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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller
Autoren: Linda Fairstein
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zusammengereimt? Du sitzt da in diesem Ruderboot mit Hoyt und hast plötzlich eine dieser ›Heiliger-Strohsack‹-Eingebungen?«
    »Ich glaube, ich habe eine gute Vorstellung von dem, was Sache war, du nicht?«
    »Schätzungsweise kam die ganze Sache im Sommer 2002 ins Rollen, als Sotheby’s den einzigen gültigen Doppeladler, dessen Existenz bekannt ist, für sieben Millionen Dollar versteigert hat.«
    »Und das«, sagte ich, »hat die Gerüchte wiederbelebt, die nach dem Zweiten Weltkrieg über die berühmteste Münze der Welt im Umlauf waren. Der Mythos eines zweiten Doppeladlers. Die Möglichkeit, dass Faruks Gesandte zwei dieser legendären Vögel aus den USA geholt hatten.«
    »Du meinst, darüber ist schon 1944 gemunkelt worden?«, fragte Mercer.
    »Das können uns die Bundesbehörden sagen. Der Regierung war es so peinlich, dass ein paar der Goldstücke die per Präsidentenorder verfügte Einschmelzung überlebt haben, dass niemand sagen konnte, wie viele es wirklich gewesen waren.«
    »Also, wer wusste von dem zweiten Doppeladler?«, fragte Mercer.
    Mike antwortete ihm. »Graham Hoyt muss davon Kenntnis gehabt haben. Er hat die größten Sammler der Welt studiert, also wusste er sicherlich alles über Faruk.«
    »Ich habe heute ein weiteres Puzzleteil in Erfahrung gebracht. Der Einbrecher in mein Haus auf dem Vineyard war Spike Logan. Er hat im Auftrag von Hoyt gehandelt.«
    »Was?« Mike ließ meinen Nacken los, setzte sich vor mich und wartete, während ich den Kaffeeduft inhalierte.
    »Überlegt mal! Hoyt hat dem Schomburg Geld gespendet. Ihr denkt, es war Zufall, dass Spike Logan Queenie Ransome interviewt hat? Graham Hoyt wusste auf Grund seines Interesses für Faruk genau, wer sie war. Er heuerte Logan an, um das Vertrauen der alten Dame zu gewinnen. Hauptsächlich, um in Erfahrung zu bringen, ob sie auch dieses wertvolle Goldstück aus dem Palast hatte mitgehen lassen.«
    »Was meinst du? Wird Logan mit uns reden?«, fragte Mike.
    Ich fixierte Mercer. »Ruf Chip Streeter an. Als Logan nach dem Hurrikan mit leeren Händen zurückkam, wurde Hoyt bewusst, dass er bereits zu viel wusste. Sag Streeter, dass Logans Überreste voraussichtlich in den nächsten Tagen am South Beach, in der Nähe von Stonewall, an Land gespült werden.«
    »Du glaubst, dass Hoyt Logan während des Sturms zu dir geschickt hat, um dir einen Schreck einzujagen?«
    »Schlimmer. Hoyt hat mich schon die ganze Woche ständig gewarnt, wie verheerend der Hurrikan werden würde und dass ich mich deshalb um mein Haus kümmern solle. Versteht ihr? Er hat gedacht, dass ich wusste, was Paige mir gegeben hat. Er glaubte, dass sie sich mir anvertraut hat. Hoyt war sich sicher, dass ich dieses unschätzbare Stück Papier vom Finanzministerium hatte und dass ich es nach Paiges Tod behalten würde.«
    »Er hat dir Logan auf den Hals geschickt, um das Dokument zu besorgen und dich aus dem Weg zu räumen«, fasste Mercer zusammen.
    »Da wäre dann noch Hoyts Konkurrenz«, sagte ich.
    Mike kaute an einem Sandwich. »Peter Robelon. Er wusste von der Münze, weil sein Vater ein hohes Tier im britischen Geheimdienst war und mit Faruks Leuten zu tun hatte, als der König im Exil war. Er hat einen Söldner angeheuert – Lionel Webster, den Kerl, der sich als Harry Strait ausgibt.«
    »Also arbeiteten zwei Profiteams gegen den armen, verrückten Andrew Tripping, der die ganze Geschichte aus seiner Zeit bei der CIA kannte, aber keinen halbwegs funktionierenden Plan zustande brachte«, sagte Mercer. »Glaubst du, dass seine Verabredungen mit Paige Vallis nur Mittel zum Zweck waren?«
    »Von Anfang an. Das Gleiche gilt für Lionel Webster alias Harry Strait.« Ich war mir sicher, dass er und Paige sich nicht zufällig kennen gelernt hatten.
    »Und Paige?«, fragte Mike. »Denkst du, sie wusste über die ganze Sache Bescheid?«
    »Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich geb euch noch mehr Hausaufgaben auf, Jungs. Ihr erinnert euch doch an den Einbrecher, den sie umgebracht hat?«
    »Ja.«
    »Besorgt euch die Telefon- und Bankunterlagen und alles, was noch eine Papierspur hinterlassen hat. Ich wette, dass der Kerl von Graham Hoyt angeheuert worden war. Er war clever genug, sich einen Araber für die Drecksarbeit zu suchen. Falls der Plan fehlschlug, würde es danach aussehen, als hätte der Einbruch mit Mr. Vallis’ Beratertätigkeit in Terrorismusfragen zu tun.«
    »Du glaubst, der Einbrecher hatte es ebenfalls auf dieses Dokument abgesehen?«
    »Ja, das
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