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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat
Autoren: L Smith
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elanie, Laurel, würdet ihr bitte meine Mutter nach draußen und in Sicherheit bringen? A us diesem scheußlichen Licht heraus?« Melanie nickte. Cassie fügte hinzu: »I ch bin so schnell wie möglich bei euch.«
    »S ei vorsichtig!«, bat Laurel.
    Cassie beobachtete, wie die beiden ihre Mutter zur Tür führten, dann zwang sie sich, den Blick abzuwenden. »K ommt«, sagte sie zu Nick und Deborah. »I ch glaube, meine Großmutter ist in der Küche.«
    Eine Spur führte in diese Richtung. A ber es war nicht nur das. Es war ein Gefühl, das Cassie hatte. Eine entsetzliche A hnung, dass ihre Großmutter in der Küche war– und das nicht allein.
    Deborah schritt wachsam und vorsichtig voran, wie eine Jägerin im Dschungel. Sie sicherte den Gang nach allen Seiten ab und folgte den schwarzen A bdrücken die gewundenen Flure hinunter zum alten Flügel des Hauses, der von den ersten Hexen im Jahr 1693 erbaut worden war.
    Cassie folgte, und da Nick hinter ihr war, registrierte sie undeutlich, dass die beiden sie beschützen wollten und ihr den sichersten Platz in der Mitte gegeben hatten. A ber es gab in diesem Haus keine Sicherheit mehr. A ls sie die Schwelle zum alten Flügel überquerten, schien das rote Licht stärker zu werden, und das A tmen wurde noch schwerer. Cassie spürte, wie ihre Lungen kämpften.
    Oh Gott. Hier sah es wirklich aus wie in einer Feuersbrunst. Der geisterhafte rote Schein drang in jede Ritze und die Luft verbrannte Cassies Haut. Deborah hielt inne und sie wäre fast in sie hineingerannt. Sie bemühte sich, etwas über Deborahs Schulter hinweg zu erkennen, aber ihre A ugen schmerzten und tränten.
    Sie fühlte Nick hinter sich. Fühlte, wie er ihre Schultern fest packte. Cassie spähte verzweifelt in das verschleierte purpurfarbene Licht.
    Sie konnte ihre Großmutter erkennen! Die alte Frau lag vor dem Herd, bei dem langen Holztisch, an dem sie so oft gearbeitet hatte. Der Tisch und einige Stühle waren umgestoßen worden, die Kräuter und die Holzgestelle zum Trocknen lagen auf dem Boden verstreut. Cassie blickte auf ihre Großmutter. Doch da war noch etwas anderes, etwas, was ihr V erstand nicht begreifen wollte. Nick hielt sie zurück, und sie starrte auf das Ding, das sich über die alte Frau beugte.
    Es war schwarz und scheußlich. Seine Haut schien hart und aufgeplatzt, wie eine Kastanie im Feuer. Es hatte die Gestalt eines Mannes, aber Cassie konnte weder A ugen, Haar noch Kleider erkennen. A ls es hochsah, erhaschte sie einen kurzen, schrecklichen Blick auf einen silbernen Schädel, der durch die schwarze Haut schimmerte.
    Es hatte sie jetzt bemerkt. Cassie kam es so vor, als ob sie, Nick und Deborah eine zusammengeschmiedete Einheit bilden würden. Nick hielt sie noch immer und sie selbst klammerte sich an Deborah. Sie wollte fliehen, aber sie konnte es nicht. Denn es war doch ihre Großmutter, die da hilflos auf dem Boden lag. Sie durfte sie nicht mit dem verbrannten Ding alleinelassen.
    Aber wie sollte sie kämpfen? Mit welchen Mitteln? Sie spürte nicht länger die V erbindung zu den Elementen. In dieser entsetzlichen V orhölle aus Hitze, rotem Feuerschein und drückender Luft, in dem jeder A temzug zur Qual wurde, schien sie von der A ußenwelt abgeschnitten zu sein.
    Welche W affen besaßen sie? Der Hämatit in Cassies Tasche war nicht länger kalt. A ls sie mit ihrer Hand danach tastete, glühte er. Zwecklos. Luft, Feuer und Erde waren alle gegen sie. Sie brauchten etwas, was dieses W esen nicht kontrollieren konnte.
    »D enkt an W asser«, schrie sie Nick und Deborah zu. Ihre Stimme klang wie erstickt. »A n den Ozean– kaltes W asser– Eis!«
    Noch während sie es sagte, dachte sie selbst daran. Sie versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, welche Eigenschaften das W asser hatte. Kühl… blau… endlos. Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie sie zum ersten Mal auf den Klippen hinter dem Haus gestanden und ein so intensives Blau gesehen hatte, dass es ihr den A tem verschlug. Der Ozean hatte sich unendlich weit vor ihr erstreckt. Sie konnte ihn sich jetzt vorstellen. Blau und grau wie A dams A ugen. Sonnenstrahlen glitzerten auf seinen W ellen und A dams A ugen funkelten, lachten…
    Der W ind rüttelte an den Fenstern und der W asserhahn über dem Becken begann zu zittern. Dort, wo er in die W and eingelassen war, brach ein Loch auf, und ein dünner Strahl von weißem W asser spritzte heraus. Etwas in der Spülmaschine zerbarst ebenfalls und W asser strömte über den Boden.
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