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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)
Autoren: Felix T. Richter
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versetzte ihm
einen Tritt. Kraftlos fiel Thalon zu Boden. Die Klinge sauste auf ihn nieder,
doch Thalon rettete sich mit einer schnellen Drehung nach links. Sich auf sein
Schwert stützend, erhob er sich wieder. Er merkte, dass bereits ein großer Teil
seiner Kraft entschwunden war. Er bündelte jedoch seine letzten Kräfte und
setzte zum ersten Mal in diesem Kampf zum Gegenangriff an. Der Schlag kam
überraschend, denn Markus war sich bereits sicher gewesen, gewonnen zu haben.
Das dünne Schwert drang ein kleines Stück in die Panzerung seines Gegners ein.
Blut rann aus der Stelle und lief über den Harnisch. Es war dieselbe Seite, an
der Thalon schon zuvor das Bein erwischt hatte. Die linke Seite des Gegners war
also geschwächt. Und Markus’ Kraft ließ ebenfalls nach, was ihn allerdings
nicht daran hinderte, voller Wut auf Thalon einzudreschen. Erneut gab er sich
nur seinen Gefühlen und der Kraft hin, ohne zu überlegen. Beim erneuten
Ausweichen stellte Markus Thalon ein Bein, sodass dieser erneut auf den Boden
fiel. Triumphierend stellte sich Markus über Thalon und holte mit dem Schert
aus. „Seht Ihr, Thalon, nur ein echter Krieger ist in der Lage, diesen Kampf zu
gewinnen!“, rief ihm sein Gegner herablassend zu. Der Hochmut triefte förmlich
aus ihm heraus und durchlief seine Adern wie schwarzes Blut. Lachend setzte er
zum Schwerthieb an, der Thalon töten würde. Warum griff niemand ein? Der Kampf
müsse abgesagt werden, dachte Thalon. Doch wie durch ein Wunder flog in diesem
Augenblick ein Adler über die Arena und stieß einen schrillen Laut aus. Der
Schatten des Vogels huschte über den Sand. Für einen Augenblick war Markus
abgelenkt und blickte dem Vogel hinterher. In Sekundenbruchteilen realisierte
Thalon seine Chance, vergrub seine Hand im Sand und schleuderte diesen Markus
entgegen, sodass der anschließend Schwerthieb sein Ziel verfehlte. Mit neu
gewonnenem Mut sprang Thalon auf und versuchte, die Schmerzen zu ignorieren.
Reflexartig fuhr die Klinge auf Markus’ rechte Seite zu, fast so, als leite
jemand seinen Schwertarm. Um dem Angriff auszuweichen, machte dieser einen
schnellen Sprung nach links. Doch das verletzte Bein schien die Kraft der
hektischen Bewegung nicht auffangen zu können, sodass Markus einknickte. Sein
Gesicht verzerrte sich schmerzerfüllt. Und Thalon ließ einen weiteren starken
Schlag folgen. Diesmal erwischte er das andere Bein. Ein dritter Hieb, diesmal
diagonal von oben, auf den Oberkörper, traf den Harnisch so hart, dass dieser
zerbarst und eine lange Linie auf Markus’ Oberkörper hinterließ.   Das warme Blut aus der Wunde lief dessen
Oberkörper hinab, tropfte von da aus auf den Sand der Arena und färbte ihn
schmutzig braun. Markus ließ sein Schwert sinken und ging in die Knie, den Kopf
leicht gebeugt. Thalon zitterte vor Aufregung und sein Brustkorb hob und sank
sich im schnellen Tempo. Er war völlig außer Atem. Sollte er es tatsächlich
geschafft haben? Schmerzerfüllt kniete Markus vor ihm. Thalon rieb sich den
Staub aus dem Gesicht, schritt auf seinen Gegner zu und steckte das Schwert vor
dem Besiegten in den Boden. Das Publikum, das vorher den Kampf atemlos verfolgt
hatte, grölte und applaudierte nun vor Begeisterung. Allen voran Kardios, der
an den Rand der Arena gestürmt kam. Er blinzelte Thalon zu. Völlig ermattet und
aller Kräfte beraubt, ließ sich Thalon feiern. Eine Welle von Glücksgefühlen
türmte sich in seinem Bauch auf, die schließlich durch seinen Körper rauschte.
Obwohl er selbst mit den Gedanken bei dem Geschehen des Kampfes war, kam
langsam die Einsicht. Er hatte es tatsächlich geschafft! Trotz der
aussichtslosen Lage hatte er nicht aufgegeben und sein Ziel vor Augen behalten.
Nun war er ein echter Ritter des Königs.
    Als Thalon gerade wieder bei seinem Meister
ankam, der seinen Schüler voller Stolz umarmte, stürmte plötzlich ein
verschreckt dreinblickender Mann wild mit den Händen winkend auf die beiden zu.
„Kardios, Eral Kardios!“, rief er immer wieder, mit keuchendem Atem. Der Mann
blieb vor den beiden stehen und holte tief Luft. Schweißtropfen hatten sich auf
seiner Stirn gebildet, die ihm nun über das Gesicht liefen. Der Mann trug
einfache Kleidung und hohe Stiefel. Die lederne Weste war alt und war bereits
an einigen Stellen notdürftig geflickt worden. „Beruhigt Euch erst einmal. Was
ist denn überhaupt los?“, sprach Kardios den Mann an und legte ihm eine Hand
aufmunternd auf die Schulter. Kaum hatte sich
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