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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur
Autoren: Stephanie Laurens
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Chadwick, Edmond oder sogar, was der Himmel verhüten möge, Edgar – , weiß allein der liebe Gott, was dann hätte passieren können. Diese Dummköpfe hätten mir vielleicht meine Entdeckung gestohlen!«
    »Deine Entdeckung?«
    »Jawohl, meine! Der Ruhm wird ganz allein mir gehören!« Noch immer lief Whitticombe hin und her. »Wie es sich herausgestellt hat, ist alles perfekt gelaufen. Der Schlag auf den Kopf hat genügt, um die alte Frau so zu verängstigen, dass sie ihren kostbaren Neffen nach London geschafft hat – glücklicherweise hat sie all die anderen auch mitgenommen. Also kann ich jetzt – morgen – ein paar Leute einstellen, die mir helfen, diesen Stein anzuheben und dann …«
    Triumphierend wirbelte Whitticombe herum – und erstarrte.
    Alle, die durch den Wandschirm blickten, sahen, wie er die Hand hob und dann mit weit aufgerissenen Augen in die Schatten an einer Seite des Zimmers starrte. Niemand konnte sehen oder sich vorstellen, worauf er starrte.
    Er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, dann schloss er ihn wieder. »Aaarrrgh!!!« Sein Gesicht war vor Entsetzen entstellt. Er deutete mit der Hand in die Schatten. »Was tut diese Katze hier?«
    Alice folgte seinem Blick, dann sah sie ihn mit gerunzelter Stirn an. »Das ist Myst, Patience' Katze.«
    »Das weiß ich.« Whitticombes Stimme zitterte.
    Vane riskierte einen Blick um den Wandschirm herum und entdeckte Myst, die ruhig in einer Ecke saß, hoch aufgerichtet, ihre geheimnisvollen blauen Augen, denen nichts entging, hatte sie auf Whitticombes Gesicht gerichtet.
    »Aber sie war in London!«, keuchte Whitticombe. »Wie ist sie hierher gekommen?«
    Alice zuckte mit den Schultern. »Mit uns ist sie nicht gekommen.«
    »Das weiß ich!«
    Jemand lachte unterdrückt auf, der zweite Wandschirm bewegte sich und drohte zu kippen. Eine Hand erschien, rückte ihn wieder zurecht und verschwand dann wieder.
    Vane seufzte auf und trat um den Wandschirm herum. Whitticombes Augen, die nach Vanes Meinung gar nicht mehr größer hätten werden können, weiteten sich noch mehr.
    »Guten Abend, Colby.« Vane winkte Minnie, hinter dem Wandschirm hervorzukommen, die anderen folgten ihr.
    Als sich alle versammelt hatten, begann Alice zu lachen. »Da geht dein Geheimnis hin, lieber Bruder.« Sie sank in ihren Sessel zurück und grinste boshaft, vollkommen ungerührt über ihre eigenen Missetaten.
    Whitticombe warf ihr einen schnellen Blick zu, dann reckte er sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich weiß ja nicht, wie viel ihr gehört habt …«
    »Alles«, erwiderte Vane.
    Whitticombe wurde blass – und sah zu Minnie.
    Die starrte ihn an. In ihrem Gesicht waren deutlich Verachtung und Abneigung zu lesen. »Warum?«, wollte sie wissen. »Du hattest ein Dach über dem Kopf und ein angenehmes Leben. Ist der Ruhm für dich so wichtig, dass du dafür sogar ein Verbrechen begangen hast? Für einen dummen Traum?«
    Whitticombe erstarrte. »Es ist kein dummer Traum. Das Gold und Silber der Kirche und der Schatz der Abtei wurden vor der Dissolution vergraben. In den Unterlagen der Abtei wird deutlich darauf verwiesen – aber nach der Dissolution wurde überhaupt nicht mehr davon gesprochen. Das hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich herausgefunden habe, wo der Schatz vergraben ist – die Krypta ist der offensichtliche Ort dafür, aber dort gibt es nichts als Schutt. Und in den Unterlagen steht deutlich, dass es ein Keller sein muss, aber die alten Keller sind schon vor langer Zeit ausgegraben worden – und dort wurde nichts gefunden.« Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich habe den Keller des Abtes gefunden. Er ist dort – ich habe die Tür im Boden gefunden.« Er sah Minnie an, und seine Augen leuchteten voller Hoffnung. »Du wirst es sehen – morgen. Dann wirst du mich verstehen.« Voll neuem Selbstvertrauen nickte er.
    Doch Minnie schüttelte traurig den Kopf. »Ich werde dich nie verstehen, Whitticombe.«
    Edgar räusperte sich. »Ich fürchte, Sie werden gar nichts finden. Es gibt dort nichts zu finden.«
    Whitticombe verzog den Mund. »Dilettant«, spottete er, »was wissen Sie denn schon von Forschungen?«
    Edgar zuckte mit den Schultern. »Ich weiß gar nichts von Forschungen, aber ich weiß Bescheid über die Bellamys. Der letzte Abbot war ein Bellamy. Er hieß zwar nicht so, doch er wurde zum Paten der nächsten Generation. Und er hat seinem Enkel von dem vergrabenen Schatz erzählt – die Geschichte wurde weitergegeben, von
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