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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder
Autoren: Ellery Queen
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daß sie die sechs zusätzlichen Karten benötigten, um eine ungestörte Abwicklung des Geschäfts zu gewährleisten. Sieben der Karten schickte er Barry; Barry vernichtete sie natürlich alle sofort außer LL30 Links.«
Müde lächelnd erhob sich der Inspektor. »Djuna!« sagte er leise. »Noch etwas Kaffee.«
Mit einer Handbewegung hielt Sampson ihn auf. »Danke, Q, aber ich muß jetzt gehen. Cronin und ich haben noch einen Haufen Arbeit vor uns mit dieser Verbrecherorganisation. Ich hätte aber keine Ruhe gehabt, bevor ich nicht von dir selbst die ganze Geschichte gehört hätte … Q, altes Haus«, fügte er noch etwas unbeholfen hinzu, »ganz offen möchte ich dir sagen, daß du meiner Meinung nach Außerordentliches geleistet hast.«
»Eine solche Geschichte habe ich noch nie gehört«, bemerkte Cronin ganz ehrlich. »Was für ein rätselhafter Fall, und was für eine glasklare Beweisführung vom Anfang bis zum Ende!«
»Meinen Sie wirklich?« fragte der Inspektor ruhig. »Das freut mich sehr. Aber die Ehre gebührt vor allem Ellery. Ich bin ganz schön stolz auf meinen Jungen …«

    1 Inspektor Queens Feststellung hier entspricht nicht ganz der Wahrheit. Benjamin Morgan war weit davon entfernt, völlig ›unschuldig‹ zu sein. Aber der Gerechtigkeitssinn des Inspektors zwang ihn dazu, den Anwalt in Schutz zu nehmen und bezüglich seines Stillschweigens Wort zu halten. – E. Q.
    Nachdem Sampson und Cronin gegangen waren und Djuna sich in die winzige Küche zurückgezogen hatte, um das Frühstücksgeschirr abzuwaschen, setzte sich der Inspektor wieder an den Schreibtisch und nahm den Füllfederhalter in die Hand. Rasch überlas er noch einmal das, was er seinem Sohn geschrieben hatte. Mit einem Seufzer setzte er dann wieder zu schreiben an.
    Wir wollen vergessen, was ich gerade geschrieben habe. Mehr als eine Stunde ist seitdem vergangen. Sampson und Tim Cronin waren hier, und ich mußte ihnen unsere Arbeit an diesem Fall ausführlich schildern. So ein Gespann hab’ ich noch nie vor mir sitzen gesehen. Beide wie die Kinder. Haben die Geschichte verschlungen, als wäre das Ganze ein Märchen … Während ich erzählte, wurde mir mit Schrecken klar, wie wenig ich eigentlich zur Lösung des Falls beigetragen habe und wie groß Dein Anteil daran war. Ich sehne mich jetzt schon nach dem Tag, an dem Du Dir ein nettes Mädchen angeln und Dich verheiraten wirst und sich die ganze Queen-Sippe dann nach Italien davonmachen kann, um sich dort zu einem Leben voller Ruhe niederzulassen … Nun, El, ich muß mich jetzt ankleiden und rüber ins Präsidium gehen. Eine Menge Routinearbeit hat sich seit letztem Montag angesammelt, und es ist mehr als genug zu tun …
    Wann kommst Du zurück? Glaube bitte nicht, daß ich Dich drängen möchte, aber es ist so schrecklich einsam hier, mein Sohn. Ich … Nein, ich glaube, ich bin zu egoistisch und zu müde. Ein seniler, komischer Kauz, der verhätschelt werden will. Aber Du kommst doch bald nach Hause, nicht wahr? Djuna läßt Dir Grüße bestellen. Der Halunke macht mich noch wahnsinnig mit dem Radau, den er in der Küche veranstaltet.
    Dein Dich liebender Vater

Nachwort
    1929 müssen sich die glücksverheißenden Konjunktionen am literarischen Himmel gehäuft haben, erblickten doch in diesem Jahr gleich drei Detektive das Licht der Bücherwelt, denen auf unterschiedlichste Weise legendärer Erfolg beschieden war: Kommissar Maigret, Privatdetektiv Sam Spade und Ellery Queen.
    Ein äußerer Anstoß führte 1928 zur Zeugung des für einige Jahrzehnte erfolgreichsten Detektivs der USA: Die Vettern Jahrzehnte erfolgreichsten Detektivs der USA: Die Vettern 1971), die in ihrer Jugend ihre Namen zu Frederic Dannay und Manfred B. Lee amerikanisiert hatten, beteiligten sich am Kriminalroman-Wettbewerb eines Magazins. Gemäß den Bedingungen mußten alle Manuskripte unter Pseudonym eingereicht werden. So kam es zum vornehm klingenden Namen »Ellery Queen« für die gemeinsame Firma; und mit dem Sinn für den Wert eines Markenzeichens, den beide in ihren Berufen in der Werbebranche entwickelt hatten, nannten sie auch ihren Detektiv so. Beides vereinigte sich zu einer der glücklichsten Fiktionen in der Geschichte des Detektivromans, die nur noch von der um den göttlichen Holmes und seinem Propheten Watson übertroffen wird: Der Detektiv selbst ist von Beruf Schriftsteller und verarbeitet seine eigenen Erfahrungen im nachhinein zu Romanen, wobei er die in den realen Fällen auftauchenden
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