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Der Milliardär und das Kindermädchen

Der Milliardär und das Kindermädchen

Titel: Der Milliardär und das Kindermädchen
Autoren: CRYSTAL GREEN
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allerdings nicht bleiben, wenn sie ihm von ihrer Vergangenheit als Showgirl berichtete. Sie war sogar kurz davor gewesen, sich ihm anzuvertrauen – bis ihr klar geworden war, wie schlimm es für einen so bekannten und erfolgreichen Geschäftsmann wie ihn wäre, wenn ihr Geheimnis an die Öffentlichkeit käme.
    Die Sekunden vergingen, und Zane hielt weiter ihre Hand fest. Und wartete.
    Aber je länger sie schwieg, desto mehr verschwand die Hoffnung aus seinem Blick. Schließlich ließ er ihre Finger los – offenbar verstand er ihr Schweigen als Abfuhr.
    „Eigentlich hatte ich gehofft, dass mein Antrag anders bei dir ankommen würde“, sagte er, ohne dabei aufzustehen. „Ich hatte eher mit Freudentränen gerechnet als … mit so etwas.“
    Melanie wollte etwas erwidern, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass ihr Schweigen überhaupt nicht als Zurückweisung gemeint war. Dass sie am liebsten für immer mit Zane zusammenbleiben würde.
    Allerdings hätte sie ihm dann auch die Wahrheit sagen müssen, und das konnte sie nicht.
    Schließlich stand er doch auf. „Ich glaube, ich bringe Frauen immer nur zum Weinen“, sagte er.
    „Zane!“, rief sie. „Das stimmt nicht! Ich weine, weil ich …“
    Er hob abwehrend eine Hand, und Melanie schwieg betreten.
    Jetzt war Zane wieder der stolze, kühle Mann, den sie in ihren Vorstellungsgesprächen erlebt hatte. Ernst und distanziert. Gleichzeitig wusste sie, dass er hinter diesem Auftreten nur seine Verletzlichkeit verbarg. Und Melanie hatte ihn gerade schwer getroffen.
    Mit wenigen Schritten war er bei der Tür. „Ich gehe jetzt weg. Du bleibst bitte mit Livie hier.“
    Melanie sprang auf, wollte ihm nachlaufen, aber er warf ihr einen so wütenden Blick zu, dass sie sofort innehielt. „Komm mir bloß nicht hinterher“, ermahnte er sie. „Ist das klar? Ich …“ Seine Stimme brach. Dann verließ er das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    Melanie war wie gelähmt vor Verzweiflung und Schuldgefühlen. Schlimmer hätte es auch dann nicht kommen können, wenn sie ihm doch von ihrer Vergangenheit erzählt hätte.
    Sie hatte alles zerstört: ihre gemeinsame Zukunft und nicht zuletzt die seiner Tochter. Wenn ihr Vater jetzt wieder sein gewohntes Leben aufnahm, würde Livie sich völlig in sich zurückziehen. Das durfte Melanie nicht zulassen! Entschlossen sprang sie auf und lief zu seinem Zimmer, um ihm alles zu erklären.
    Aber das Zimmer war leer.
    Wie in Trance ging sie durch das Haus, in der Hoffnung, ihn im Wohn- oder im Esszimmer zu finden. Nichts. War er etwa nach Dallas gefahren? In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Als sie zu ihrem Zimmer zurückkam, wartete Livie vor der Tür. Sie trug einen neuen Schlafanzug, den Zane ihr gekauft hatte. Er hatte das gleiche Robotermuster wie die Krawatte, die Melanie und sie aus dem alten Schlafanzug genäht hatten. Melanie blieb fast das Herz stehen.
    Sie kniete sich vor die Kleine hin und drückte sie an sich. Dabei konnte sie nur mühsam die Tränen zurückhalten. Wahrscheinlich bekam Livie davon nichts mit, denn sie wirkte ziemlich schläfrig.
    Melanie setzte ihr strahlendes Nanny-Lächeln auf und sah dem Mädchen ins Gesicht. „Hey, ich dachte, du schläfst“, sagte sie.
    Livie rieb sich die Augen. „Ich habe Daddy auf dem Flur gehört. Davon bin ich wach geworden. Warum ist er nicht in seinem Zimmer?“
    „Er kommt bestimmt gleich wieder“, erwiderte Melanie. Zumindest Livies wegen wollte sie versuchen, Zane zurückzuholen. Dass er mit ihr selbst nichts mehr zu tun haben wollte, konnte sie ja noch verstehen. Aber seine kleine Tochter hatte es nicht verdient, so abgewiesen zu werden. Das Mädchen war für sie längst wie eine Tochter, und fast wäre sie auch wirklich ihre Mutter geworden … wenn sie mit ihrer blöden Angst nicht alles kaputt gemacht hätte.
    „Miss Grandy?“ Livie betrachtete sie aufmerksam.
    „Was ist denn, meine Süße?“
    „Werden Sie … irgendwann auch nicht mehr in Ihrem Zimmer sein?“
    Melanie erschrak. Sie wusste, dass das Mädchen ihr diese Frage schon lange stellen wollte. Aber was sollte sie jetzt darauf antworten? Was wäre, wenn Zane ihr kündigte? Sie durfte Livie auf keinen Fall leere Versprechungen machen.
    „Ich werde immer mit dir in Kontakt bleiben, Livie“, sagte sie schließlich. Und genau so meinte sie es auch. Notfalls würde sie dem Mädchen eben lange Briefe schreiben, immer wieder.
    „Ach so.“ Livie senkte
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