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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch
Autoren: Christopher Moore
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»Green Onions« auf der Strat, die aus dem Verstärker im Heck des Kombi dröhnten; dann legte er Winston den Gurt um den Hals und reichte ihm ein Plektrum. »Viel Spaß«, sagte er.
    »Den hab ich garantiert«, sagte Winston, ein laszives Grinsen auf dem Gesicht. »Und das wissen Sie auch ganz genau.«
    »Spielen Sie schon«, sagte Catfish, während er sich umdrehte und in Richtung Strand rannte. Er sah Estelle, die an der Küste entlanglief, um dem allgemeinen Getümmel zu entgehen. Hinter ihm drangen grausig falsche, schnarrende Töne aus dem Verstärker, während das Krachen von Schüssen die Luft erfüllte.
    MOLLY
    Während er vor dem Monster zurückwich, feuerte der Sheriff noch drei weitere Schüsse ab, doch er verfehlte nicht nur das Seeungeheuer, sondern auch den gesamten amerikanischen Kontinent. Molly hechtete ihm seitlich in die Kniekehlen und riß ihm die Beine unter dem Körper weg. Sie rollte sich ab und kauerte plötzlich zwischen dem Sheriff und dem Seeungeheuer. Burton glaubte auf einmal den Song »Green Onions« zu hören und schüttelte den Kopf, um die Halluzinationen los zu werden. Das Ungeheuer brüllte erneut, und der Sheriff richtete sich ruckartig auf und war schon bereit zu feuern, doch anstelle eines Monsters sah er vor sich eine Frau in einem Lederbikini. Er schaute über die Schulter und sah, wie das Seeungeheuer den weißen Kombi mit seinen Kiefern packte, ihn in die Höhe hob und zur Seite schleuderte. Die Gitarre verstummte, und das Seeungeheuer glitt über die Klippe zum Strand. Nun, da die Gefahr vorüber war, richtete er seine Waffe auf die Frau, während rechts und links von ihm Leute vorbeiströmten, die dem Monster hinterherrannten und dabei kreischten wie ein Schwarm Todesengel.
    Molly blickte hinter sich, und als sie sah, daß Steve auf dem Weg ins Wasser war, drehte sie sich wieder zu Burton um. »Mach schon, du Stinkschwanz. Ist mir völlig egal.«
    »Wird erledigt«, sagte Burton.

    WINSTON KRAUSS
    Mittlerweile drosch er nur noch auf die Saiten ein, doch das war sowieso egal. Der Verstärker funktionierte ohnehin nicht mehr, und dieses wunderbare Wesen kam auf ihn zu. Winston war so hin und weg, daß er glaubte, vor Erregung zu explodieren. Sie kam zu ihm, die Geliebte seiner Träume, und er riß sich die Gitarre vom Hals, bereit sie zu empfangen.
    »Oh, ja, komm her, Baby. Komm zu Papa«, sagte er.
    Das Seeungeheuer preschte ins Wasser. Die Gischt spritzte zwanzig Meter hoch. Schließlich ließ es seine Kiefer über Winston zuschnappen und zerteilte den Körper des Apothekers in zwei Teile. Das Seeungeheuer verschlang Winstons Beine, stieß ein fürchterliches Gebrüll aus und schnappte sich das andere Stück, bevor es ins Wasser tauchte.
    DER SHERIFF
    »Ich glaube nicht, Sheriff«, sagte Sheridan.
    Seine Waffe weiterhin auf Molly gerichtet, blickte Burton über seine Schulter hinweg nach hinten. Sheridan zielte mit seinem M-16 auf den Rücken des Sheriffs. »Kommen Sie mir bloß nicht auf die krumme Tour, Sheridan. Wir beide hängen da zusammen drin.«
    »In dieser Sache hänge ich nicht mit drin. Und jetzt runter mit der Waffe, Sir.«
    Burton ließ die Waffe sinken und drehte sich zu Sheridan um. Molly setzte zum Sprung an, doch der Commander des SWAT-Teams richtete sein M-16 auf sie. »Keine Bewegung«, sagte er. Molly rührte sich nicht.
    Die Pilger standen nun alle an der Küste und schauten unter großem Klagen aufs Meer hinaus. Molly deutete in ihre Richtung, und Sheridan nickte. Sie rannte zum Wasser.
    »Was jetzt?« fragte Burton.
    »Keine Ahnung«, sagte Sheridan, »aber bis jetzt ist noch niemand erschossen worden, und ich habe das Gefühl, als würde die ganze Angelegenheit ein reges Interesse auf sich ziehen, weshalb auch niemand erschossen werden wird.«
    »Sie Weichei.«
    »Und wenn schon«, sagte Sheridan.
    »Hey, Burton!« Theo kam den Hügel herunter auf die beiden zugelaufen. »Hören Sie das?«
    Als sie nach oben schauten, duckte sich Theo hinter einen der zertrümmerten Geländewagen und deutete in südlicher Richtung zum Himmel. »Kamera-Team auf elf Uhr.«
    Hubschrauber. Auch Burton konnte sie jetzt hören. Er schaute nach Süden und sah die beiden Punkte, die sich vom Horizont her näherten. Zwei Männer des SWAT-Teams erklommen gerade den nächsten Hügel. Sie waren davongerannt, als das Monster aus der Höhle gekommen war. Die anderen beiden waren noch immer unter einem der umgestürzten Geländewagen eingeklemmt. Burton drehte sich wieder zu
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