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Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

Titel: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele
Autoren: Douglas Adams
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provozierte.
    Und dann begann sich der Himmel zu bewegen, langsam, wie ein großes, zorniges Tier, das sich in seinem Bau streckt. Die mächtigen Funken stoben schneller und schneller von dem Hammer, mehr züngelnde Blitze schossen ihnen aus dem Himmel entgegen, und die ganze Erde begann in einer geradezu angstvollen Erregung zu zittern.
    Thor hob die Ellbogen über den Kopf und stieß sie dann mit Macht nach unten, während er wieder sein durchdringendes Gebrüll in Richtung Himmel ausstieß.
    »O.. .dddiiiiiiinnnnnn!!!!!«
    Der Himmel schien fast aufzuplatzen.
    »Hader Luuuummmppppp!!!!!!!«
    Thor warf sich auf den Boden und wuchtete ungefähr zwei Fuder felsige Erde zur Seite. Er schüttelte sich mit immer größerer Wut. Mit einem tiefen Grollen begann sich die ganze Seite der Klippe langsam nach vorn ins Meer zu neigen, während er schob und schüttelte. Nach einigen Sekunden stürzte sie dröhnend in den brausenden Aufruhr darunter, während Thor wieder zurückkletterte, einen Fels von der Größe eines Konzertflügels ergriff und in die Höhe stemmte.
    Alles schien einen flüchtigen Moment lang still zu sein.
    Thor schleuderte den Felsen ins Meer.
    Er griff wieder zu seinem Hammer.
    »O ...« brüllte er.
    »... ddddddddiiiiiiinnnnnnnnnn!!!!!!!!!!«
    Sein Hammer krachte herab.
    Ein Sturzbach brach aus der Erde hervor, und der Himmel explodierte. An der Küste zuckten meilenweit in beide Richtungen Blitze wie eine weiße Lichtwand herab. Donner grollten wie zusammenprallende Welten, und die Wolken erbrachen Regen, der den Boden zerschmetterte. Thor stand jubelnd in dem Gießbach.
    Wenige Minuten später ließ die Gewalt nach. Ein starker, stetiger Regen fiel. Die Wolken reinigten sich, und die schwachen Strahlen des ersten Morgenlichts suchten sich ihren Weg durch die dünner werdende Wolkendecke.
    Von da, wo er gestanden hatte, stapfte Thor nach oben und schüttelte und wusch sich den Modder von den Händen. Er griff nach seinem Hammer, als ihm der entgegenflog.
    Er fand Kate, die dastand, ihn beobachtete und vor Staunen, Furcht und Zorn zitterte.
    »Was sollte das denn alles?« schrie sie ihn an.
    »Ich mußte mich einfach mal richtig in Wut bringen«, sagte er. Als sie damit nicht zufriedengestellt schien, fügte er hinzu: »Ein Gott kann doch auch ab und zu mal angeben, oder?«
    Die gebückte Gestalt von Tsuliwaënsis kam heraus und eilte durch den Regen auf sie zu.
    »Du bist ein lautes Kind, Thor«, schimpfte sie, »ein lautes Kind.«
    Aber Thor war verschwunden. Als sie hinsahen, meinten sie, er müsse der winzige Klecks sein, der nordwärts durch den heller werdenden Himmel hetzte.

KAPITEL 30
    Cynthia Draycott spähte über die Brüstung voll Abscheu auf das Schauspiel dort unten. Walhalla war wieder voll auf Touren.
    »Ich hasse das«, sagte sie. »Ich möchte nicht, daß das in meinem Leben so weitergeht.«
    »Mach dir keine Sorgen, mein Liebling«, sagte Clive Draycott leise hinter ihr, die Hände auf ihren Schultern. »Es wird sich um alles sofort gekümmert, und es wird wirklich prima laufen. Konnte tatsächlich gar nicht besser kommen. Es ist genau das, was wir wollten. Weißt du, daß du mit dieser Brille phantastisch aussiehst? Sie steht dir wirklich. Ich meine, wirklich. Sie ist sehr chic.«
    »Clive, es sollte sich gleich von Anfang an darum gekümmert werden. Der ganze Zweck war doch, daß wir nicht belästigt würden, daß wir's einfach tun könnten, die Sache erledigen und dann vergessen. Das war der ganze Zweck der Angelegenheit. Ich habe mir in meinem Leben genug Scheiß gefallen lassen. Ich wollte es einfach gut haben, hundertprozentig. Ich will das alles nicht.«
    »Genau. Und deshalb ist die Sache so perfekt für uns. So perfekt. Klarer Vertragsbruch. Wir kriegen jetzt alles, was wir haben wollten, und werden von allen Verpflichtungen entbunden. Perfetto. Wir kommen aus der Sache raus wie unschuldige Kinder und haben ein Leben, das wirklich hundertprozentig gut ist. Hundert Prozent. Und sauber. Halt genau, wie du's haben wolltest. Wirklich, es könnte für uns nicht besser sein. Glaub mir.«
    Cynthia Draycott schlang gereizt die Arme um sich.
    »Und was ist mit dieser neuen ... Person? Noch etwas, mit dem wir uns befassen müssen.«
    »Das wird ganz einfach sein. Ganz einfach. Hör zu, das ist gar nichts. Entweder wir schalten ihn mit ein, oder wir schalten ihn sofort aus. Darum wird sich gekümmert, ehe wir hier aufbrechen. Wir kaufen ihm etwas. Einen neuen Mantel. Vielleicht müssen
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