Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sinclair...«
    Diese Nachricht hatte ich tatsächlich per Post bekommen. Sie war auch nicht ins Büro geschickt worden, ich hatte den Brief in meinem Briefkasten gefunden.
    Unterschrieben war er mit Mandy Gilmore. Die angegebene Telefonnummer war der Anschluss eines Handys.
    Ich erhielt zwar Post wie jeder normale Mensch auch, aber derartige Schreiben waren verdammt selten. Ich sah diesen Brief zudem als einen Hilferuf an und dachte darüber nach, ob mir der Name Mandy Gilmore überhaupt etwas sagte.
    Er tat es nicht.
    Dafür musste mich die Schreiberin kennen, was mich zwar nicht störte, aber ich mochte es nicht, wenn ich Post von mir unbekannten Menschen erhielt. Dass die Frau etwas auf dem Herzen hatte, stand fest, aber ob die Angst um ihr Leben berechtigt war, das musste sich noch herausstellen.
    Steif und auch nachdenklich stand ich in der Mitte meines Wohnraums und dachte nach. Die Reaktion, sofort zum Hörer zu greifen, hatte ich erst mal von mir geschoben. Nur nichts überstürzen. Erst mal nachdenken und dann das Richtige tun.
    Wer war Mandy Gilmore?
    Da ich selbst mit dem Namen nichts anfangen konnte, sie aber über mich Bescheid wusste, konnte es durchaus sein, dass sie auch Suko kannte, und so lag der Gedanke nahe, dass mein Freund und Kollege möglicherweise Bescheid wusste. Das musste ich herausfinden. Deshalb ging ich nach nebenan, um Suko von dem Schreiben zu informieren.
    Nach dem Klingeln wurde mir sehr schnell geöffnet. Ich schaute in Shao’s hübsches und lächelndes Gesicht.
    »Habe ich mir doch gedacht, dass du es bist«, begrüßte sie mich. »Hat dich der Hunger hergetrieben?«
    Ich wedelte mit dem Brief. »Das weniger.«
    »Ach, eine Nachricht.«
    »Genau.«
    »Dann komm rein.«
    Ich ging an ihr vorbei und hörte ihre Stimme in meinem Rücken. »Suko steht noch unter der Dusche. Setz dich so lange und trink einen Schluck Tee mit mir.«
    »Ich dusche nicht mehr.« Durch die offene Tür hallte Suko’s Stimme zu uns herüber. Schon Sekunden später tauchte er auf und knotete den Gürtel seines schwarzen Bademantels zu.
    »Ist es dir zu langweilig in deiner Bude, John?«
    »Nein, ist es nicht. Ich bin es ja gewohnt, meine Abende als Single zu verbringen, die meisten jedenfalls. Aber ich hatte eine Nachricht in meinem Briefkasten, die alles und auch nichts bedeuten kann, wobei ich da an einen Bluff denke. Aber ich meine, du solltest den Brief lesen, weil ich deinen Kommentar hören will.«
    »Das ist schon okay.« Suko klaubte mir das Schreiben aus der Hand und ließ sich in einen Sessel fallen.
    Ich setzte mich ebenfalls. Shao verschwand in der Küche, um den Tee zu holen.
    Suko ließ sich Zeit. Er las den Text mehrmals durch. Bevor er das Schreiben sinken ließ, schüttelte er den Kopf und sagte dann: »Du willst wahrscheinlich wissen, ob ich den Namen kenne?«
    »Genau.«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Schade.«
    Suko legte das Schreiben auf den Tisch. »Ich kenne ihn wirklich nicht, John.«
    »Tja, dann weiß ich auch nicht weiter. Aber diese Mandy Gilmore kennt mich.«
    »Du bist ja mittlerweile in gewissen Kreisen bekannt.«
    »Meinst du das positiv oder negativ?«, fragte ich.
    »Beides, würde ich sagen.«
    »Danke.«
    Shao hatte den Tee serviert und Teile unserer Unterhaltung mitbekommen. Deshalb rückte sie auch mit einem Vorschlag heraus. Dabei setzte sie sich auf die Kante der Couch.
    »Es ist doch klar, dass sie etwas von euch weiß«, erklärte sie. »Suko kennt die Frau nicht, mir sagt der Name ebenfalls nichts, aber sie muss ja von jemand Bescheid bekommen haben. Vielleicht kennt Bill Conolly die Frau. Er kommt ja schließlich mit Gott und der Welt zusammen.«
    »Das kann sein«, sagte Suko.
    »Okay, ich rufe ihn an.«
    Ich wartete lange darauf, dass bei den Conollys abgehoben wurde, und wollte schon auflegen, als ich endlich Sheila’s Stimme hörte, die schon einen leicht gehetzten Eindruck machte.
    »Keine Panik, ich bin es nur«, beruhigte ich sie.
    »Ach, du John. Ich kam gerade aus der Dusche, als ich das Telefon hörte.«
    »Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Aber kannst du mir deinen Göttergatten mal an den Hörknochen reichen?«
    »Das würde ich sofort machen. Nur ist Bill nicht da. Er ist zu einem Interview nach Bath gefahren und wird auch dort übernachten. Aber kann ich dir helfen?«
    »Hm, das weiß ich nicht so genau.«
    »Versuch es trotzdem.«
    »Nun gut. Sagt dir der Name Mandy Gilmore etwas?«
    Sheila überlegte. »Nein«, erklärte sie nach einer Weile.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher