Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
stehenbleiben sollte. Theo packte sie an der Hüfte und zog sie im letzten Augenblick vom Eingang weg, als das Seeungeheuer an ihnen vorbeirauschte. Sie rammte Theo ihren Ellbogen gegen die Stirn. Er verlor einen Augenblick die Orientierung, und schon war sie zur Höhle hinaus. Auf dem Felsvorsprung vor dem Höhleneingang holte Theo sie ein und hielt sie fest.
    »Nein!«
    Er schlang seine Arme um sie, so daß sie die ihren nicht mehr bewegen konnte, und hob sie in die Höhe. Sie strampelte mit den Beinen und trat wild um sich, während Theo sich darauf gefaßt machte, daß gleich die Schießerei losgehen würde. Doch nichts geschah.
    Genau unterhalb von ihnen versuchte Burton, auf die Füße zu kommen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Seeungeheuer, das an ihm vorbeiraste. »Knallt das Ding ab! Knallt es ab! Knallt es ab!«
    Der Commander des SWAT-Teams hatte sich zur Seite gerollt und war nun wieder auf den Beinen, die Waffe im Anschlag, doch weil das Ungeheuer ganz und gar mit Menschen behangen war, wußte er nicht, wohin er schießen sollte. Er ließ statt dessen seine Waffe sinken, während er voller Erstaunen das Geschehen betrachtete.
    Burton zog eine Pistole und rannte dem Seeungeheuer hinterher. Weiter unten kamen zwei weitere Mitglieder des SWAT- Teams gerade noch rechtzeitig hinter den Geländewagen hervorgerannt, als das Ungeheuer diese umstieß wie Kegel auf einer Bowlingbahn. Die beiden anderen Männer wurden unter einem der zertrümmerten Fahrzeuge eingeklemmt. Die Pilger, die nach und nach abgeschüttelt wurden, rappelten sich auf, so schnell es ging, und rannten dem Seeungeheuer hinterher, das schnurstracks über das grasbewachsene Plateau auf den weißen Kombi zuschoß.
    Theo beobachtete, wie der Wagen anhielt, aus dessen Fond noch immer die klagende Slide-Gitarre kreischte. Estelle Boyet kletterte vom Fahrersitz und rannte um den Wagen herum zum Heck. Die Gitarre verstummte für einen Augenblick, als die Beifahrertür geöffnet wurde und Catfish Jefferson mit einer Fender Stratocaster in der Hand ausstieg.
    »Laß mich los!« kreischte Molly. »Ich muß ihn retten, ich muß ihn retten!« Theo zerrte sie zurück in Richtung Höhle.
    Sheriff Burton rannte dem Seeungeheuer hinterher, wobei er mit seiner Waffe wild in der Gegend herumfuchtelte - in dem Versuch, zum Schuß zu kommen, ohne dabei einen der Pilger zu treffen. Schließlich blieb er stehen, ließ sich auf ein Knie nieder, stützte die eine Hand ab, zielte und feuerte. Das Seeungeheuer brüllte und wirbelte herum, wobei die letzten Pilger ins Gras geschleudert wurden.
    Molly warf den Kopf zurück und traf Theo am Kinn, während sie ihm gleichzeitig mit dem Absatz gegen das Knie trat. Theo ließ los und sie rannte über die Felsen bergab in Richtung auf das Ungeheuer.
    CATFISH
    Estelle hatte den Wagen am Rande der Grasebene zum Stehen gebracht - genau dort, wo sie sich in einem felsigen Abhang zum Strand senkte.
    Catfish betrachtete die Brandung, die gegen die Felsen unterhalb von ihnen klatschte. Er musterte die zusammengerollten Gitarrenkabel auf dem Vordersitz und schaute zu den Felsen. Konnte sein, daß sie gerade lang genug waren. Doch der Drache würde sie erwischen, bevor er es herausfand. »Beeil dich!« rief Estelle.
    Catfish stand angesichts des Monsters wie angewurzelt da, das auf sie zugeschossen kam und keine hundert Meter mehr entfernt war. »Geht jetzt«, sagte er leise, »seht zu, daß ihr wegkommt.« »Nein!« sagte Winston Krauss. »Sie hatten es versprochen.« Plötzlich krachte ein Schuß, und die Bestie wirbelte herum, und Catfish konnte wieder klar denken. »Dann mal los«, sagte er zu Winston Krauss. Er schaute über das Dach des
    Wagens zu Estelle hinüber und blinzelte ihr zu. »Du machst dich besser aus dem Staub. Du bist noch nicht dran.«
    Catfish spielte ein paar Noten auf der Stratocaster und wankte hinter Winston auf die brandende See zu. Der Apotheker rannte, bis ihm das Wasser bis zu den Knien ging, und drehte sich dann um. Catfish hatte einige Mühe, über die Felsen zu klettern und gleichzeitig zu vermeiden, daß das Kabel dazwischen hängenblieb.
    »Das ist weit genug«, sagte Catfish. Er schritt durch die Brandung, stellte sich neben Winston und hielt die Gitarre in die Höhe, um zu vermeiden, daß sie in der Gischt naß wurde.
    »Geben Sie her«, verlangte Winston.
    »Sie haben auch nicht den geringsten Funken Verstand im Kopf, oder?«
    »Her damit«, wiederholte Winston.
    Catfish spielte vier Takte von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher