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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund
Autoren: Robert Ludlum
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Dann packte er eine Frau, die an ihm vorbei auf die Treppe zu rannte, und brüllte:
    »Tun Sie, was ich sage, sonst bringe ich Sie um! Dort drüben ist ein Telefon. Wählen Sie die Nummer, die ich Ihnen gebe! Und dann sagen Sie, was ich Ihnen sage, ganz genau dieselben Worte!«. Er stieß das Mädchen brutal zum Telefon.
    Der Präsident der Vereinigten Staaten schritt finster durch die Tür des Oval Office an seinen Schreibtisch. Der Außenminister und der Direktor des Central Intelligence Agency waren bereits vor ihm eingetroffen und erwarteten ihn.
    »Ich kenne die Fakten«, sagte der Präsident in seiner vertrauten, gedehnten Redeweise, »der Magen dreht sich mir dabei um. Jetzt sagen Sie mir, was Sie unternommen haben.«
    Der Direktor des CIA trat vor. »Die Mordkommission von New York unterstützt uns. Wir haben insofern Glück, als der Adjutant des Generals an der Türe stehen blieb und jeden zu töten drohte, der versuchte, an ihm vorbeizukommen. Unsere Leute waren daher die ersten, die am Schauplatz des Verbrechens eintrafen. Sie haben saubergemacht, so gut es ging.«
    »Das ist doch nur Kosmetik, verdammt noch mal«, sagte der Präsident. »Wahrscheinlich war es notwendig, aber das ist es nicht, was mich interessiert. Was denken Sie? War es einer dieser verrückten, irren New Yorker Morde, oder war es etwas anderes?«
    »Nach meiner Ansicht«, antwortete der Direktor des CIA, »war es etwas anderes. Das habe ich schon letzte Nacht zu Paul gesagt. Das war ein gründlich analysierter und vorbereiteter Mord. Brillant ausgeführt. Die Ermordung der Besitzerin des Etablissements miteingeschlossen. Sie war die einzige, die irgendwelches Licht auf die Vorgänge hätte werfen können.«
    »Wer steckt dahinter?«
    »Ich würde sagen das KGB. Die Kugeln stammten aus einer russischen Graz-Burya Automatik. Das ist eine ihrer Lieblingswaffen.«
    »Ich muß widersprechen, Mister President«, sagte der Außenminister. »Ich kann mich Jims Folgerung nicht anschließen; mag sein, daß die Waffe ungewöhnlich ist, aber sie ist in Europa käuflich erhältlich. Ich war heute morgen eine Stunde beim sowjetischen Botschafter. Er war ebenso erschüttert wie wir. Er hat nicht nur mit Entschiedenheit erklärt, daß es sich hier unmöglich um eine von russischer Seite geplante oder durchgeführte Aktion handle, sondern wies ganz richtig darauf hin, daß General Blackburn den Sowjets viel lieber war als jeder seiner möglichen Nachfolger.«
    »Das KGB steht häufig im Widerspruch zu dem diplomatischen Korps des Kreml«, unterbrach der Direktor.
    »So, wie die Company zu dem unseren?« fragte der Außenminister.
    »Auch nicht mehr als Ihre eigenen Consular Operations, Paul«, erwiderte der Direktor.
    »Verdammt noch mal«, sagte der Präsident, »hören Sie doch mit dem Mist auf. Ich will Fakten. Sie zuerst, Jim. Da Sie Ihrer Sache so sicher sind – was haben Sie denn herausgefunden?«
    »Eine ganze Menge.« Der Direktor klappte den Aktendeckel auf, den er in der Hand hielt, entnahm ihm ein Blatt und legte es vor den Präsidenten. »Wir sind fünfzehn Jahre zurückgegangen und haben alles in den Computer eingespeist, was wir über die letzte Nacht in Erfahrung gebracht haben. Wir haben Methode, Ort, Ausgang, Timing und Teamarbeit miteinander verglichen, und das alles mit jedem uns bekannten KGB-Mord während dieser fünfzehn Jahre verglichen. Wir haben dabei drei Profile gefunden. Drei der erfolgreichsten und geschicktesten Killer in der sowjetischen Abwehr. In jedem einzelnen Fall arbeitet der Mann natürlich ganz normal und unter Tarnung, aber es sind alles berufsmäßige Killer. Wir haben sie in der Reihenfolge ihrer Erfahrung aufgelistet.« Der Präsident studierte die drei Namen:
Taleniekov, Wassilij
. Letzter gemeldeter Einsatz:
Südwestliche Sowjetsektoren.
    Krylowitsch, Nikolai
. Letzter gemeldeter Einsatz:
Moskau, WKR.
    Schukowski, Georgij
: Letzter gemeldeter Einsatz:
Botschaftsattaché Ost-Berlin.
    Der Außenminister war erregt; er konnte nicht länger stillbleiben. »Mr. President, diese Art von Spekulation – die bestenfalls auf höchst vagen Verdächtigungen basiert – kann nur zur Konfrontation führen. Dafür ist jetzt nicht die Zeit.«
    »Augenblick mal, Paul«, sagte der Präsident. »Ich habe Fakten verlangt. Es ist mir völlig gleichgültig, ob jetzt die Zeit für eine Konfrontation ist, oder nicht. Der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs ist ermordet worden. Er mag in seinem Privatleben ein kranker Hurenbock
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