraschung für uns plant.«
    Viper neigte den Kopf nach hinten, um gründlich zu wittern, und wirkte überrascht.
    »Eine Shalott. Also sind nicht alle von ihnen verschwunden. Wie ungeheuer faszinierend.«
    Dante schnitt eine Grimasse, als er das fieberhafte Glitzern in den mitternachtsschwarzen Augen erblickte. Es ging das Gerücht, Shalott-Blut sei für Vampire ein Aphrodisiakum. Das war zweifelsohne die Erklärung dafür, dass sie sich dazu entschieden hatten, mit dem dunklen Herrscher zu gehen. Ohne seinen Schutz würden sie von den Vampiren gejagt, bis sie ausgerottet wären.
    »Kümmere du dich um Edra; ich werde mich mit der Dämonin befassen«, meinte Dante ernst.
    »Na, Dante, erzähle mir bloß nicht, dass du von dieser Kreatur verfuhrt wurdest!«, spottete Viper. »Was wird Abby nur dazu sagen?«
    »Sie möchte, dass die Dämonin verschont bleibt.«
    Viper hielt inne. »Weshalb?«
    »Weil sie uns hätte töten können und es nicht tat.«
    »Menschen.« Viper schüttelte den Kopf, während eine schwer zu erkennende Emotion seine Augen verdunkelte. »Sie sind so schwach.«
    Dante straffte die Schultern und warf einen Blick auf die Tür. »Bist du bereit?« Viper stellte sich neben ihn. »Wie lautet der Plan?«
     

Kapitel 24
    Abby biss sich auf die Unterlippe. Die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf, und ihre Handflächen fingen an zu schwitzen.
    Es war das gleiche Gefühl, das sie empfunden hatte, als sie fünf Jahre alt gewesen war und auf einem Jahrmarkt ein Spukhaus betreten hatte. Damals hatte sie fast zwei Stunden zusammengekauert in einer dunklen Ecke verbracht, weil sie zu viel Angst gehabt hatte, um sich zu bewegen und zur Tür zu rennen.
    Sie hatte nicht gewusst, warum sie sich gefürchtet hatte. Das Einzige, was sie gewusst hatte, war, dass sie etwas da draußen in der Dunkelheit gespürt hatte, was daraufwartete, sie zu verschlingen.
    Mit der Weisheit des Alters war es
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