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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund
Autoren: Robert Ludlum
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hätte.
    Aber der Major würde nie Einwände gegen irgend etwas vorbringen, solange es den General betraf. »Mad Anthony« Blackburn hatte einen zerbrochenen jungen Leutnant aus einem nordvietnamesischen Gefangenenlager herausgetragen, weg von Folter und Hunger, hatte ihn durch den Dschungel geschleppt, zurück zu den amerikanischen Linien. Das lag Jahre zurück; der Leutnant war inzwischen Major geworden, Chefadjutant des Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs.
    Militärs pflegten oft einschläfernde Geschichten über bestimmte Offiziere zu erzählen, denen sie auch durch die Hölle folgen würden. Nun, der Major war mit Mad Anthony Blackburn in der Hölle gewesen. Er würde, wenn der General auch nur mit den Fingern schnippte, für ihn wieder zur Hölle zurückkehren.
    Sie hatten inzwischen die Park Avenue erreicht und waren nach Norden abgebogen. Der Verkehr war hier weniger dicht, wie es sich auch für den besseren Teil der Stadt gehörte. Noch fünfzehn Blocks; der Ziegelbau lag auf der 71. Straße zwischen der Park und der Madison Avenue.
    Der Chefadjutant des Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs würde den Cadillac auf einem vorsorglich reservierten Platz vor dem Gebäude abstellen und dem General dabei zusehen, wie er den Wagen verließ und die Treppe zu der verriegelten Eingangstür hinaufging. Er würde kein Wort sagen, aber ein Gefühl der Trauer würde den Major erfassen, während er auf seinen Vorgesetzten wartete.
    So lange, bis eine schlanke Frau – in einem dunklen Seidenabendkleid mit einem Diamantenkollier – die Tür in dreieinhalb oder vier Stunden wieder öffnete und die Beleuchtung anknipste. Das würde das Signal für den Major sein, hinaufzugehen und seinen Passagier abzuholen.
    »Hello, Tony!« Die Frau huschte durch den schwach erleuchteten Korridor und küßte den General auf die Wange. »Wie geht es dir, Darling?« fragte sie und spielte mit ihrer Halskette, während sie sich zu ihm neigte.
    »Recht angespannt«, erwiderte Blackburn und schlüpfte aus seinem Zivilmantel, den ihm ein uniformiertes Mädchen abnahm. Er sah das Mädchen an; sie war neu und lieblich.
    Die Frau bemerkte seinen Blick. »Sie ist noch nichts für dich, Darling«, meinte sie und griff nach seinem Arm. »Vielleicht in einem Monat oder in zwei. Komm jetzt, wir wollen sehen, was wir gegen dein Angespanntsein tun können. Wir haben alles, was du brauchst: das beste Haschisch aus Ankara, Absinth aus der besten Destille in Marseille, und dann genau das Richtige aus unserem eigenen Spezialkatalog. Übrigens, wie geht es deiner Frau?«
    »Auch angespannt«, sagte der General leise. »Sie läßt dich grüßen.«
    »Sag ihr liebe Grüße, Darling.«
    Sie gingen durch einen Bogen in einen großen Raum. Weiche, vielfarbige Lichter strahlten aus unsichtbaren Lampen; blaue, grüne und bernsteinfarbene Kreise zogen langsam über Decke und Wände. Jetzt sprach die Frau wieder.
    »Ich hab' da ein Mädchen, das ich dir schicken will; natürlich auch das Mädchen, das immer bei dir ist. Einfach ein idealer Fall, wie nach Maß für dich gemacht, Darling. Ich wollte es zuerst gar nicht glauben, als sie sich bewarb; es ist unglaublich. Ich hab' sie gerade aus Athen bekommen. Du wirst sie anbetungswürdig finden.«
    Anthony Blackburn lag nackt auf dem riesigen Bett. Winzige Scheinwerfer blitzten von der verspiegelten blauen Glasdecke herunter. Ein aromatischer Duft von Haschischrauch hing in der reglosen Luft des abgedunkelten Raumes; drei Gläser mit klarem Absinth standen auf dem Tischchen neben dem Bett. Der Körper des Generals war mit Streifen und Kreisen aus Wasserfarbe bedeckt, überall Fingerspuren, phallische Pfeile, die auf seine Mannheit wiesen, seine Hoden und der erigierte Penis mit roter Farbe bedeckt, seine Brüste schwarz wie das dichte Haar, das sie bedeckte, die Brustwarzen blau und mit einem geraden, fleischig-weißen Strich verbunden. Er stöhnte. Sein Kopf wälzte sich in sexueller Ekstase hin und her, während seine Gespielinnen ihre Arbeit taten.
    Die zwei nackten Frauen wechselten sich damit ab, ihn zu massieren und seinen sich windenden Körper mit dicken Farbklecksen zu bedecken. Während die eine ihre Brüste über seinen stöhnenden Mund kreisen ließ, hielt die andere seine Genitalien umfaßt, stöhnte bei jeder Bewegung sinnlich und stieß flache, halberstickte Schreie aus, während der General sich dem Orgasmus näherte – immer wieder von der Frau, die ihr Geschäft verstand, daran gehindert.
    Das
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