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DER KUSS DES MAGIERS

DER KUSS DES MAGIERS

Titel: DER KUSS DES MAGIERS
Autoren: S. Landauer
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etwas ein. „Können wir trotzdem den Staat verlassen?“
    „Sicher, warum nicht? Wo willst du denn hin?“
    Sina zögerte. Wenn er von ihr verlangte, dass sie ihre Pläne aufgab … „Nach Idaho? Boise, um genau zu sein.“
    Les lachte. „Da war ich noch nie, aber wenn es dich dort hinzieht …“
    „Ich hab da ein Stipendium.“
    „Das ist ja wunderbar, herzlichen Glückwunsch! Und eine prima Idee. Meinst du, man kann dort auch Tiermedizin studieren?“
    „Und du bist sicher, dass du Lugo nicht anzeigen willst?“ Mom blickte besorgt zu Sinas Zimmer, wo Les in ihrem Bett lag und sich ausruhte. Er hatte Sina am Noro-Lake beschworen, keinen Krankenwagen zu rufen, weil er die Komplikationen mit den Behörden vermeiden wollte, die sich ergeben mussten, wenn man halb verheilte Schusswunden hatte.
    „Lass mich noch ein bisschen ausruhen, dann kann ich aufstehen. Und wir schauen, wie wir nach Hause kommen“, hatte er gemeint.
    Als es heller wurde, waren hin und wieder Autogeräusche zu hören. Die Straße, die am Noro-Lake entlangführte, konnte also nicht allzu weit entfernt sein. Trotzdem … nie und nimmer würde Les es in seinem Zustand bis dorthin schaffen.
    Während sie ihn schlafen und Kräfte sammeln ließ, spazierte Sina unruhig im Sand auf und ab – und zuckte zusammen, als sie plötzlich ein Handy klingeln hörte. Sie ging dem Geräusch nach und entdeckte ihre Reisetasche hinter einer der Steinsäulen.
    Misstrauisch schlich sie darauf zu. Wie kam die hierher? Das letzte Mal hatte sie sie im Theater gesehen, in der Hand von Suss.
    Als das Klingeln aufhörte, öffnete Sina ihre Tasche. Sie fand zwei Flaschen Wasser und eine Schachtel Kekse. Nach kurzem Zögern schaute sie in die Innentasche. Die Geldbündel steckten noch drin – es sah sogar aus, als wären es mehr geworden. Daneben lag ein eingeschaltetes Handy, auf dem eine SMS eingegangen war.
    „Alles Gute euch beiden. Suss.“, stand im Display.
    Kopfschüttelnd starrte Sina auf die Buchstaben. Suss, den hatte sie ganz vergessen! Er gehörte jetzt wohl als Diener des Daimonn zu Lugo. Aber offenbar hatte er Les auf seine seltsame Art gemocht und daran gedacht, dass sie irgendwie von hier wegkommen mussten.
    Nach kurzem Zögern wählte Sina die Nummer ihrer Mutter.
    „Sina, Liebes, so früh! Wo steckst du, ist alles in Ordnung?“
    Sina hoffte darauf, dass ihre Mutter wie sonst die Ruhe bewahrte. „Nicht wirklich. Du hattest mit Lugo gesprochen? Er war hier, und er hat Les ziemlich übel zugerichtet. Aber wir wollen nicht, du weißt schon … Kannst du uns einfach abholen kommen, ohne das jemand was mitkriegt? Bitte?“
    „Wo seid ihr?“
    Sina atmete auf. „Am Noro-Lake.“
    „Wie schlimm ist es?“
    „Er hat Schmerzen und kann nicht allein laufen, aber wenn wir beide ihn stützen, sollte er es bis zum Auto schaffen.“
    „Bist du unter der Nummer im Display zu erreichen?“
    „Ja.“
    „Okay. Ich fahre jetzt los und rufe dich an, wenn ich am Noro-Lake bin.“
    Vor Erleichterung stiegen Sina Tränen in die Augen. „Danke, Mom“, sagte sie zittrig.
    „Alles wird gut, Liebes. Wir schaffen das schon.“
    Und sie hatten es geschafft. Es war nicht einfach gewesen, ihre Mutter davon abzubringen, einen Arzt kommen zu lassen. Aber schließlich hatte sie sich davon überzeugen lassen, dass es Les von Stunde zu Stunde besser ging.
    Zu Sinas großer Erleichterung verzichtete sie auch auf den „Ich-hab’s-dir-immer-schon-gesagt“-Spruch, nachdem sie Sinas entschärfte Version von Lugos Angriff gehört hatte.
    „Nein, ich will ihn nicht anzeigen“, antwortete sie ihrer Mutter. „Und Les auch nicht. Wir sind froh, wenn wir ihn nie mehr sehen müssen.“
    „Aber wenn er euch nicht in Ruhe lässt?“
    Sina lächelte. „Erinnerst du dich an Suss? Ich meine, an Les’ Manager, der uns im Café angesprochen hat?“
    Ihre Mutter verzog das Gesicht. „Ja. Was ist mit ihm?“
    „Er passt in Zukunft auf Lugo auf und sorgt dafür, dass er uns nicht zu nahe kommt.“
    „Na gut, wenn ihr meint … Ich werd noch mal sehen, ob Les was braucht.“
    Lächelnd schaute Sina ihr nach. Sie war ziemlich sicher, dass ihre Mutter niemals etwas Negatives über Les sagen würde.
    „Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie mich hier aufgenommen haben“, sagte Les, als Sinas Mom mit einem Glas Orangensaft hereinkam. Nach einem kurzen Augenblick, in dem sie das Glas abgestellt hatte, fügte Les hinzu: „Mrs. Dubois.“
    „So hat mich lange niemand mehr
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