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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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Nachrichtensendung aufgezogen und so
realistisch gemacht, dass in weiten Teilen der USA tatsächlich
Leute in Panik gerieten...“
    „ Wirklich
hochinteressant“, unterbrach Elfi ihn ungeduldig, „nur:
Was hat das mit uns zu tun?“
    „ Das wirst du
gleich merken. 1940 oder ‘41 hat Welles einen Film gedreht. Es
handelt sich um die Biografie eines zeitgenössischen
amerikanischen Medienzaren namens William Randolph Hearst. Welles
hängte sich da voll rein: als Mitautor, Produzent, Regisseur
und Hauptdarsteller in einem. Hearst übrigens war von dem
Porträt alles andere als begeistert. Er hat Welles erst zu
bestechen versucht und dann bedroht, um das Projekt zu verhindern.
Zum Glück vergeblich, denn heraus kam einer der größten
Filme aller Zeiten. Und jetzt halt dich fest: Er trägt den
Titel ,Citizen Kane’!“
    „ Aha.“
    „ Elfi, dein
Vater liebt solche Klassiker. Er hat eine ganze Videothek davon. Und
,Citizen Kane’ ist hundertprozentig auch darunter. Ich meine
sogar, mich zu erinnern, ihn gesehen zu haben.“
    „ Selbst wenn das
stimmt, verstehe ich immer noch nicht, wie uns der Hinweis auf
diesen Film weiterbringen soll.“
    „ Jeder, der den
Streifen kennt, wird wenigstens eine Idee haben. Ich weiß zwar
noch nicht, was es bedeutet, aber hör zu: Der ganze Film dreht
sich um ein einziges Wort. Charles Foster Kane – die von
Welles gespielte Titelfigur, die für Hearst steht – ist
tot. Ein Journalist recherchiert das Leben von ,Citizen Kane’.
Insbesondere möchte er herausfinden, was der Verstorbene mit
seinem letzten, rätselhaften Wort meinte. Er interviewt
ehemalige Wegbegleiter Kanes und so wird in Rückblenden dessen
Lebensgeschichte erzählt. Aus dem jungen Idealisten wird
allmählich ein machtversessener, verbitterter alter Tyrann. Was
besagtes Wort bedeutet, bleibt allerdings im Dunkeln und der
Journalist glaubt, dieses Geheimnis werde wohl niemals gelüftet.“
    „ Nun sag’
schon endlich, wie das Wort heißt!“
    „ ,Rosebud’.“
    „ Was?“
    „ Ja, es heißt
,Rosebud’. Vielleicht kannst du ja was damit anfangen…“
    „ Ja, kann ich.
Wann kannst du hierher losfahren?“
    „ Bin schon
unterwegs. Willst du mir nicht verraten, was du vorhast?“
    „ Wir gehen ins
Gewächshaus.“
    „ Zu den
Bonsais?“
    „ Zu den Rosen
natürlich.“ Es klickte in der Leitung.

43
    So schnell war Tom
noch nie zur Baumschule Landgraf gefahren. Seine Gedanken
überschlugen sich. Was hatte Elfi das Stichwort „Rosebud“
gesagt? Klar: Die Silbe „Rose“ deutete eher auf das
Rosen- denn auf das Bonsai-Gewächshaus hin. Doch wie war sie
überhaupt auf das Gewächshaus gekommen? Was wollte sie
dort tun? Hing es mit dem Einbruch zusammen? Das könnte
bedeuten, dass der Einbrecher gar nicht bis ins Wohnhaus hatte
vordringen wollen, sondern dass er etwas im
Gewächshaus gesucht
hatte. War er fündig geworden? Nein, dann hätte Stan wohl
nicht mehr vergiftet werden müssen. Aber ja! So musste es
gewesen sein: Herrmann Landgraf, Lech, Marius und Stan waren aus dem
Weg geräumt worden, weil sie jemanden bei seiner Suche in der
Baumschule gestört hatten. Nur: Wer war der große
Unbekannte? Und worum ging es ihm? Was konnte in der Baumschule
schon versteckt sein?
    Tom war so tief in
seine Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, wie erste
Regentropfen auf seine Windschutzscheibe fielen. Im Laufe des Tages
hatte sich der Himmel immer mehr zugezogen. Fallende Temperaturen
hatten das Ende des Spätsommerwetters angekündigt. Nun
sorgten graue Wolken für einen frühen Einbruch der
Dunkelheit.
    Als Tom sich das erste
Mal genötigt sah, den Scheibenwischer einzuschalten, hatte er
die Baumschule Landgraf gerade erreicht. Das Mitarbeitertor war
geschlossen und so fuhr er weiter zum Kundenparkplatz. Beim
Einbiegen sah er, dass Elfi neben dem Wohnhaus auf und ab tigerte.
    „ Da bist du ja
endlich“, rief sie ihm zu und eilte zum Tor, um es
abzuschließen. „Ich habe extra auf dich gewartet.
Schließlich ist es auch deine Entdeckung – falls es
etwas zu entdecken gibt.“
    „ Hallo erstmal.
Wie kommst du darauf, dass es im Gewächshaus etwas zu entdecken
geben könnte?“
    „ Lass mich das
drinnen erklären“, spannte sie ihn weiter auf die Folter.
„Es fängt zu gießen an.“
    Sie huschten durch das
Büro- und Wohngebäude ins Gewächshaus, wo Elfi eine
geheimnisvolle Miene aufsetzte. „Du hast dir den Film gemerkt,
ich die Pflanze.“
    „ Welche
Pflanze?“
    „ Du stelltest
fest,

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