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Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Titel: Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation
Autoren: Gerd Schneider
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blauer Fleck, der an seiner Seite zu sehen ist? Oder hatte er den schon? Er kann sich gar nicht erinnern, ob er sich irgendwo gestoßen hat.
    Selbsthypnose
    „Pandora?“
    „Was willst du?“
    „Ich will aufhören.“
    „Warum?“
    „Die Sache ist mir zu echt.“
    „Wolltest du das nicht?“
    „Das ist aber eine Nummer zu krass.“
    „Es steht dir jederzeit frei, deine Reise zu beenden.“
    „Gut zu wissen. Und wie?“
    „Wenn du es wünschst oder laut sagst, bist du raus. Das Programm reagiert. Kein Thema.“
    „Und wenn es nicht funktioniert? Wenn die Signale zu schwach sind?“
    „Dann willst du nicht wirklich raus.“
    „Eines würde ich gerne wissen.“
    „Ja?“
    „Wieso fangen wir in der Zeit mit den Neandertalern an?“
    „Warum nicht? Ich dachte, das wäre spannend für dich.“
    „Ja schon. Habe darüber gelesen und im Netz recherchiert.“
    „Wir hätten das Spiel auch anders beginnen können. Aber das ist jetzt egal, denn du willst ja aufhören.“
    „Augenblick noch.“
    „Was ist?“
    „Warum tut mir die Seite weh? Als hätten sie mich echt erwischt.“
    „Das macht deine Vorstellungskraft. Autosuggestion nennt man das, Selbsthypnose. Du bestimmst, wie intensiv das Spiel wird oder wie es läuft. Das ist das Neue daran.“
    „Das ich testen soll.“
    „Ja, so kannst du es sehen. Du gibst dem Spiel die Richtung und den Sinn.“
    „Ziemlich viel verlangt.“
    „Du schaffst das.“
    „Endlich mal jemand, der an mich glaubt.“
    „Was?“
    „Nichts weiter. O. k., noch ein Versuch. Den neuen Code!“
    „Brauchst du noch nicht. Wir sind noch im selben Level.“
    „Und wenn ich raus will?“
    „Wenn du es willst und ‚RAUS‘ rufst oder intensiv genug denkst, bist du draußen.“
    //// DIE NEANDERTALER ////
    /////////////////////////////////////
    Menschenart „Neandertaler“, benannt nach einem Fossilienfundort in der Nähe von Düsseldorf. Lebte etwa von 150 000 bis 30 000 Jahren vor Christus. Verschwand unter ungeklärten Umständen von der Welt. Als primitiver und Keulen schwingender Affenmensch wurde der Neandertaler lange Zeit von der Wissenschaft angesehen. Dieses Bild ist inzwischen überholt. Die Neandertaler waren, das belegen Funde, kultivierter als früher angenommen. Sie machten Feuer, warengeschickte Jäger und Werkzeugmacher, die Speere mit scharfen Steinspitzen und andere Waffen herstellen konnten. Sie lebten in einer Kältezeit der Erde und kleideten sich in die Felle der erlegten Tiere. Es fanden sich auch Grabstätten dieser Menschenart in Samarkand und manche Forscher sind überzeugt, dass die Neandertaler einen Sinn für Kunst und Musik hatten. //
    In jahrelanger Arbeit konnte ein Team um den Leipziger Genetiker Svante Pääbo die Erbsubstanz des Neandertalers entschlüsseln. Es kam im Jahre 2010 zu der Erkenntnis, dass ein bis vier Prozent der DNA der frühen Menschenart Neandertaler mit der des modernen Menschen übereinstimmen. //
    Zu Gast am Feuer
    Tamas lag auf einem Fell am Feuer im Eingang der Höhle. Er setzte sich auf. Um ihn herum liefen stämmige kleine Kinder mit verfilzten Haaren und ernsten Augen. Sie waren wie die Erwachsenen in Felle und Pelze gekleidet, die bis über die Hüften reichten und mit einem Pflanzenstrick um die Hüften gegürtet waren. Die Hosen und Schuhe bestanden aus grobem Leder. Misstrauisch und neugierig zugleich beäugten sie den fremden Mann, der hier so unvermittelt aufgetaucht war. Ein kleines Mädchen kam näher, berührte ihn mit den Fingerspitzen.
    Die Kleine lachte. Eine junge Frau zog das Kind fort.
    „Verletzt?“, fragte die Frau und zeigte auf Tamas’ Fellgewand.
    „Weh?“
    Sein Umhang war an der Seite zerrissen. Er tastete die Stelle ab. Zum Glück kein Blut, keine Wunde, sie hatten ihn mit voller Wucht gestoßen, erinnerte er sich. Das war, bevor er aussteigen wollte.
    „Alles okay, Leute.“
    „Ssung, kaoung?“
    Die Frau führte die Hand zum Mund. Essen?
    Klar, Hunger. Tamas machte ihre Geste nach. Er hatte tatsächlich Kohldampf. Obwohl, dachte er kurz, auch das natürlich Blödsinn war. Im virtuellen Raum konnte er keine realen Empfindungen haben. Eine Fehlschaltung wie der Schmerz vorhin.
    Konnte gar nicht sein.
    „Ssee, emmd! Wwasso, wwassomm!“, riefen die Kinder.
    „Alles klar, komme schon!“, Tamas stand auf. Die Frau zeigte ihm einen Platz am Feuer im Höhleneingang. Die Höhlenbewohner saßen im Kreis um den dampfenden Kessel. Sie beäugten den Neuling zuerst misstrauisch. Allerdings
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