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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss
Autoren: Phillips Carly
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reichlich Zeit, den Laden in Augenschein zu nehmen, nachdem er sich mit seinen Brüdern getroffen hatte. Er stürmte in das Lokal und ging nach hinten durch, vorbei an den Tischen am Fenster.
    Roman fand Rick bei der alten Jukebox, aus der der jazzige Reggae-Rhythmus des neusten Hits ertönte. Er schaute sich um und ließ die vertraute Atmosphäre auf sich wirken. »Abgesehen von der Musik ist das Nachtleben von Yorkshire Falls so aufregend wie eh und je.«
    Rick hob die Schultern. »Hast du wirklich erwartet, dass sich etwas geändert hätte?«
    »Eigentlich nicht.« Selbst die Innenausstattung war die alte, wie er bemerkte. Da Norman Senior ein besessener Vogelfreund gewesen war, bestand die Dekoration aus hölzernen, handbemalten Vogelhäuschen, die die Wände zierten, im Wechsel mit Bildern verschiedener Vogelarten in ihrem natürlichen Lebensraum.
    Dieser Ort war früher und auch heute noch ein Zuhause für die älteren Teenager, die sich von ihren Eltern abnabeln
wollten, ebenso für die Singles in der Stadt und für die Familien, die einen Happen essen wollten, wenn sie vom Little League Training kamen. Heute gehörten die Chandler-Brüder zu den Stammkunden. Nachdem Roman wochenlang in Hotels gewohnt und kaum seine New Yorker Wohnung, geschweige denn seine Familie zu Gesicht bekommen hatte, musste er zugeben, dass es schön war, nach Hause zu kommen.
    »Sag jetzt nur noch, dass die Burger immer noch so gut sind wie früher, und ich bin ein glücklicher Mann.«
    Rick lachte: »Dich kann man wirklich schnell glücklich machen.«
    »Womit könnte man denn dich glücklich machen, Rick?« Jahre waren vergangen, seit Ricks Ehe mit einer verheerenden Scheidung geendet hatte. Seine Frau hatte ihn wegen eines anderen Mannes verlassen. Rick war der unbekümmerte Bruder geblieben, das musste man ihm hoch anrechnen, aber Roman fragte sich oft, wie es wohl in seinem Innern aussah.
    Rick verschränkte die Arme vor seiner Brust: »Ich bin bereits ein zufriedener Mann.«
    Nach allem, was Rick durchgemacht hatte, konnte Roman nur hoffen, dass sein Bruder wirklich meinte, was er da sagte.
    »Hi, mein Hübscher, was kann ich dir bringen?«, fragte ihn eine hohe Frauenstimme.
    Roman erhob sich, um Isabelle, Normans sechzigjährige Frau und die Lieblingskellnerin aller, kurz an sich zu drücken. Sie roch nach einer einzigartigen Mischung aus Hausmannskost und dem guten, altmodischen Fett, das Norman zum Kochen benutzte, wenn sie es nicht bemerkte.

    Er trat einen Schritt zurück. »Schön, dich zu sehen, Izzy.«
    Sie lächelte: »Deine Mutter ist überglücklich, dich zu Hause zu haben.«
    Er setzte sich wieder hin. »Ja, schon, ich wünschte nur, es gäbe dafür einen anderen Grund.«
    »Deine Mutter ist zäh. Sie wird sich wieder erholen. Norman und ich haben ihr genug vorgefertigte Mahlzeiten rübergeschickt. Sie ist für die ganze Woche versorgt.«
    »Ihr seid die Besten.«
    Sie grinste. »Als ob ich das nicht wüsste. Was soll ich dir also bringen? Cheeseburger deluxe?«
    Roman lachte. »Du hast ein Gedächtnis wie ein Elefant.«
    »Nur wenn es sich um meine Lieblingsgäste handelt.« Sie zwinkerte Roman zu und wandte sich dann an Rick. »Steak und Kartoffelbrei, soweit ich weiß. Selterwasser heute Abend, Wachtmeister?«
    Rick nickte. »Ich bin im Dienst.«
    »Ich nehme das gleiche.«
    »Was hast du also vor, wo du jetzt zuhause bist?«, fragte Izzy.
    »Was sich so ergibt. Heute Abend will ich mal sehen, ob Chase irgendwelche Hilfe brauchen kann, wenn ich schon mal da bin.«
    Sie steckte sich den Stift hinters Ohr. »Ihr Chandlerjungs arbeitet zu hart.«
    Rick zuckte die Schultern. »So sind wir nun mal erzogen, Izzy.«
    »Ach, übrigens … Mach auch einen Burger für Chase fertig. Er wird gleich hier sein«, sagte Roman.
    »Bin schon da«. Sein älterer Bruder tauchte hinter Lizzy auf.

    »Gutes Timing. Ein Cheeseburger, ein Burger und ein Steak. Setzt euch hin, und ich bringe euch was zu trinken.« Isabelle wollte gehen.
    »Für mich eine Cola, Izzy.« Chase schüttelte sein Jacke ab, hängte sie über die Stuhllehne und setzte sich. »Was habe ich bisher verpasst?«
    »Rick hat mir erzählt, wie zufrieden er mit seinem Leben ist«, antwortete Roman trocken.
    »Das sollte er auch sein. Du würdest dich wundern, in was für Notlagen sich die Frauen dieser Stadt befinden, nur um eine Entschuldigung dafür zu haben, anrufen zu können und den Bullen zu ihrer Rettung kommen zu lassen«, erwiderte Chase. »Wir könnten eine
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