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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)
Autoren: Felix T. Richter
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„Wie du meinst. Aber nun sollten wir zusehen, dass wir auf dem
schnellsten Weg nach Dolansburg kommen"

 
      Während
die beiden schon weiter in Richtung Burg ritten, pochte es heftig an dem
Eingangsportal von Kardios Residenz. Kathleen, die gerade die Treppe
herunterkam, da sie das Essen vorbereiten wollte, schritt zu der großen Tür und
öffnete diese. „Es ist an der Zeit“, dröhnte ihr eine bekannte Stimme entgegen.
Erschrocken über die Erscheinung, ließ sie die Teller fallen, die sie in der
Hand hielt.
    Gegen Mittag erreichten die beiden die Tore von
Dolansburg und ritten auf dem mit Steinen gepflasterten Weg an den ersten
Wohnhäusern vorbei. Sie ritten den kleinen Hügel hinauf, der zu dem Teil von
Dolansburg führte, an dem die Stallungen zu finden waren. Kardios stieg vom
Pferd und band es fest. Thalon tat es ihm nach und blickte sich dann um. Trotz
der Wichtigkeit für Weltenbrücke war Dolansburg kein Symbol für schnellen
Fortschritt. Obwohl Thalon schon seit geraumer Zeit nicht mehr dort gewesen
war, hatte sich die Burg kein bisschen verändert. Thalon ging mit seinem
Meister über den Marktplatz, von dort aus die Stufen hinauf zum Ratsgebäude und
anschließend betraten sie den an das Gebäude angrenzenden Turm, in dem sich der
Thronsaal befand. Sie stiegen die Treppen hinauf und wurden dann von der
Leibgarde des Königs in den Saal geleitet, in dem König Horald bereits wartete.
Als er die beiden Ankömmlinge erblickte, erhob er sich und schritt auf Thalon
zu. „Seid Ihr Thalon Tammersheim, Knappe von Kardios von Arkan?“ Horald machte
auf ihn einen achtunggebietenden Eindruck. Zumal Thalon es nicht gewohnt war,
wenn man ihn mit vollem Namen ansprach, erinnerte dieser Name ihn doch immer an
seine ärmliche Herkunft. „Der bin ich, mein König!“, antwortete Thalon dennoch
und verbeugte sich. „Einen kräftigen Schüler habt Ihr, Kardios! Geht nun zum
Übungsgelände und meldet Euch bei Tarl Henrich! Er wird Euch auf das Kommende
vorbereiten! Möge das Glück auf Eurer Seite sein und nicht von Euch abweichen“
Thalon nickte kurz mit dem Kopf, verneigte sich erneut und verließ zusammen mit
Kardios den prachtvollen Thronsaal. Als sie durch die alte Tür gingen, betraten
sie das weitläufige Areal, auf dem die Ritter der Burg gerade dabei waren, die
Übungspuppen mit ihren Schwertern zurechtzustutzen. Ein nicht mehr jung
scheinender Mann mit grauen Haaren und etwas runden Formen kam fröhlich auf die
beiden zu. Thalon begrüßte den Mann, der sich ihm als Tarl Henrich vorstellte.
Nach der Begrüßung meinte der Tarl an Kardios gewandt: „Euer Schüler hat einen
äußerst festen Händedruck! Das ist ein gutes Zeichen! Es drückt die Stärke
eines Ritters aus.“ Dann sprach er lauter, sodass auch Thalon ihn verstehen
konnte: „Ich pflege immer zu sagen: Willst du die Stärke eines Ritters wissen,
gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du misst dich mit ihm im Kampf oder du
reichst ihm deine Hand.“ Er lachte ausgiebig und hielt sich dabei den Bauch.
Thalon lächelte kurz, dann wurde er auf den Befehl des Tarls hin von zwei
Soldaten in die Arena geführt, die an das Trainingsgelände angebaut worden war.
„Viel Glück!“, rief ihm Tarl Henrich zu, ehe dieser zusammen mit Kardios
fortging.
      Die
gesamte Prüfung bestand aus drei Teilen. Die ersten zwei Teile jedoch beschäftigten
sich eher mit Fragen und Regeln und bildeten den theoretischen Teil. Im
Regelfall wurden diese Abschnitte schon eine gewisse Zeit vor der finalen
Prüfung absolviert und Thalon hatte sie bereits mit Bravour bestanden gehabt.
Doch die eigentliche Prüfung, die das Können auf die Probe stellte, hatte mit
dem Lernen von Regeln nichts zu tun. Es galt nun, ein Schwertduell gegen einen
Kontrahenten zu bestehen. Nur wer diesen Kampf gewann, würde als Ritter von
Dolansburg anerkannt werden. Es ging also um alles oder nichts, denn würde
Thalon den Kampf verlieren, würde es zwei weitere Jahre dauern, bis er die
Prüfung erneut ablegen dürfte. Schließlich waren nur die besten Knappen gut
genug, um Mitglied der königlichen Rittergarde von Dolansburg zu werden. Thalon
war bis jetzt nicht sonderlich aufgeregt gewesen, doch kaum betrat er die
Kampffläche, wurde ihm mulmig zumute. Sein Blick fiel auf die voll besetzte
Tribüne und er schaute in die zahlreichen gespannten Gesichter. Für gewöhnlich
war das Duell eine spannende Sache und lockte somit den größten Teil der
Bewohner von Dolansburg in die Arena. Unter
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