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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund
Autoren: Robert Ludlum
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Hauses hinaus; die Blüten an den Kirschbäumen waren im Absterben, begannen sich einzurollen und abzufallen. »Er hätte den blauen Himmel von uns verlangen können, und wir hätten ihn ihm gegeben; Millionen hätte er von uns erpressen können. Statt dessen will er nur ein Boot und seine Ruhe.«
    März 1980.
    Die Achtundfünfzig-Fuß-Charterjolle Schlange glitt unter ihrem Hauptsegel an ihre Boje. Dann sprang die Frau an den Pier, das Tau in der Hand. Sie wand es um den Poller und sicherte damit den Bug. Am Heck band der bärtige Skipper das Ruder fest, trat auf den Aufbau und schwang sich auf den Pier hinüber. Dann legte er das Achtertau um den nächsten Poller, zog es straff und verknotete es schließlich.
    Mittschiffs trat ein freundlich aussehendes Paar in mittleren Jahren vorsichtig an den Pier. Offensichtlich hatten sie sich schon verabschiedet, ein Abschied, der etwas Schmerz bereitet hatte.
    »Nun, die Ferien sind um«, sagte der Mann, seufzte und hielt den Arm seiner Frau. »Wir kommen nächstes Jahr wieder, Captain Vickery. Sie haben das beste Charterboot auf den Inseln. Und nochmals vielen Dank, Mrs. Vickery. Die Küche war wie immer überwältigend.«
    Das Paar ging an Land.
    »Ich verstaue die Geräte, während du die Vorräte überprüfst, okay?« sagte Scofield.
    »All right, Darling. Wir haben zehn Tage, bis das Ehepaar aus New Orleans kommt.«
    »Machen wir doch selbst einmal eine Fahrt«, sagte der Kapitän, lächelte, und sprang wieder an Bord der Schlange zurück.
    Eine Stunde und zwanzig Minuten vergingen; die Vorräte waren an Bord, die Wetterberichte registriert und die Küstenkarten überprüft. Die Schlange war bereit auszulaufen.
    »Nehmen wir noch einen Drink«, sagte Bray und griff nach Tonis Hand und ging den Sandweg auf die heißen Straßen von St. Kitts zu. Auf der anderen Straßenseite war ein Cafe. Eine Hütte mit alten Korbtischen und einer Bar, die sich seit dreißig Jahren nicht mehr verändert hatte. Dort pflegten sich die Charterbootskipper und ihre Mannschaften zu treffen.
    Antonia setzte sich, begrüßte Freunde, lachte mit den Augen und ihrer spontanen Stimme; die Tramps der Karibik liebten sie. Sie war eine Lady. Das wußten alle. Scofield beobachtete sie von der Bar aus. Während er ihre Getränke bestellte, erinnerte er sich an ein anderes Hafencafe in Korsika. Das lag nur ein paar Jahre zurück – wenn auch in einem anderen Leben –, aber sie hatte sich nicht verändert. Da war immer noch die elegante Grazie, ihr sanfter, offener Humor und ihre Präsenz. Man mochte sie, weil sie liebenswert war; so einfach war das.
    Er trug ihre Gläser zum Tisch und setzte sich. Antonia beugte sich nach hinten und borgte sich vom Nachbartisch eine acht Tage alte Zeitung aus Barbados aus. Ein Artikel war ihr aufgefallen.
    »Darling, sieh dir das an«, sagte sie und schob ihm das Blatt hin. Ihr Zeigefinger wies auf eine Spalte.
    Trans-Communications gewinnt gerichtliche Auseinandersetzung bezüglich Reorganisierung des Konzerns
    Wash., D. C. – Combined Wire Services: Nach einigen Jahren der Auseinandersetzung vor den Bundesgerichten ist es den Nachlaßverwaltern des Erbes von Nicholas Guiderone jetzt ermöglicht worden, ihre Reorganisation weiterzutreiben, wozu auch wesentliche Übernahmen europäischer Firmen gehören. Bekanntlich wurden die Besitzverhältnisse des Konzerns, nach dem Terroristenangriff auf die Villa Guiderones in Brookline, Massachusetts, bei dem Guiderone und andere Eigentümer großer Aktienpakete von Trans-Comm hingeschlachtet wurden, einer gerichtlichen Prüfung unterzogen. Es ist kein Geheimnis, daß das Justizministerium ebenso wie das Außenministerium die Nachlaßverwalter unterstützt hat. Man war allgemein der Ansicht, daß die multinationale Firma zwar weiterhin funktioniert hat, daß aber ihre durch unklare Führungsverhältnisse bedingte geschäftliche Zurückhaltung zu einer Verringerung des amerikanischen Prestiges auf den internationalen Märkten geführt hat.
    Der Präsident hat, nachdem er von der Resolution erfahren hat, folgendes Telegramm an die Nachlaßverwalter geschickt: »Mir scheint es angemessen, daß während der Woche, mit der mein erstes Amtsjahr schließt, die Hindernisse entfernt worden sind und eine große amerikanische Institution aufs neue in der Lage ist, amerikanisches Know-how und amerikanische Technologie in die Welt hinauszutragen und sich damit den anderen großen Firmen in dem ständigen Bemühen, uns eine bessere Welt zu
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