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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe
Autoren: Melanie Milburne
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Bangens und Wartens.
    Es würde eine lange, schwere Zeit werden – für sie beide.
    „Maya“, flüsterte er und bog den Kopf zurück, um seine Frau direkt ansehen zu können. „Vergib mir bitte, dass ich mich deinen Bedürfnissen gegenüber so unsensibel gezeigt habe! Lass mich versuchen, es wiedergutzumachen! Ich bin noch nicht ganz sicher, wie, aber ich werde mir alle Mühe geben. Das verspreche ich dir.“
    Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, aber ihr Blick blieb tieftraurig. „Für jemanden wie dich, der ausschließlich rational handelt, klingt es vermutlich furchtbar abergläubisch. Aber ich kann einfach nicht anders. Nichts und niemand soll mir diese letzte Chance auf Glück und Seelenfrieden zerstören. Ich möchte schon so lange Mutter werden. Wenn ich Bronte betrachte, bin ich so unendlich neidisch. Mir begegnen Frauen mit ein, zwei oder drei Kindern, und ich könnte vor Frust und Leid laut schreien. Denn mir gelingt einfach nicht, was für andere die selbstverständlichste Sache auf der Welt ist.“
    „Wir werden das gemeinsam durchstehen, Maya“, versprach Giorgio und umklammerte ihre Handgelenke. Dann strich er mit dem Daumen über ihren Puls.
    „Du bist immer so zuversichtlich, dass du alles erreichst, was du dir vornimmst“, murmelte sie und ließ den Kopf hängen.
    „Ich habe, weiß Gott, nicht immer bekommen, was ich wollte“, verteidigte er sich und dachte dabei an den Tag, als er den Abschiedsbrief seiner Frau in der Villa vorfand.
    Und wie immer in akuten Stresssituationen, hatte er augenblicklich sein Gefühlsleben ausgeschaltet. Wie ein Roboter nahm er seine Aufgaben wahr, als wäre eine Scheidung nur ein weiteres unliebsames Geschäft, was dennoch über die Bühne gebracht werden musste.
    Dabei hatten ihn Frust und Stolz innerlich förmlich zerrissen. Giorgio hatte versagt, die ganze Welt war Zeuge seines Scheiterns, und es gab nichts, womit er dies verhindern konnte. Jede Pressemitteilung in dieser Richtung war eine Tortur für ihn, man schlachtete seine kaputte Ehe in den Klatschspalten aus, und skrupellose Journalisten waren auf der Suche nach Sensationen, nicht nach der Wahrheit.
    „Aber meistens bekommst du doch deinen Willen“, wandte Maya ein. „Zum Beispiel hast du mich mit Gewalt zurück in dein Leben geholt. Du hättest doch kein Nein akzeptiert, oder?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, presste sie ihren Mund auf seinen und hoffte von ganzem Herzen, dass ihre Gebete dieses Mal erhört wurden.
    Der Wohltätigkeitsball war ein gesellschaftliches Großereignis, und Giorgio musste eine Rede über die Arbeit halten, die er für die Errichtung von Waisenhäusern in Afrika leistete.
    Wie gebannt hörte Maya ihrem Ehemann zu. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass er sich für ein derartiges Projekt engagierte, und erfuhr alle Einzelheiten erst aus der Powerpointpräsentation, die Giorgio vorführte und moderierte.
    Das Schicksal der kleinen dunkeläugigen Waisen auf all den Fotos bewegte sie zutiefst. Sie hatten ihre Eltern im Bürgerkrieg verloren und hätten kaum eine Chance auf Überleben, wären dort nicht Menschen wie Giorgio und seine Teams von freiwilligen Helfern, die sich nach Kräften um Hilfe kümmerten. Man sorgte für die Kleinen, während sie auf eine Adoption hofften.
    Sie wurden unterrichtet, ihnen wurden Spielsachen zur Verfügung gestellt, Kleidung und allerlei andere Dinge, die man ohne enormen Aufwand von Geld, Zeit und Engagement niemals bewerkstelligen könnte. Ganz zu schweigen von Leitfiguren wie Giorgio …
    Plötzlich bekam Maya den Eindruck, ihrem Leben und ihren Möglichkeiten gegenüber extrem undankbar gewesen zu sein. Sicher, bis jetzt hatte sie kein eigenes Baby zur Welt bringen können. Aber da waren Millionen elternloser Kinder auf diesem Erdball, die sich von Herzen wünschten, geliebt und umsorgt zu werden.
    Augenblicklich entschied sie, Giorgio bei seinen Bemühungen zu unterstützen, diesen mutterlosen und vaterlosen Geschöpfen dabei zu helfen, einen neuen Start ins Leben zu finden.
    Er kam zurück zum Tisch, und nachdem die Kapelle zu spielen begonnen hatte, bat er seine Frau zum Tanz.
    „Liebend gern“, sagte sie und schob ihre warme Hand in seine.
    Maya fügte sich in seine Arme, als wären sie niemals voneinander getrennt gewesen, und ihre Schritte harmonierten miteinander, als wären sie professionelle Turniertänzer.
    Nach einigen schwindelerregenden Drehungen sah sie zu ihm auf, und in ihren Augen lagen Liebe und Respekt. „Warum
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