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Der Mann von Oros - Teil 2

Der Mann von Oros - Teil 2

Titel: Der Mann von Oros - Teil 2
Autoren: K. H. Scheer
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persönlich.
    Shonert schrie plötzlich auch, und schon sprang er von seinem Sitz. Seine Hand zuckte zur Hüfte. Als sie wieder sichtbar wurde, glänzte darin eine schwere Automatik.
    Als Shonert die Tür aufriß, stand der Kommandant schon in gebeugter Haltung vor den Kontrollen.
    „Hoch mit den Händen, Eltron“, brüllte Shonert. „Startverbot. Ihre Frau ist unter Tiefhypnose verhört worden. Es ist vorbei, du Hund …!“
    Eltrons Handbewegung erfolgte so rasch, daß sie mit den Augen nicht verfolgbar war. Er zog und schoß mit der unbegreiflichen Schnelligkeit eines nichtmenschlichen Handlungsvermögens.
    Die grellen, peitschenden Abschüsse verschlangen Shonerts Worte, die für immer seine letzten gewesen waren.
    Schreie gellten durch die Zentrale. Die festgeschnallten Männer konnten sich nicht so rasch erheben, wie Eltron handelte. Der Stufenschalter der Impulskammer stand schon auf der Zahl 15, ehe die Leute überhaupt erfaßt hatten, was da vor ihren Augen geschehen war.
    In dem Geschrei gingen die wenigen Worte unter, die Eltron mit blaß gewordenen Lippen murmelte:
    „Du warst zu klein, Mensch, um mich im letzten Augenblick hindern zu können.“
    Auf den großen Bildflächen wurden schwere Kampfwagen sichtbar. In atemberaubender Fahrt jagten sie mit schußbereiten Raketenwerfern über das riesige Stahlbetongelände des Raumhafens.
    Ehe sich die erste radargesteuerte Werferkanone auf die „Eltron I“ eingespielt hatte, erwachten im Heck des schlanken Raumschiffes unermeßliche Gewalten, die in einem komplizierten Kernprozeß basierten.
    Innerhalb des Abschirmfeldes lief die katalysierte Deuterium-Reaktion. Der Verschmelzungsprozeß erfolgte nur molekülweise, aber die freiwerdenden Kernkräfte reichten aus, um das ehemalige Mondschiff in ein wütend aufbrüllendes : Gebilde aus Stahl und Kunststoffen zu verwandeln.
    Aus dem Düsenende der Reaktionskammer jagten lichtschnelle Elementarteilchen, die in dem Abschirmfeld degeneriert und zu unsichtbaren Impulsen einer fünfdimensional übergeordneten Energieform geworden waren.
    Auf einem peitschenden Strahl unfaßlicher Kräfte donnerte die Rakete aus dem kurzen Startgerüst heraus. Das Geräusch steigerte sich zu einem titanischen Heulen, das die Aufnahmefähigkeit menschlicher Hörsinne weit überstieg.
    Ehe der erste Atompanzer das befohlene Feuer eröffnen konnte, war de Raumer nur noch als blitzendes Pünktchen erkennbar, das Sekunden später im blauen Morgenhimmel verschwand.
    Befehle und sich widersprechende Anweisungen knallten aus den vielen Lautsprechern der Rundruf-Anlage. Es waren absolut sinnlose Anordnungen, da es auf der ganzen Erde kein einziges startklares Raumschiff gab, dessen Leistungen auch nur annähernd der „Eltron I“ gleichgekommen wäre. Sogar die Radartechniker im riesigen Fernsteuerturm des Raumhafens hatten erhebliche Schwierigkeiten, das in den leeren Raum rasende Schiff ortungstechnisch zu verfolgen und es auf die Bildflächen der Objekttaster zu bannen.
    Flottenchef Tonigh war in wenigen Augenblicken über die Sachlage verständigt worden. Ehe er jedoch den Raumabwehr-Alarm geben konnte, der eine vollautomatische Auslösung schwerster Abwehrraketen mit atomaren Sprengköpfen bewirkt hätte, kam eine Meldung durch, die ihn mutlos und wild fluchend die Hand zurückziehen ließ.
    „Radarzentrale, Sir“, sagte der leichenblasse Offizier. Das Fernbild wirkte so natürlich, als stünde der Mann dicht vor dem Flottenchef.
    „Rakete hat eine Höhe von vierhundert Kilometern erreicht. Gemessener und elektronisch berechneter Beschleunigungswert beträgt seit vier Sekunden einen Kilometer pro Sekunde. Schiff entfernt sich mit einer unwahrscheinlichen Geschwindigkeit. Bildliche Ortung ist infolge erheblicher Störungen nicht mehr möglich. Es sieht so aus, als würden die Eltron-Impulse des Triebwerkes ein breitgefächertes Feld bewir…!“
    „Ich habe Sie nicht danach gefragt“, brüllte Tonigh in das Mikrophon, und seine rechte Hand glitt endgültig von dem Schaltknopf zurück.
    „Zu spät“, sagte der Flottenchef rauh zu einigen ungläubig blickenden Stabsoffizieren.
    „Viel zu spät! Ein bemanntes Raumschiff kann ihn niemals erreichen, und unsere Raumabwehr-Geschosse kommen nicht auf diesen Beschleunigungswert. Das Schiff rast unaufhaltsam davon. Zu allem Unheil steht der Mond auch noch auf der verkehrten Seite, so daß Eltron den ganzen Planeten als Rückendeckung hat.“
    „Was – was ist denn überhaupt
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