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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur
Autoren: Stephanie Laurens
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gesagt, dass wir uns zurückziehen könnten, als würde er uns damit einen Gefallen tun.« Grisham schnaufte leise. »Ich habe ihn natürlich im Auge behalten. Die beiden haben gewartet, dann haben sie eine der Lampen aus der Bibliothek geholt und sind zu den Ruinen gegangen.«
    Grisham warf einen Blick zurück. Vane sah auch noch einmal nach, dann nickte er ihm zu, damit er weitersprach. Sie hatten noch ein paar Minuten Zeit, danach wäre es zu gefährlich, sich weiter zu unterhalten.
    »Sie sind bis zur Unterkunft des Abtes gegangen.« Grisham grinste. »Ich bin in ihrer Nähe geblieben. Miss Colby hat die ganze Zeit gemurmelt, doch ich war nicht nahe genug, um zu verstehen, was sie sagte. Colby ist gleich zu dem Stein gegangen, von dem ich Ihnen erzählt habe.« Grisham nickte Vane zu. »Er hat ihn sehr gründlich untersucht, als wolle er sich versichern, dass niemand ihn hochgehoben hat. Dann war er zufrieden, und sie machten sich auf den Rückweg – ich bin vorausgelaufen, damit ich hier eintraf und sehen konnte, was sie als Nächstes taten.«
    Vane zog die Augenbrauen hoch. »Ja, und was?«
    Wieder blitzte das Licht auf. Es war schon viel näher, und alle erstarrten. Vane versteckte sich neben der Hecke und bemerkte, dass Patience neben ihm war. Die anderen rückten näher. Sie hockten alle dicht beieinander, damit sie die Wiese vor der Seitentür überblicken konnten.
    »Es ist nicht fair! Ich verstehe nicht, warum du meinen Schatz zurückgeben musstest.« Alice Colbys jammernde Stimme drang durch die frostige Luft. »Du wirst deinen Schatz bekommen, aber ich habe dann gar nichts!«
    »Ich habe dir doch gesagt, diese Dinge gehören nicht dir!« Whitticombes Ton wurde schärfer. »Ich habe geglaubt, nach dem letzten Mal hättest du deine Lektion gelernt. Ich möchte nicht, dass du erwischt wirst mit Dingen, die dir nicht gehören. Allein der Gedanke, als Bruder einer Diebin gebrandmarkt zu werden!«
    »Dein Schatz gehört auch nicht dir!«
    »Das ist etwas anderes.« Whitticombe tauchte neben der Seitentür auf und sah sich nach Alice um, die hinter ihm herkam. Sie schnaufte verächtlich. »Wenigstens konnte ich diesmal deine kleine Schwäche ausnutzen. Genau das habe ich gebraucht, um die Aufmerksamkeit Cynsters abzulenken. Während er sich darum kümmert, den jungen Debbington freizubekommen, habe ich Zeit genug, um meine Arbeit abzuschließen.«
    »Arbeit?« Alice sprach genauso verächtlich wie Whitticombe zuvor. »Du bist besessen von dieser dummen Schatzsuche. Ist er hier, oder ist er dort?«, ahmte sie ihn nach.
    Whitticombe öffnete die Tür. »Geh rein.«
    Alice sang noch immer ihren kleinen Reim, als sie das Haus betrat.
    Vane warf Grisham einen Blick zu. »Rennen Sie wie der Teufel – durch die Küche in das alte Wohnzimmer hinter der Bibliothek. Wir kommen ans Fenster.«
    Grisham nickte und rannte los.
    Vane wandte sich zu den anderen um, die ihn in schweigender Erwartung ansahen. Er biss die Zähne zusammen. »Wir werden schnell und leise um das Haus zur Terrasse gehen. Auf der Terrasse müssen wir ganz besonders leise sein – Whitticombe wird wahrscheinlich in die Bibliothek gehen. Wir müssen mehr über diesen Schatz wissen, den er sucht, und ob er wirklich derjenige war, der Gerrard niedergeschlagen hat.«
    Sie nickten. Vane unterdrückte den Wunsch aufzustöhnen. Er hielt Patience' Hand fest in seiner und führte die Gruppe dann durch die Büsche.
    Sie suchten sich ihren Weg am Rand des Kiesweges entlang, auf dem die Kutschen zum Haus fuhren, dann stiegen sie vorsichtig auf die Terrasse. Myst lief als schneller Schatten voraus, Vane fluchte leise und hoffte, dass das verflixte Tier sich benehmen würde.
    Grisham wartete schon auf sie. Sie erkannten ihn als Schatten hinter den großen Fenstern des Wohnzimmers. Er öffnete den Riegel, Vane kletterte in das Zimmer, dann half er Patience über den Fenstersims.
    »Sie streiten sich in der Eingangshalle«, flüsterte Grisham, »darüber, wem irgend so ein Elefant gehört.«
    Vane nickte. Er warf einen Blick zurück und stellte fest, dass Timms und Edmond Minnie halfen, durch das Fenster zu steigen. Er ging zur Wand und öffnete eine Tür, die in der Wandvertäfelung versteckt war – und stand vor der Rückseite einer weiteren Tür, die in der Wandvertäfelung des Zimmers nebenan versteckt war, der Bibliothek. Vanes Hand lag auf der Türklinke der zweiten Tür, er sah mit gerunzelter Stirn über seine Schulter zurück.
    Die versammelte Gemeinde
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